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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 34.1929, (Nr. 1-52)

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Nr. 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.6761#0092
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des Heiratsmarktes die pompöse des Amerikaners hörte, lies sie stracks
ins Dolksbad auf die Wage, obwohl sie die Fracht ihrer Schuhlein
ungefähr wußte. Sie glaubte an Wunder, bis der Zeiger bündig auf
hoffnungslose einhundertdreißig Pfund wies.

Um) sie beschied sich.

Da sie aber drei Nächte hintereinander von einem goldenen Wal-
sisch träumte, wurde sie kühn und schnitt ihrer verstorbenen Mutter
den Kopf ab, klebte den ihren auf die wuchtige Matronenfülle, ließ
den Henkersschnitt verwischen, das Bild vergrößern und wickelte den
Bissen in einen holdverschämten Brief.

Und Charles Dörrwadel schnappte wahrhaftig.

Das niedliche, schmale Köpfchen über solch stattlichen Gewölben
entzückte ihn. Und das mächtige Rund des Busens heimelte ihn ganz

merkwürdig fromm und warm an.

Ach, er ahnte nicht, der Gute, daß es ein mütterlicher war, und

Alfred Kubin

kabelte, so jung und üppig sei sie sein Typ, er komme Ln vierzehn
Tagen.

Jetzt sann Mimi verzweifelt, ihrer leibhaftigen Lüge das kernige

Schmer der Wahrheit anzumästen.

Anfangs glaubte die Aermste, es geschwind noch mit Torten und
Sahne zu zwingen, und schaffte.ihren Liegestuhl in ein Cafe.

Nach einer Woche zahlte sie mit einem grundverdorbenen Magen
ein Plus von sieben Pfund, das Angst und Uebelkeit der folgenden

wieder hcrunternagten.

Mit letztem Mute lief sie in der Galgenfrist des Borabends straßen-
auf, straßenab zu Apothekern und Drogisten und kaufte, was da von
Wunderkräften fettstrotzenden Gedeihens in Pillen, Pülverchen und

Tropfen spukte.

Gleich auf dein Heimweg schlürfte sie von allem wahllos, bis sie
satt war.

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Alfred Kubin: Jahrmarktsbude
 
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