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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 34.1929, (Nr. 1-52)

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Nr. 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.6761#0025
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Hochalm

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Abel? sie reckte sich empor, als hätte sie einen
Stock verschluckt und sagte:

„Manchem ist er schwer zu ertragen, aber für
mich gibt eS keinen leichteren als er . .

Bei diesen Worten schwiegen alle.

Später verstummte Marfa völlig. Damit man
von ihrem Sohn nichts mehr schwätze, tat sie so,
als bekomme sie täglich Fleisch zu essen, als bestelle
man aus der Stadt Weißbrot für sie, und als wolle
sie selbst keine neuen Kleider haben. Aber sie magerte
immer mehr ab, und schließlich blieben nur Augen
zurück. Die Erde — ich habe eS dir erzählt —
lvar in jenem Jahr schwer zu bestellen. Da ließ
sich Wassilij zu einer leichten Arbeit verlocken: er
begann Schnaps zu brennen. Von dem Erlös
kaufte er ein Grammophon, ein zweijähriges Pferd
und einen Wagen mit einem Dach. Als er den
Wagen ins Kosakendorf brachte, veranstaltete er

ein Fest, DVarsa aber ging in die Ortsverwaltung,
verlangte dort Packpapier, wickelte ihre Orden ein
und schickte sie in die Stadt an den höchsten Kom-
missär.

Ich weiß nicht, was sich bei ihnen noch zuge-
tragen hat. Man erzählt, Wassilij habe seine
Mutter geschlagen, vielleicht aber hat sie ihn ge-
schlagen, doch an jenem Abend hat der herum-
irrende Abraham Nowoselzew gesehen, daß Marfa
beim Friedhof irgendein Such auseinander breitete,
einen Bettelsack hervorholte, von der Weide einen
Stock abbrach tlnd die Landstraße weiter ging,
klm ihren Sohn nicht zu beschämen, hängte sie erst
außerhalb der Ortschaft den Sack um die Schultern
(vielleicht aber lügt Abraham) — wo sie aber jetzt
ist, weiß niemand, vielleicht daß sie bei einem neuen
Kriege von sich bören lassen wird. . .

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Edwin Hermann Henel: Hochalm
Max Kellerer: Illustration zum Text "Von der Kosakin Marfa"
 
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