C^Ciwo im CKsino
Im Kino will man was erleben,
Erschauern, zittern und erbeben:
Je wagemutiger der Held,
Je höher wird die Brust geschwellt.
Jicotepec, so heißt ein Städtchen
In Mexiko mit schönen Mädchen;
Die haben dort etwas erlebt,
Wovon ein Frauenherz erbebt!
Denn plötzlich drangen siebzig Räuber
Jn'S Kino, packten alle Weiber
Und zwangen sie mit Vehemenz
Zu einer — Schönheitskonkurrenz.
Die zweiundzwanzig Siegerinnen
Jedoch, die schleppten sie von hinnen
Als Räuberbräute in den Wald
Zu ungewolltem Ausenthalt!
Zwar ward Rinaldo Rinaldini
Geliebt, wie sonst kein Raubgenie nie,
Doch leider sind in Mexiko
Die Räuber nicht so — schön und froh!
Und trotzdem wird sich manche wehren,
In ihre Stadt zurückzukehren,
Weil man im Urwald was erlebt,
Was einen über andre hebt!
Doch kehrt sie heim, so nimmt die Dame
Das Abenteuer als Reklame
Im Kampf um einen Bräutigam
Und kriegt dann jedes — Opferlamm!
Beda Hafen
CJ)er Gopßelöanö
er
Als Julius AndrassY ungarischer Mi-
nisierpräsident war, lebte in Budapest ein
Bierbrauer, der dem Grafen zum Verwechseln
ähnlich sah und eine diebische Freude daran
hatte, sich zu seinen Spaziergängen geradeso
zu kleiden wie sein Doppelgänger und die-
selben Straßen zu benützen, um sich ehr-
furchtsvoll grüßen zu lassen.
Ein Detter des Ministerpräsidenten,
eines Husarenregimentes, war nicht wenig
ärgerlich, daß ein Bierbrauer es wagte, sich
als Ministerpräsident grüßen zu lassen, und
so oft er ihm begegnete, trat er auf ihn zu,
schlug ihm mit der stachen Hand, so stark er
konnte, aus die Schulter: „Ach, da bist du ja,
lieber Julius!" Dann tat er sehr erschrocken
und entschuldigte seinen angeblichen Irrtum
mit einem höhnischen Lächeln: „Oh, verzeihen
Sie — ich dachte, Sie seien der Graf An-
drassy!"
Der Bierbrauer durchschaute endlich den
Spaß, und als er eines Abends den Oberst
über die Straße gehen sah, eilte er ihm nach
und schlug ihm mit voller Kraft derart auf
die Schulter, daß der Oberst um ein Haar
hingestürzt wäre.
Er wollte ausbrausen, aber der Bierbrauer
nickte ihm vergnügt zu und sagte:
„Oh, verzeihen Sie — ich dachte, ich sei
der Graf Andrassy!"
Wandte sich um und ließ den Hauptmann
stehen.
eU arca redwivus
(Sin Sonett . . .
In Mailand fand ein Voxmatch zwischen
Domgörgen II und dem Boxer Petrarca
statt . . .
Ein Sternenheer ist für mich aufgegangen!
Du hiebst mir einen wundervollen stinken
so saftigen Graden zwischen Stirn und
Zinken,
daß mir die Funken aus den Augen sprangen.
Dann sah ich deinen holden Schwinger
winken,
und, ach, vermochte nicht, ihn abzufangen,
und ließ auch landen dich aus meinen Wangen
den schweren Haken deiner süßen Linken!
“ -"II
6»
w f
&»th mif großen
l begehen; @
:‘;_5jjiin konnte die
die Gothaer *
Ich schweiße wie ein Schwein aus Mund und
Nase,
flog in die Seile, zähle nur nach Punkten —
doch all dies Leiden trag ich mit Ekstase!
Du bist ein Held, ein ganz besonders starka —
hau' mich knock-out, deinen in Blut getunkten,
dich zärtlich dafür liebenden
Petrarca
Anfgefunden und mitgeteilt von A. De Nora.
fr Mr Kwikow in
i—jhiniftns®'* n"d ^ank
Mni;
»urfc, fl
rühren!
■z::in lleklzeugungStreue, di>
MAUXION
SCHOKOLADE
P R A L I N E N
J929 / JUGEND Nr. 2
B
ei etwaigen Bestellungen bittet man auf die M
ünchner „Jugend“ Bezug
30
Im Kino will man was erleben,
Erschauern, zittern und erbeben:
Je wagemutiger der Held,
Je höher wird die Brust geschwellt.
Jicotepec, so heißt ein Städtchen
In Mexiko mit schönen Mädchen;
Die haben dort etwas erlebt,
Wovon ein Frauenherz erbebt!
Denn plötzlich drangen siebzig Räuber
Jn'S Kino, packten alle Weiber
Und zwangen sie mit Vehemenz
Zu einer — Schönheitskonkurrenz.
Die zweiundzwanzig Siegerinnen
Jedoch, die schleppten sie von hinnen
Als Räuberbräute in den Wald
Zu ungewolltem Ausenthalt!
Zwar ward Rinaldo Rinaldini
Geliebt, wie sonst kein Raubgenie nie,
Doch leider sind in Mexiko
Die Räuber nicht so — schön und froh!
Und trotzdem wird sich manche wehren,
In ihre Stadt zurückzukehren,
Weil man im Urwald was erlebt,
Was einen über andre hebt!
Doch kehrt sie heim, so nimmt die Dame
Das Abenteuer als Reklame
Im Kampf um einen Bräutigam
Und kriegt dann jedes — Opferlamm!
Beda Hafen
CJ)er Gopßelöanö
er
Als Julius AndrassY ungarischer Mi-
nisierpräsident war, lebte in Budapest ein
Bierbrauer, der dem Grafen zum Verwechseln
ähnlich sah und eine diebische Freude daran
hatte, sich zu seinen Spaziergängen geradeso
zu kleiden wie sein Doppelgänger und die-
selben Straßen zu benützen, um sich ehr-
furchtsvoll grüßen zu lassen.
Ein Detter des Ministerpräsidenten,
eines Husarenregimentes, war nicht wenig
ärgerlich, daß ein Bierbrauer es wagte, sich
als Ministerpräsident grüßen zu lassen, und
so oft er ihm begegnete, trat er auf ihn zu,
schlug ihm mit der stachen Hand, so stark er
konnte, aus die Schulter: „Ach, da bist du ja,
lieber Julius!" Dann tat er sehr erschrocken
und entschuldigte seinen angeblichen Irrtum
mit einem höhnischen Lächeln: „Oh, verzeihen
Sie — ich dachte, Sie seien der Graf An-
drassy!"
Der Bierbrauer durchschaute endlich den
Spaß, und als er eines Abends den Oberst
über die Straße gehen sah, eilte er ihm nach
und schlug ihm mit voller Kraft derart auf
die Schulter, daß der Oberst um ein Haar
hingestürzt wäre.
Er wollte ausbrausen, aber der Bierbrauer
nickte ihm vergnügt zu und sagte:
„Oh, verzeihen Sie — ich dachte, ich sei
der Graf Andrassy!"
Wandte sich um und ließ den Hauptmann
stehen.
eU arca redwivus
(Sin Sonett . . .
In Mailand fand ein Voxmatch zwischen
Domgörgen II und dem Boxer Petrarca
statt . . .
Ein Sternenheer ist für mich aufgegangen!
Du hiebst mir einen wundervollen stinken
so saftigen Graden zwischen Stirn und
Zinken,
daß mir die Funken aus den Augen sprangen.
Dann sah ich deinen holden Schwinger
winken,
und, ach, vermochte nicht, ihn abzufangen,
und ließ auch landen dich aus meinen Wangen
den schweren Haken deiner süßen Linken!
“ -"II
6»
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&»th mif großen
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die Gothaer *
Ich schweiße wie ein Schwein aus Mund und
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flog in die Seile, zähle nur nach Punkten —
doch all dies Leiden trag ich mit Ekstase!
Du bist ein Held, ein ganz besonders starka —
hau' mich knock-out, deinen in Blut getunkten,
dich zärtlich dafür liebenden
Petrarca
Anfgefunden und mitgeteilt von A. De Nora.
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MAUXION
SCHOKOLADE
P R A L I N E N
J929 / JUGEND Nr. 2
B
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