3Tin&pntirt O. Poetzelbergcr
hat sie gebauscht, ihn hält sie auch in, Laufe noch, als wäre es ein
Kind, ihm singt sie daS Lied! Don der heiligen Nacht, von der Nacht,
da ein Kmdlein geboren. Wir bleiben stehen. Was sollen mir tun?
Sie stürzt sich ins Meer, ivenn wir folgen. Jetzt steht sic bei den
Wellen. Die schäumen noch, die sind noch erregt von dein tagclangen
Wind. Nun schreit sie auf, wendet sich, voll Angst, starrt auf uns,
steht zwischen uns und dein Wasser, dem schrecklichen Wasser, dem
sie entronnen, das ihr alles genommen, den Mann vielleicht und das
Kind, das Kind, dem sie singt, das sie wiegt. Am Tag vor der
Weihnacht. Nun ist sie verstört.
Wir gehen zurück, da tritt sie vom Wasser hinweg. Wir teilen
uns, Anne erwartet die Frau, ich gehe zum Meer. Zögernd kommt
die Frau auf das Mädchen zu. Als sie ganz nahe ist, als Anne
einige Schritte ihr entgegen macht, schreit sie wieder auf und hebt
das Bündel, den Mantelbausch gegen das Mädchen. Dann ist eS
geschehn. Anne legt den Arm um die Schulter der Frau und führt
sic zur Rettungsstelle, ich folge nach. Da zeigt sie auch mir das
Bündel, zitternd, voll Flehen: Nimm's mir nicht! und wieder kreischt
sie: Stille Nacht, stille Nacht!
„Wir können nicht mehr zurück," sagt Anne, „die Flut kommt
heute früher als sonst, wir müssen die nächste Ebbe abwarken."
Nacht ivar geworden. Wir brachten die Frau die Leiter empor in
das Zimmer, sangen mit ihr, streichelten dag Kind, lobten eS, „ach,
so ein herziges Kindlein!", wir entkleideten die Frau, hüllten sie in
Decken, legten den Mantel neben sie, er ivar ja das Kind, das
ertrunkene Kind! Anne inachte Feuer, lvir gaben der Fra» zu essen
hat sie gebauscht, ihn hält sie auch in, Laufe noch, als wäre es ein
Kind, ihm singt sie daS Lied! Don der heiligen Nacht, von der Nacht,
da ein Kmdlein geboren. Wir bleiben stehen. Was sollen mir tun?
Sie stürzt sich ins Meer, ivenn wir folgen. Jetzt steht sic bei den
Wellen. Die schäumen noch, die sind noch erregt von dein tagclangen
Wind. Nun schreit sie auf, wendet sich, voll Angst, starrt auf uns,
steht zwischen uns und dein Wasser, dem schrecklichen Wasser, dem
sie entronnen, das ihr alles genommen, den Mann vielleicht und das
Kind, das Kind, dem sie singt, das sie wiegt. Am Tag vor der
Weihnacht. Nun ist sie verstört.
Wir gehen zurück, da tritt sie vom Wasser hinweg. Wir teilen
uns, Anne erwartet die Frau, ich gehe zum Meer. Zögernd kommt
die Frau auf das Mädchen zu. Als sie ganz nahe ist, als Anne
einige Schritte ihr entgegen macht, schreit sie wieder auf und hebt
das Bündel, den Mantelbausch gegen das Mädchen. Dann ist eS
geschehn. Anne legt den Arm um die Schulter der Frau und führt
sic zur Rettungsstelle, ich folge nach. Da zeigt sie auch mir das
Bündel, zitternd, voll Flehen: Nimm's mir nicht! und wieder kreischt
sie: Stille Nacht, stille Nacht!
„Wir können nicht mehr zurück," sagt Anne, „die Flut kommt
heute früher als sonst, wir müssen die nächste Ebbe abwarken."
Nacht ivar geworden. Wir brachten die Frau die Leiter empor in
das Zimmer, sangen mit ihr, streichelten dag Kind, lobten eS, „ach,
so ein herziges Kindlein!", wir entkleideten die Frau, hüllten sie in
Decken, legten den Mantel neben sie, er ivar ja das Kind, das
ertrunkene Kind! Anne inachte Feuer, lvir gaben der Fra» zu essen