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vollführt und dabei einen Dortrag hält über
das Thema: „Wie bleibe ich Minister und
doch gesund?"
Nach diesen hochinteressanten Ausführun-
gen stürzen plötzlich bengalisch beleuchtete
Wasserstuten aus die Bühne, und eS geht in
Szene -die prachtvolle, auch das verhärtetste
Zwerchfell erschütternde, urkomische AuSstat-
tungS-Pantomime „Allgemeine Abrüstung zur
See".
Schluß-Apotheose: Man'onetten-Ballett:
Alle politischen Persönlichkeiten aller Länder
und Richtungen in tänzerischer Bewegung;
plötzlich wenden im Schein von dreihundert
Quarzlampen die Fäden und eigentlichen Ge-
walthaber sichtbar, die sonst stets verborgen
bleiben. Eine nie dagewesene Attraktion! Nach
beendigter Vorstellung erhält jeder Besucher
einen Luftballon mit Aufschrift. (Alle Schat-
tierungen von Lenin bis Hitler vorrätig.)
hs.
Der Wiener Journalist Dr. N. trug sich
mit der Absicht, eine neue politische Tages-
zeitung zu gründen.
„Welcher Richtung?" erkundigten sich die
Freunde.
„Hm — das weiß ich doch noch nicht!
Bekomme ich v i e l e Gemeindeannonren, dann
mach' ich's sozialistisch, bekomm' ich nur
wenige, dann mach' ich's bürgerlich-demo-
kratisch, krieg' ich aber gar keine, dann
gründ' ich ein antimarxistisches Blatt und
mach' .für die Heimwehr Propaganda!"
Karl H o 1 t z
Treue b i s zur Republik
„.. . und so lassen Sie uns denn, Kameraden, pflichtgemäß mit gedämpfter Stimme in den
Ruf ausbrechen: ,Es lebe das augenblicklich republikanische Vaterland'!"
I
L BERNHEIMER
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Vornehme
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MÜNCHEN, LENBACHPLATZ 3
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
1929 / JUGEND Nr. 48