vor!"
’ormat in Tinte).
ideute
»esondere Beachtung
n Forschung bean-
2r inneren Struktur
ren Münchener Fa-
Ueberschneidungen,
Verwerfungen der
zuweisen sind. Hier
• von Mizzi Kipflinger
irde — Vertreter aller
istokratie zusammen,
lufi an das weibliche
i, wodurch mit der
zung sozial verschie-
gegensätzlicher Fk-
chkommenschaft eine
n der Münchener be-
sinne eines versöhn-
1 Ausgleiches gewähr-
te gegenseitige Durch*
chaftlichen Schichten
Demokratie mag als
1 der Redoute Zelten-
versichert, daß se s
lalsozialistischen I aI
r Redoute Bindunge
Hgen mit politisch ge
Mädchen, ja selhs
i e n eingehe u.
Annäherung der
fördernder Faktor
zeichnen, daß der *
der Maskerade bei Redouten keinerlei geschichtlicher oder ethno-
graphischer Zwang auferlegt ist, wodurch der Frau die Möglich-
keit gegeben wird, eine Maske zu wählen, die körperliche Mängel
verhüllt, vorhandene, erotischen Anreiz bietende Vorzüge betont;
und nicht vorhandene dem Willensschwächen, noch zögernden
Manne sinnfällig vortäuscht.
Als nur scheinbar nebensächliches, für den gewissenhaften
Forscher jedoch höchst bemerkenswertes Moment erscheint mir
die bei Redouten häufig zu beobachtende Handhaltung der Tänzer,
die ihren rechten konkav abgewölbten Handteller mit Vorliebe
um die unter der Hüftlinie befindliche Muskelpartie des weib-
lichen Körpers mit sanfter Pressung herumlegen. Meine histo-
rischen Forschungen ergaben, daß diese, als Symbol männlicher
Werbung, nun bei allen Tänzen geübte Handhaltung in ihren Ur-
sprüngen auf den bayerischen Schuhplattlertanz zurückgeht.
Sin (Brief
Blatt A 61 (Originalschreiben auf blau liniertem, sehr porösem
Briefpapier mit mehreren, offenbar von der Schreiberin selbst
herrührenden, chemisch als fetthaltig nachgewiesenen Finger-
abdrücken. Trägt von van der Wolltes Hand die Notiz: „Von
Fräulein Mizzi Kipflinger vermutlich als Entwurf verfaßt und
von mir gelegentlich einer Redoute in ihrem linken Strumpf
vorgefunden/*)
Lieber Ludwig!
Indem daß Du von mir als Schaukelbursch trotz deinen ausgepickten
Zelluloid Augen sofort erkannt worden bist wie Du mit der Stangel-
maier Kathi dem gscherten Dach aus dem Maskenball vom Begräbnis-
Verein „Walhalla" bussiert hast schämst Dich denn gar nicht, und du
nachher mit der Schlampen in englischen Garten hintri gegangen bist
bei zehn Grad Reomihr wo man schon weiß was dann gschieht muß
ich leider mit unseren Verhältnis Schluß machen. Die Stangelmaier
weiß schon warumS ein Rogoggo Kostüm tragt mit einen Reifrock wo
man ihre krummen Haxen nicht sieht und anderes auch nicht und wannst
Glück hast mußt auch noch zahln.
Wenn Sie vielleicht glauben ich stürz mich zwegen Ihnen in den
Kleinhesseloher See so täuschenS Ihnen schwer da müßt ja ich ein Narr
sein indem weil Sie mir zu ungebildet sind mit Ihren auspickten Zel-
luloidaugen was gar keine Maske von einen Kafalier nicht ist und
mit einen Schaukelburschen auf einen feinen Ball gehen mir wärs
genügend! Ich begebe mich jetzt mit einen wisenschaftlichen Provessor
auf die Redut und brauch keinen schlampeten Roggoggorock aus den
Maskenverleih nicht denn mein Gelehrter hat mir das Kostüm von
einer grichischen Hetährin geschenkt daS find die teuersten Kokkotten
im Athen hinten gwesen balst eS nicht weist indem du zu ordanär bist
und keine Beziehingen zur Geografie durchaus gar niä)t hast. Da täten
Dir deine Zelluloid Augen raus fallen wannst sehen konntest was ich
anhab als grichische Hetährin auf Maß!
Ihre
Mizzi Kipflinger.
Frag die Stangelmaier Kathi warums einen
wannst a Schneid hast!
ifrock tragen tut,
Theo Scharf
I n der Trambahn
„Die Herrschaften wo koane Maschkera sind, bitte >ich
melden, damic i woaß, wo i ,Sie" sag'n muaß!"
leuchten ihm entgegen, wo immer er
erscheint,dieser glänzende Gesellschaf-
ter und blendende Stimmungskünstler,,
der Freund aller Fröhlichen:
SCHÖNBERGER CABINET
„ddus dem *7*.Yioatkeller“
Von rassiger, wundervoller Blume
von edler, köstlicher Reife!
SCHÖNBERGER CABINET • MAINZ
<Der deutsche Sekt
ei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend Bezug zu nehmen
1929 / JUGEND Nr.5
’ormat in Tinte).
ideute
»esondere Beachtung
n Forschung bean-
2r inneren Struktur
ren Münchener Fa-
Ueberschneidungen,
Verwerfungen der
zuweisen sind. Hier
• von Mizzi Kipflinger
irde — Vertreter aller
istokratie zusammen,
lufi an das weibliche
i, wodurch mit der
zung sozial verschie-
gegensätzlicher Fk-
chkommenschaft eine
n der Münchener be-
sinne eines versöhn-
1 Ausgleiches gewähr-
te gegenseitige Durch*
chaftlichen Schichten
Demokratie mag als
1 der Redoute Zelten-
versichert, daß se s
lalsozialistischen I aI
r Redoute Bindunge
Hgen mit politisch ge
Mädchen, ja selhs
i e n eingehe u.
Annäherung der
fördernder Faktor
zeichnen, daß der *
der Maskerade bei Redouten keinerlei geschichtlicher oder ethno-
graphischer Zwang auferlegt ist, wodurch der Frau die Möglich-
keit gegeben wird, eine Maske zu wählen, die körperliche Mängel
verhüllt, vorhandene, erotischen Anreiz bietende Vorzüge betont;
und nicht vorhandene dem Willensschwächen, noch zögernden
Manne sinnfällig vortäuscht.
Als nur scheinbar nebensächliches, für den gewissenhaften
Forscher jedoch höchst bemerkenswertes Moment erscheint mir
die bei Redouten häufig zu beobachtende Handhaltung der Tänzer,
die ihren rechten konkav abgewölbten Handteller mit Vorliebe
um die unter der Hüftlinie befindliche Muskelpartie des weib-
lichen Körpers mit sanfter Pressung herumlegen. Meine histo-
rischen Forschungen ergaben, daß diese, als Symbol männlicher
Werbung, nun bei allen Tänzen geübte Handhaltung in ihren Ur-
sprüngen auf den bayerischen Schuhplattlertanz zurückgeht.
Sin (Brief
Blatt A 61 (Originalschreiben auf blau liniertem, sehr porösem
Briefpapier mit mehreren, offenbar von der Schreiberin selbst
herrührenden, chemisch als fetthaltig nachgewiesenen Finger-
abdrücken. Trägt von van der Wolltes Hand die Notiz: „Von
Fräulein Mizzi Kipflinger vermutlich als Entwurf verfaßt und
von mir gelegentlich einer Redoute in ihrem linken Strumpf
vorgefunden/*)
Lieber Ludwig!
Indem daß Du von mir als Schaukelbursch trotz deinen ausgepickten
Zelluloid Augen sofort erkannt worden bist wie Du mit der Stangel-
maier Kathi dem gscherten Dach aus dem Maskenball vom Begräbnis-
Verein „Walhalla" bussiert hast schämst Dich denn gar nicht, und du
nachher mit der Schlampen in englischen Garten hintri gegangen bist
bei zehn Grad Reomihr wo man schon weiß was dann gschieht muß
ich leider mit unseren Verhältnis Schluß machen. Die Stangelmaier
weiß schon warumS ein Rogoggo Kostüm tragt mit einen Reifrock wo
man ihre krummen Haxen nicht sieht und anderes auch nicht und wannst
Glück hast mußt auch noch zahln.
Wenn Sie vielleicht glauben ich stürz mich zwegen Ihnen in den
Kleinhesseloher See so täuschenS Ihnen schwer da müßt ja ich ein Narr
sein indem weil Sie mir zu ungebildet sind mit Ihren auspickten Zel-
luloidaugen was gar keine Maske von einen Kafalier nicht ist und
mit einen Schaukelburschen auf einen feinen Ball gehen mir wärs
genügend! Ich begebe mich jetzt mit einen wisenschaftlichen Provessor
auf die Redut und brauch keinen schlampeten Roggoggorock aus den
Maskenverleih nicht denn mein Gelehrter hat mir das Kostüm von
einer grichischen Hetährin geschenkt daS find die teuersten Kokkotten
im Athen hinten gwesen balst eS nicht weist indem du zu ordanär bist
und keine Beziehingen zur Geografie durchaus gar niä)t hast. Da täten
Dir deine Zelluloid Augen raus fallen wannst sehen konntest was ich
anhab als grichische Hetährin auf Maß!
Ihre
Mizzi Kipflinger.
Frag die Stangelmaier Kathi warums einen
wannst a Schneid hast!
ifrock tragen tut,
Theo Scharf
I n der Trambahn
„Die Herrschaften wo koane Maschkera sind, bitte >ich
melden, damic i woaß, wo i ,Sie" sag'n muaß!"
leuchten ihm entgegen, wo immer er
erscheint,dieser glänzende Gesellschaf-
ter und blendende Stimmungskünstler,,
der Freund aller Fröhlichen:
SCHÖNBERGER CABINET
„ddus dem *7*.Yioatkeller“
Von rassiger, wundervoller Blume
von edler, köstlicher Reife!
SCHÖNBERGER CABINET • MAINZ
<Der deutsche Sekt
ei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend Bezug zu nehmen
1929 / JUGEND Nr.5