Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 34.1929, (Nr. 1-52)

DOI Heft:
Nr. 35
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6761#0571
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ein Wiener brachte gegen seine geschiebene
Gattin die Kündigungsklage ein unter der
Anführung, die Frau sei jetzt nur mehr seine
„Bettgeherin", der er jederzeit das Quartier
kündigen könne. Die erste Instanz gab der
Klage statt unter der Anführung: Nicht weil
die Frau die „Bettgeherin" des Mannes,
sondern vielmehr, weil ste von Tisch und Bett
geschieden, also nicht mehr seine Bettgeherin
sei usw. usw. — Die Berufungsinstanz wies
die Klage ab unter der Anführung: Nicht weil
die Frau von Tisch und Bett geschieden, also

nicht mehr die Bettgeherin des Mannes,
sondern weil sie auch vor der Scheidung von
Tisch und Bett nicht seine „Bettgeherin" ge-
wesen sei usw. usw. — Der Prozeß geht
weiter. Da die Gatten inzwischen jahrelang
in ihrer gemeinsamen Wohnung Gelegenheit
haben, sich wieder aneinander zu gewöhnen,
wird sich für die letzte Instanz jede Anführung
erübrigen. Oder mindestens jedes — An-
führungszeichen! JAS

Im Jahre 1666, als die freie Stadt Frank-
furt preußisch geworden war, kam eines
Abends ein Berliner Herr in eine vollbesetzte
Aepselweinkneipe und stand lange mit seinem
Schoppen in der Hand zwischen den Tischen.

Bis ein dicker, gemütlicher Frankfurter sich
erhob und ihm seinen Platz anbot mit dem
Bemerken: er müsse jetzt gehen, habe schon
stundenlang hier gesessen, und der Herr solle
schleunigst Platz nehmen, ehbevor es ein
anderer tue.

Der Berliner meinte zögernd: er wolle

lieber noch einen Augenblick warten, um den
stundenlang angewärmten Platz kühl werden
zu lassen.

Da aber lachte der biedere Frankfurter:

„Och ivas! Wisse Se, seit mer preußisch
sei, zieht uns der ... so mit Grundeis, deß
Se sich ruhich uff den schee gekiehlte Platz
hiisetze könne!"


Das gestörte M 0 d e l l

DerKünstler: „Wollen Sie sich gleich
ruhig verhalten!"

D a S M 0 d e l l : „Unmöglich! In meinem
Helm ist eine Fliege!"

C°)

WILHELM HEINITZ

Indianische Fantasie

Preis 5.— KM.

VERLAG G. HI R T H ; MÜNCHEN

*

Pressestimmen:

Weil ihm die triebhafte Dämonie indianischer Kult-
musik innigst vertraut ist, darum konnte Heinitz diese
Verse schaffen, die schon still gelesen stark wirken,
noch stärker aber, wenn man sie hört, gesprochen mit
der Leidenschaftlichkeit, die in ihnen lebt und die sie
zur Wiedergabe verlangen.

Hamb. Correspondent

Phantastisches lebendig werden zu lassen, daß es dem
Hörer zu eindringlicher Wirklichkeit wird, diese Gabe
besitzt Wilhelm Heinitz.

Hannoverscher Kurier.

LIES

MEHR

Pickelt Mitesser,

unreinen Teint, großporige
Haut entfernt unt. Garantie d.
Hautschälkur „C u r i e r m a“.
Kurpack. I hi. SM, II (geg.
veraltete Fälle) M. 9.00.
Probepack. M. 2.00. Versand
fegen Nachn. Gg. Pohl.
Berlin S 59 308
Gräfestraße 69-70

Alle Männer

die infolge schlech er
Jugend* Gewohnheiten,
Ausschreitungen u.dgl.
an dem Schwinden ihrer
besten Kraft zu leiden
haben, wollen keines-
falls versäumen, die
lichtvolle u. aufklären-
de Schrift eines Nerven
arztes über Ursachen,
Folgen u. Aussicht auf
Heilg.derNervenschwä-
che zu lesen.Illustr. neu
bearbeit.Z. bez.f.M.1.50
i.Briefm. v.Verlag Esto-
sanus,Genf66(Schweiz)

DER

KÖNIG

DER

BLEISTIFTE


Geheim^

Photographien

S eltene Au fnahmer
Man verlange
Mustersendung

Pariser Importen
Bonn iE.)

Die Frau

Ein neuzeitl. Gesundheitsbuch von Dr. med.
Pauli, Mit 76 Abb. Inh.: Derweibl. Körper,
Periode, Ehe u. Geschlechtstrieb, Schwanger
schaft,Verhüt.u. Unterbrech, derselb.,Geburt,
Wochenbett, Prostitut., Geschlechtskrankh. Wechseljahre
usw. Kartoniert 4.—, Halbleinen 5.— M. Porto extra.
Versand HELLAS. Berlin-Tempelliof 187

Adam* Ena*

Schönheiten

Orig. - Photographien, JWJ
Serie M. 2.75. Postlag. und
Ausland Vorkasse. Muster'

kollektion 85 Pfg. i. Marken-
Kühe, Stettin 9. oitosirasse i

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehme11

566

1929 / JUGEND Nr. 35
Register
Marcel Arnac: Das gestörte Modell
[nicht signierter Beitrag]: Historische Anekdote
J. A. S.: Juristische Ecke
 
Annotationen