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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 34.1929, (Nr. 1-52)

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Herrn Timme.
Gleich werden
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Jeden Abend zwei Menschen nach Hause fahren,
.die — nach ihrem Getue zu schließen — verliebt,
ist kein Beruf, den man lange begeistert ausübt:
wieviel lieber führe ich Waren!

Autos werden doch auch erzeugt. Aber sachlich

und reinlich,

ohne daß einer zahlt und der andere blufft —
Warum nennen die Menschen grad dies

verächtlich „Geschäft" —?
Ihre Art der Fabrikation ist kaum weniger

peinlich!

Andrerseits sagen sie oft: das Herz der Welr

sei heut der Motor!

Fahren sie etwa des nachts so gern und

so lang zu zwei'n,
um diesem Herzen recht innig nahe zu sein —?
Mir persönlich kam eS meist anders vor!

Wir vermeiden tunlichst Berührung mit

unseresgleichen

— und geschieht es einmal, gibt's gleich

einen wüsten Krach!

Menschen aber streben direkt danach-

Tja — mit Logik ist leider nicht viel zu erreichen!

Karl Kinndt

9

ramm ci

ft/tno hatte eine Freundin, deren Treue er
hi^n und wieder aus allgemein menschlicher
Schwäche in Zweifel zog.

Eines Tages fragte Kuno wieder: „Warst
du'mir auch nicht untreu, Elli?" und vernahm
zur Antwort: „Ich schwöre dir, daß nicht!"

Daß ihre Antwort ebenso selbstverständlich
loar wie seine Frage zwecklos, kam ihm gar
nicht zum Bewußtsein, bind schon am nächsten
Abend erblickte er Elli mit einem fremden
Herrn in einer stark verdunkelten Kinologe.

„Elende!" schrieb er ihr daraufhin. „Zwischen
uns ist alles aus! — Soviel gelten Dir also
Deine Schwüre!" —

„Meinetwegen ist es aus," antwortete Elli,
,mber meine Schwüre laß gefälligst aus dem
Spiel! — Ich habe überhaupt nicht ge-
schworen, ich habe nur gesagt: .Ich schwöre
dir das nicht/ Schluß! —"

Ein DTiann, der sich nach medizinischen
Büchern kurierte, starb an einem Druckfehler;
einen anderen hängte man, wegen eines falsch
gesetzten Beistrichs in der Begnadigungs-
depesche; Kuno war entwaffnet und daher im
klnrecht (das ist bekanntlich immer so!)
Alles, weil man der Grammatik zu lvenig
Beachtung geschenkt hatte! .... Woraus sich
ihr Nutzen wieder einmal deutlich ergibt.

Olcq Berting

Auf d e m Flugplatz

„Nur keine Angst, Fritz, es wird schon nichts
passieren!"

„Das Haff du, wie wir verlobt waren, auch
gesagt."

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S?'1"“-■ Mönchen. —Verlag Q. HIRTH’SVERLAG O rr. t,. H• (RICHARD » a. _ AMe Rechte Vorbehalten,

o , l,e Redaktion in Oesterreich verantwortlich MARIANNE KAr ac - pp. amm DRUCKEREI

O \G O. m. b. H (RICHARD PFLAUM A.Ü.). München Druck RICHARD pfLAUM. vkvwku

Sa s dieser Zeitschrift sind in der Graphischen Kunstanstalt lohann Hambock. Inhaber

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Register
Oleg Berting: Grammatik
Karl Kinndt: Eine Autodroschke klagt
Werner Paul Schmidt: Auf dem Flugplatz
 
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