Des Mannes Gesicht blieb unbeweglich, und als ich aufhärte, nickte
er still wie ein Träumender, lllnd alsdann begann er zu meinem
Erstaunen selber zu singen, und auch er sang vom Flusse und von deS
Flusses Reise durch die Täler, und sein Lied war schöner und mächtiger
als meines, aber es klang alles ganz anders.
Der Fluß, wie er ihn sang, kam als ein taumelnder Zerstörer von
den Bergen herab, finster und wild; knirschend suhlte er sich von den
Mühlen gebändigt, von den Brücken überspannt, er haßte jedes 'Schiff,
das er tragen mußte, und in seinen Wellen und langen, grünen
Wasserpflanzen wiegte er lächelnd die weißen Leiber der Ertrunkenen.
Das alles gefiel mir nicht und war doch so schön und geheimnis-
voll von Klang, daß ich ganz irre wurde und beklommen schwieg.
Wenn das richtig war, was dieser alte, seine und kluge Sänger mit
seiner gedämpften Stimme sang, dann waren alle meine Lieder nur
Torheit und schlechte Knabenspiele gewesen. Dann war die Welt aus
ihrem Grunde nicht gut und licht wie Gottes Herz, sondern dunkel und
leidend, böse und finster, und wenn die Wälder rauschten, so war eS
nicht aus Lust, sondern auS Dual.
Wir fuhren dahin, und die Schatten wurden lang, und jedesmal,
wenn ich zu singen anß'ng, tönte eS weniger hell, und meine Stimme
wurde leiser, und jedeSmal erwiderte der fremde Sänger mir ein Lied,
das die Welt noch rätselhafter und schmerzlicher machte, und mich
noch befangener und trauriger.
Mir tat die Seele weh, und ich bedauerte, daß ich nicht am Lande
und bei den Blumen geblieben war, oder bei der schönen Brigitte, und
um mich in der wachsenden Dämmerung zu trösten, fing ich mit lauter
Stimme wieder an und sang durch den roten Abendschein das Lied von
Brigitte und ihren Küssen.
Da begann die Dämmerung, und ich verstummte, und der Mann an:
Steuer sang, und auch er sang von der Liebe und Liebeslust, von
braunen und von blauen Augen, von roten, feuchten Lippen, und es
war schön und ergreifend, waS er leidvoll über dem dunkelnden Flusse
sang, aber in seinem Lied war auch die Liebe finster und bang und ein
tödliches Geheimnis geworden, an welchem die Menschen irr und wund
in ihrer Not und Sehnsucht tasteten, und mit dem sie einander quälten
und töteten.
Ich hörte zu und wurde so müde und betrübt, als sei ich schon Jahre
unterwegs, und sei durch lauter Jammer und Elend gereist. Don dem
Fremden her fühlte ich immerzu einen leisen, kühlen Strom von
Trauer und Seelenangst zu mir herüber und in mein Herz schleichen.
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Leben
das
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er still wie ein Träumender, lllnd alsdann begann er zu meinem
Erstaunen selber zu singen, und auch er sang vom Flusse und von deS
Flusses Reise durch die Täler, und sein Lied war schöner und mächtiger
als meines, aber es klang alles ganz anders.
Der Fluß, wie er ihn sang, kam als ein taumelnder Zerstörer von
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Das alles gefiel mir nicht und war doch so schön und geheimnis-
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Mir tat die Seele weh, und ich bedauerte, daß ich nicht am Lande
und bei den Blumen geblieben war, oder bei der schönen Brigitte, und
um mich in der wachsenden Dämmerung zu trösten, fing ich mit lauter
Stimme wieder an und sang durch den roten Abendschein das Lied von
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Da begann die Dämmerung, und ich verstummte, und der Mann an:
Steuer sang, und auch er sang von der Liebe und Liebeslust, von
braunen und von blauen Augen, von roten, feuchten Lippen, und es
war schön und ergreifend, waS er leidvoll über dem dunkelnden Flusse
sang, aber in seinem Lied war auch die Liebe finster und bang und ein
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und töteten.
Ich hörte zu und wurde so müde und betrübt, als sei ich schon Jahre
unterwegs, und sei durch lauter Jammer und Elend gereist. Don dem
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