Hans Ensel
Jtauin war das Lied verklungen, so öffnete sieh ein Vorhang, und
auf der Bühne, die bis jetzt verborgen geblieben war, erschienen die
Tiller-GirlS. Sie führten ein Ballett vor, es hieß „Kling, Glöckchen,
klinge-linge-ling"; dann folgte ein Boxkampf zwischen Dempsey und
Tunney. Er endete unentschieden. Zum Schluß hielt Professor Van
de Velde einen Vortrag über die vollkommene Ehe. Herr Pritzwall
strahlte.
Dann schwebten auf einmal würzige Duftwolken durch den Raum,
und als wir uns umsahen, erblickten wir Eugen d Albert, der auf einer
Duftorgel spielte. Melodien und Akkorde der herrlichsten Gerüche ent-
lockte er dem neuartigen Instrument; raffinierte Zusammenstellungen
schmeichelten sich in unsere Ricchorgane. Tanncnduft war es, und
Weihrauch und Myrrhen, dazwischen roch es nach Bratäpfeln, nach
Wachslichtern und Räucherkerzchen.
„Alles künstliche Gerüche, nach einem Geheimverfahren der I.-G.-
Farben hergestellt!" lächelte Herr Pritzwall selig. „Die Aktien sind
nach dieser Ersindung gleich um sechzig Punkte gestiegen!"
Aber Herrn Pritzwalls Repertoire war noch lange nicht erschöpft.
Im Wintergarten der Villa gab eg aus künstlichem Schnee eine
Schlittenfahrt für die Gäste, die Schlitten selbstverständlich mit
Raketenantrieb. An die Damen wurden Luftballons verteilt, und im
Musiksalon begann ein großes Ballonhüpfen. Gleichzeitig wurde das
ganze Fest getonsilmt und schon ein paar Minuten später oorgesührt.
Zum Schluß erschien Adolphe Menjou als nwndäner Weihnachts-
mann mit Bärtchen, Frack, Lackpumps und auch sonst wie aus dem
Ei gepellt, und rezitierte Storms (nicht Theodor Etorniö!) Kursbuch.
Dann fuhren wir nach Hause, und alle sagten, es sei fa—a—abelhaft
gewesen. Und Herr Pritzwall sei ein Genie im Festefeiern.
Bloß mir hak°S nicht gefallen.
Ich bin eben ein altmodischer Mensch.
hs.
„Gerade habe ich meiner Frau eine Kleinigkeit zu Weihnachten gekauft."
„Ah, das soll wohl eine Ueberraschung werden?"
„Und ob, sie erwartet nämlich ein Auto."
bür die bevorstehenden
Weihnachtsfeiertage
empfehlen wir unsere beliebten
Geschenkkistdien
enthaltend
Exportbicr braun oder hell
Märzenbier / Doppelspaten
in hübscher Aufmachung
5 Flaschen zu Mark 5.—
10 Flaschen zu Mark 10.—
einschließlich Flaschen, Strohhälsen
und Kistchen ab München
Bestellungen an i
Spatenbräu Abt, Flaschenbier
München 2, Marsstr. 17, Brieff.,Tel. 52530 u. 57102
Postscheck = Conto München No. 803
oder an unsere auswärtigen Vertretungen
Für die bevorstehenden
Weihnachtsfeiertage
empfehlen wir unsere beliebten
Geschenkkistchen
enthaltend
Urmärzen oder Bockbier
ie nach Wahl
in hübscher Aufmachung
5 Flaschen zu Mark 5.—
10 Flaschen zu Mark 10.—
einschließlich Flaschen, Strohhülsen und Kistchen ab München
Bestellungen an :
Franziskaner^Leistbräu
München 7, Hochstraße 7, Telephon 41311
Postschech^Conto München No. 388
oder an unsere auswärtigen Vertretungen
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen *
799
1928 / JUGEND Nr.50
Jtauin war das Lied verklungen, so öffnete sieh ein Vorhang, und
auf der Bühne, die bis jetzt verborgen geblieben war, erschienen die
Tiller-GirlS. Sie führten ein Ballett vor, es hieß „Kling, Glöckchen,
klinge-linge-ling"; dann folgte ein Boxkampf zwischen Dempsey und
Tunney. Er endete unentschieden. Zum Schluß hielt Professor Van
de Velde einen Vortrag über die vollkommene Ehe. Herr Pritzwall
strahlte.
Dann schwebten auf einmal würzige Duftwolken durch den Raum,
und als wir uns umsahen, erblickten wir Eugen d Albert, der auf einer
Duftorgel spielte. Melodien und Akkorde der herrlichsten Gerüche ent-
lockte er dem neuartigen Instrument; raffinierte Zusammenstellungen
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Wachslichtern und Räucherkerzchen.
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Farben hergestellt!" lächelte Herr Pritzwall selig. „Die Aktien sind
nach dieser Ersindung gleich um sechzig Punkte gestiegen!"
Aber Herrn Pritzwalls Repertoire war noch lange nicht erschöpft.
Im Wintergarten der Villa gab eg aus künstlichem Schnee eine
Schlittenfahrt für die Gäste, die Schlitten selbstverständlich mit
Raketenantrieb. An die Damen wurden Luftballons verteilt, und im
Musiksalon begann ein großes Ballonhüpfen. Gleichzeitig wurde das
ganze Fest getonsilmt und schon ein paar Minuten später oorgesührt.
Zum Schluß erschien Adolphe Menjou als nwndäner Weihnachts-
mann mit Bärtchen, Frack, Lackpumps und auch sonst wie aus dem
Ei gepellt, und rezitierte Storms (nicht Theodor Etorniö!) Kursbuch.
Dann fuhren wir nach Hause, und alle sagten, es sei fa—a—abelhaft
gewesen. Und Herr Pritzwall sei ein Genie im Festefeiern.
Bloß mir hak°S nicht gefallen.
Ich bin eben ein altmodischer Mensch.
hs.
„Gerade habe ich meiner Frau eine Kleinigkeit zu Weihnachten gekauft."
„Ah, das soll wohl eine Ueberraschung werden?"
„Und ob, sie erwartet nämlich ein Auto."
bür die bevorstehenden
Weihnachtsfeiertage
empfehlen wir unsere beliebten
Geschenkkistdien
enthaltend
Exportbicr braun oder hell
Märzenbier / Doppelspaten
in hübscher Aufmachung
5 Flaschen zu Mark 5.—
10 Flaschen zu Mark 10.—
einschließlich Flaschen, Strohhälsen
und Kistchen ab München
Bestellungen an i
Spatenbräu Abt, Flaschenbier
München 2, Marsstr. 17, Brieff.,Tel. 52530 u. 57102
Postscheck = Conto München No. 803
oder an unsere auswärtigen Vertretungen
Für die bevorstehenden
Weihnachtsfeiertage
empfehlen wir unsere beliebten
Geschenkkistchen
enthaltend
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ie nach Wahl
in hübscher Aufmachung
5 Flaschen zu Mark 5.—
10 Flaschen zu Mark 10.—
einschließlich Flaschen, Strohhülsen und Kistchen ab München
Bestellungen an :
Franziskaner^Leistbräu
München 7, Hochstraße 7, Telephon 41311
Postschech^Conto München No. 388
oder an unsere auswärtigen Vertretungen
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen *
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1928 / JUGEND Nr.50