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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 35.1930, (Nr. 1-52)

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https://doi.org/10.11588/diglit.6762#0062
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nieder. Er beglückwünscht ihn. Er schüttelt
ihm wieder die Hand. Er greift nach dem
Manuskript. Der Gönner korrigiert. Wohl-
wollend. Er streicht Worte. Läßt Sätze. Er
streicht Sätze. Läßt Bindeworte. Er streicht
auch diese. Nun ist die Novelle neu. Don P.
Und er sagt mit strahlend naivem Jupiter-
Kinderlächeln zu dem Begönnerten: „Jetzt
ist Ihre Novelle ausgezeichnet. Nun m ü s -
s e n Sie Erfolg haben!" Noch einmal drückt
er dem jungen Dichter beglückwünschend die
Hand zum Abschied. G .G.

d^3erliner C^Plei\

eiie

Grad jetzt, im Taumel von tarisend Bällen,
hört man den Magistrat sich äußern:

Wir müssen sämtliche Bauten einstellen
von Schulen, Bädern und Krankenhäusern!
Auch der U-Bahn-Bau kann nicht weitergehen,
trotzdem uns „Verkehr" das höchste Gebot ist:
wir können nur die Tarife erhöhen,
weil unsere Stadt in so arger Not ist!

Und mehren sich dann auch die Arbeitslosen
lind hungern auch viele: wir können's nicht

hindern.

Wir haben noch einige Sklarek-Hosen,
um das unsägliche Elend zu lindern —
Vorläufig müssen wir alles stoppen
und Arbeit geben können wir nicht:
wir sitzen katastrophal auf dem Proppen!

(z. B. von wegen „Berlin im Licht"-)

Karl Kinndt

Jos. Sauet

Politisch e r P e s s i m i o in u s

„I sag' halt all'wei, es werd net besser im Laad, bevor net der Reichspräsident a K i n i is!"

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1930 / JUGEND Nr. 4
Register
Karl Kinndt: Berliner Pleite
Josef Sauer: Politischer Pessimismus
 
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