Werbung hinter den Kulissen
„Sie würden natürlich auch Are eigene Limousine haben, Kindchen... ^
„Nee, mein Lieber, 'n Scheck in der Hand ist besser als zwei Autos uff in Dach."
Ferdinand Bruckner hüllt sich trotz seinen
Erfolgen, sogar trotz dem Münchener
Verbot seiner „Verbrecher" noch immer in
Anonymität. Man darf uns nicht böse sein,
wenn wir allerhand Vermutungen haben. Es
ist ohnehin langweilig auf der Welt, und
überall ist eine Schiebung möglich. In der
Liebe. In der Literatur, bind im Sport. Es
wäre zu überlegen, was man mit Ferdinand
Bruckner anfangen könnte. Denn er hat
Erfolg: DaS ist sicher. Er wird aufgeführt.
Er ist klug, er hat Berlin richtig zu nehmen
gewußt. Der Berliner weiß alles. Es inter-
essiert ihn nur, waS er ganz ausnahmsweise
einmal nicht weiß. Und wer Ferdinand
Bruckner eigentlich wirklich ist, weiß er eben
nicht. Er vermutet nur daS und das, den und
den, die und die. Und das erhöht die An-
ziehungskraft. Man möchte darauf tippen,
daß Ferdinand Bruckner ein Berliner ist. Weil
er seine Berliner so gut zu nehmen weiß.
Ich habe eine Idee: Wie wäre es, eine
Ferdinand-Bruckner-A.G. zu gründen? Alle
nicht aufgeführten Autoren, oder alle nicht-
aufgeführten Werke von Autoren vereinigen
sich zu dieser A.G. Natürlich würde Ferdinand
Bruckner dabei verdienen. Aber die Autoren
würden dafür unter seinem Namen, unter
seinen! gar nicht wirklichen sondern anonymen
Namen aufgeführt werden. Die Gegenleistung
würde sich lohnen. Ich glaube, dann wäre
den Theaterdirektoren, den stellungslosen
Schauspielern und den Autoren geholfen.
Denn Ferdinand Bruckner macht volle Häuser.
Und Ferdinand Bruckner hätte dann unzählige
Stücke — — ich bitte, meine Anregung zur
Kenntnis zu nehmen. Herr Anonymus Ferdi-
nand Bruckner hätte dann wohl kaum noch
Zeit, selbst Stücke zu schreiben, denn die A.G.
würde ihn bestimmt völlig in Einspruch
nehmen, aber das wäre vielleicht noch nicht
das Schlimmste. G. Günther
C^fyolgenfcbiejleyi
In England ist eine neue Beschäftigung für
Herren Mode geworden, das Schlipsstricken;
auch der Prinz von Wales und Prinz Georg
beteiligen sich daran; die Binder, die beide
strickten, zeigte die Königin Mary in einer
Ausstellung, die zu den bestbesuchten der letzten
Jahre gehört. — Die braven Prinzen! Sie
haben in ihre Binder außer dem Garn die
ganze Nation verstrickt.
*
Bei den Wahlen in Berlin ließen sich die
Insassinnen eines Altersheimes, die nicht mehr
gehen konnten, von Sanitätshilfstruppen auf
Bahren ins Wahllokal tragen. — Ihre Par-
tei hatte ihnen natürlich Jugend und Schön-
heit, Reichtum und Macht versprochen.
»
Der Kölner Dom soll mit zwei Mikro-
phonen an der Kanzel und 22 Lautsprechern
auSgestattet werden; andere Kirchen folgen
diesem Beispiel. — Es wird den Gläubigen
immer unmöglicher gemacht, ihr Sonntag-
vormittagschläfchen zu halten. ]\
Vorschlag
„Haben Sie gelesen? Schon wieder ein Bankdirektor wegen Unterschlagung
„Die Presse wird künftig die Namen zur besseren Übersicht alphabetisch bringen
818
„Sie würden natürlich auch Are eigene Limousine haben, Kindchen... ^
„Nee, mein Lieber, 'n Scheck in der Hand ist besser als zwei Autos uff in Dach."
Ferdinand Bruckner hüllt sich trotz seinen
Erfolgen, sogar trotz dem Münchener
Verbot seiner „Verbrecher" noch immer in
Anonymität. Man darf uns nicht böse sein,
wenn wir allerhand Vermutungen haben. Es
ist ohnehin langweilig auf der Welt, und
überall ist eine Schiebung möglich. In der
Liebe. In der Literatur, bind im Sport. Es
wäre zu überlegen, was man mit Ferdinand
Bruckner anfangen könnte. Denn er hat
Erfolg: DaS ist sicher. Er wird aufgeführt.
Er ist klug, er hat Berlin richtig zu nehmen
gewußt. Der Berliner weiß alles. Es inter-
essiert ihn nur, waS er ganz ausnahmsweise
einmal nicht weiß. Und wer Ferdinand
Bruckner eigentlich wirklich ist, weiß er eben
nicht. Er vermutet nur daS und das, den und
den, die und die. Und das erhöht die An-
ziehungskraft. Man möchte darauf tippen,
daß Ferdinand Bruckner ein Berliner ist. Weil
er seine Berliner so gut zu nehmen weiß.
Ich habe eine Idee: Wie wäre es, eine
Ferdinand-Bruckner-A.G. zu gründen? Alle
nicht aufgeführten Autoren, oder alle nicht-
aufgeführten Werke von Autoren vereinigen
sich zu dieser A.G. Natürlich würde Ferdinand
Bruckner dabei verdienen. Aber die Autoren
würden dafür unter seinem Namen, unter
seinen! gar nicht wirklichen sondern anonymen
Namen aufgeführt werden. Die Gegenleistung
würde sich lohnen. Ich glaube, dann wäre
den Theaterdirektoren, den stellungslosen
Schauspielern und den Autoren geholfen.
Denn Ferdinand Bruckner macht volle Häuser.
Und Ferdinand Bruckner hätte dann unzählige
Stücke — — ich bitte, meine Anregung zur
Kenntnis zu nehmen. Herr Anonymus Ferdi-
nand Bruckner hätte dann wohl kaum noch
Zeit, selbst Stücke zu schreiben, denn die A.G.
würde ihn bestimmt völlig in Einspruch
nehmen, aber das wäre vielleicht noch nicht
das Schlimmste. G. Günther
C^fyolgenfcbiejleyi
In England ist eine neue Beschäftigung für
Herren Mode geworden, das Schlipsstricken;
auch der Prinz von Wales und Prinz Georg
beteiligen sich daran; die Binder, die beide
strickten, zeigte die Königin Mary in einer
Ausstellung, die zu den bestbesuchten der letzten
Jahre gehört. — Die braven Prinzen! Sie
haben in ihre Binder außer dem Garn die
ganze Nation verstrickt.
*
Bei den Wahlen in Berlin ließen sich die
Insassinnen eines Altersheimes, die nicht mehr
gehen konnten, von Sanitätshilfstruppen auf
Bahren ins Wahllokal tragen. — Ihre Par-
tei hatte ihnen natürlich Jugend und Schön-
heit, Reichtum und Macht versprochen.
»
Der Kölner Dom soll mit zwei Mikro-
phonen an der Kanzel und 22 Lautsprechern
auSgestattet werden; andere Kirchen folgen
diesem Beispiel. — Es wird den Gläubigen
immer unmöglicher gemacht, ihr Sonntag-
vormittagschläfchen zu halten. ]\
Vorschlag
„Haben Sie gelesen? Schon wieder ein Bankdirektor wegen Unterschlagung
„Die Presse wird künftig die Namen zur besseren Übersicht alphabetisch bringen
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