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Federn, der wild vom Hut wallende, dem liebes-
tollen Gemsbock abgeschorene Vollbart mag hier-
bei noch eine weit über die Wirkungsfähigkeit
bloßer Vermummung hinausreichende tiefere Be-
deutung besitzen, welche die Entschlußfähigkeit
des weiblichen Willens fördernd beeinflußt. Auch
die bäuerliche Tracht der Frau, das eng an-
schließende, der plastischen Ausprägung glück-
verheißender Muttereignung dienliche Mieder, der
die kräftige, nicht selten fast übervolle Hüftpartie
breit betonende Rock muß im Pierzen des ethisch
gesinnten, moralisch hochstehenden Mannes, des
seiner Aufgaben bewußten Staatsbürgers den
zwingenden Wunsch nach dauernder Vereini-
gung in der Ehe und reichlichem Kindersegen
machtvoll erwecken. In der Tat sollen — wie
meine Anfragen bei einer derartigen Veranstal-
tung ergaben — Eheschließungen als unmittel-
bare Folge von Bauernbällen zu den normalen
Auswirkungen dieser, der Steigerung der Bevöl-
kerungszifler so förderlicher Faschingsveranstal-
tungen gehören, ja einige der befragten Männer
äußerten sogar ihren festen und unerschütter-
lichen Willen, mit den in ihrer Gesellschaft be-
findlichen Damen eine Art abgekürzter Trauung
zu vollziehen.
Daß der Münchener Dialekt, die national baye-
rische Mundart, bei diesen Veranstaltungen eine,
wie mir dünkt, etwas fremdartig klingende
Färbung (früh bayerische Mundart?) annimmt,
möchte als besonders seltsames Merkmal dieser,
auch die letzten Belange nationaler Eigenart
pietätvoll pflegenden Feste vermerkt werden.
Redensarten wie: „Nich ans Knie, du Dussel!“ —
„Knöpp mir doch nich det Mieder uff!“ —
„Mächen, wat biste so mies ums Jesichte!“ —
„Nu wollen wa uns mal jeschert benehmijen!“ —
„Det Drahen is mal knorke!“ dürften wohl mit
Recht dem reichen Schatz frühbayerischer Sinn-
sprüche zugeschrieben werden.
Atelierfest
„Wenn ich nicht so besoffen wäre, wurde ich schwören, ich hätte
ein Mädchenbein im Arm!"
Dokument A 42 (in fremder Handschrift, vielleicht Diktat van
der Wolltes, auf die Rückseite einer unvollendeten Farben-
skizze mit der Unterschrift: „Seinem lieben van der Wollte
z. frdl. Erinnerung/“ mit Farbstift notiert)
Hie Atelier feste
beschränken sich auf den Stadtbezirk Schwabing. Sie beginnen nach
Schluß der öffentlichen Lokale in der Morgendämmerung und erstrecken
sich nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Alkoholmengen über
zwei bis drei Tage. Vereinzelte Paare sollen jedoch, wie mir glaub-
haft versichert wird, mitunter noch n a ch W o ch e n im Festraum auf-
gefunden werden. Störendes Tageslicht wird durch Verhängen der
Fenster mit Nachthemden und überstüffig gewordenen Kombinations
sorgsam abgeblendet. Die Kosten derartiger Dauerfeste sind nicht un-
erheblich, werden jedoch einer altehrwürdigen, schönen Sitte gemäß
nicht vom Gastgeber sondern in der Regel von Ausländern, haupt-
sächlich zum Münchener Fasching zugereisten, in kaufmännischen Be-
rufen stehenden Berlinern bestritten.
Die Dekorationen eines AtelierfestraumeS bestehen in einigen, in
Streifen geschnittenen Bogen Seidenpapier und einem, den Boden
bedeckenden Matrahenlager, unter Aussparung einer mäßigen, dem
Tanze dienenden Ecke, von der aber nur wenig Gebrauch gemacht wird.
Als Beleuchtung des Festraumes dient eine mit undurchsichtigem Papier
sorgsam verhüllte Glühbirne, die jedoch im künstlerischen Interesse einer
malerisch tonigen Farbenwirkung kurz nach Beginn deS Festes auS-
zuschalten ist.
Es liegt im Sinne dieser, von bildenden Künstlern arrangierten
Feste, daß Körperform und Linie der weiblichen Festteilnehmer, frei
von jeder kitschigen, dem Hautkolorit und der Plastik abträglichen
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