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DER MORD

Hotels und Pensionen

Baymaizeii Pension Httnissiinde

Zsntralh.. Bad. Sportgeräte. Skikurse. Pension
5.50—6.50 M. Ein Haus behagl. Lebensfreude m.
anerkannt guter Verpflegung. Ltg.: P. Hoffmann.

Bayrischzell Bergnöte! sudeifeiü 1126 m

10 Zimm., Kalt- u. Warmw. in all. Zimm., Bad.
20 qkm Skigel., Höhensonne. Tel. 19 Bayrisch-
2ell. Ltg. P. Hoffmann._

Berghotel Wendelsteinhaus

an der Endstation der Zahnradbahn (1740 m),
inmitten eines schönen Skigebietes. 65 Betten.
Pension von M. 9.— an.

Frankfurt a.M.. Continental-Hotel

Hptbhf.. recht. Ausg. Alle Zimm. m. Staatsteleph.,
fließ, warm, u. kalt. Wass. Zimm. v. RM. 4.— an.

Gartnisch - Partenkirchen.
Palasthoiel Sonnenbichl
Nürnberg, Hauptbahnhot

Führend i. Küche u. Keller. Neu: das Fürstenzimmer
für den verwöhnten Geschmack. Künstlerkonzert.

Schliersee, Gaststätte Messnter

Bestbek. Küche. Münch. Löwenbräu hell u. dunkel v.
Faß u. Flasch., schöneFremdenzimm., eig. Schiächt.
Pensionspreis RM. 4,50. Besitzer: Hans Blnzer.

Tegernsee

Bayerische Alpen

750 m. ü. M. Altbekannter Winter- u. Sommer-
kurort. Von München in 90—120 Min. erreichb.
Gutes Skigelände. 3 Rodelb., Eissp. Prosp. in
d Reisebüros. Auskunft durch d. Verkehrsbüro.

(Fortsetzung von 8. 53>

Hausflur mit dem Spazierstock in die Ecken
zu flößen und vor dem Schlafengehen spähend
in Schränke und unter. Betten zu blicken, und
diese Sitten find heute dort noch verbreitet.

Es war nunmehr, nachdem die Koksöfen
den ganzen Januar hindurch gebrannt, aber
nicht vermocht hatten, Timm für das Messer
des Kreisarztes genügend vorzubereiten, Tau-
wetter eingetreten. Der Abdecker hatte schon
seit einigen Tagen eine heißere Glut entfacht,
denn der Verdienst von fünf Mark galt ihm
nichts mehr im Vergleich mit der schrecklichen
Angst, die in der im finsteren Tannengrunde
liegenden Baracke allmählich von ihm Besitz
ergriffen hatte. In der Nacht, die endlich die
Spannung in Etteln löste, hatte er ein rechtes
Hexenfeuer entfacht. Die Oefen waren glühend
rot, in ihrer Mitte lag auf zwei Stühlen,
den Kopf auf dem einen, die Füße auf dem
andern, Johannes Timm, der im Leben nie
so recht an Teufel und Hölle hakte glauben
wollen, aber nun ganz nach höllischer Art
geröstet wurde. Wirklich bot das Innere der
Baracke einige Aehnlichkeit mit infernalischen
Gefilden dar, wenn der Abdecker die Glut in
den Oefen schürte und der rote Feuerschein
durch den kahlen Raum flackerte.

Die Ettclncr Kirchturmuhr holte gerade zu
zwölf ruhigen Schlägen aus, als der Heizer,

fkarr vor Entsetzen, zu bemerken glaubte, daß
Timm lächelte. Er sah näher hin. Ein dünner
Rauch stieg von deü toten Knechtes Seiten
auf und verbreitete einen brenzlichen Geruch.
Da war cs dein Abdecker, als ob ihm Nägel
in die Füße geschlagen würden, so daß er sich
nicht mehr von der Stelle rühren konnte. Die
Muskeln in Timms Gesicht singen an zu
zucken, ein Arm geriet in Bewegung und siel
schlaff herab, und plötzlich sank der Körper
in der Mitte zusammen, wobei ein schmerz-
liches Stöhnen den Raum durchklang. Durch
einen sonderbaren Zufall löste sich in diesem
Augenblick eine dicke Kalkschicht von der Wand
und siel mit Gepolter aus die Fließen nieder.
Das laute Geräusch brach des Abdeckers
starres Entsetzen, und so unbeweglich er bis
jetzt dagestanden, so plötzlich geriet er auf ein-
mal in rascheste Bewegung. An dem die Runde
inachendcn Nachtwächter vorüber, der sich vor
Schreck hinter ein Reisigbündel verkroch,
stürmte er leichenblaß, mehr hopsend als
laufend, durch den nassen Schnee zur Stadt,
lief auf den Marktplatz und schrie aus Leibes-
kräften: „Er lebt! Er lebt!"

Durch alle Straßen gellte der Ruf. Die
aus dem Schlaf geschreckten Einwohner ver-
schwanden wie mit einem Ruck ganz unter
ihren Federkissen.

Der Bürgermeister brachte gerade im Gast-
haus zur Krone einen Trinkspruch auf den

kam soeben zur Ausgabe. Wir sind bei dieser Decke
wieder zu

Ganzleinen

zurückgekehrt und haben sie in zarten Tönen (Leinen
chamois, Zeichnung und Schrift rötlich) herstellen

lassen.

Preis der zwei Halblahres-Dedten

Zu beziehen

durch den Buchhandel oder für Mk. 3.50 vom

* Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner,.Jugend“ Bezug zu nehmen

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1928 / JUGEND Nr. 4
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