CJ)er Cychvnvnel
3ui- Zeit der geistlichen Schulaufsicht in
Bayern hatte der prüfende Schulinspcktor
über jede Prüfung ein Protokoll aufzunehinen,
dessen Formular auf der letzten Seite ein
paar Zeilen unter dem Vordruck „Wünsche
und Anträge des Lehrers" crufwies. Der geist-
liche Inspektor an der protestantischen Schule
zu R. hatte die Gewohnheit, nach der Prüfung
das Protokoll auf dem Katheder liegen zu
lasten, damit der geprüfte Lehrer davon Ein-
sicht nehmen könne.
Eines Tages erzählte ein soeben geprüfter
Lehrer, daß er in der Rubrik „Wünsche und
Anträge des Lehrers" eingetragen habe:
„Einen Schimmel". Darob große Erregung
unter den Kollegen und Lautwerden von aller-
hand Befürchtungen: Disziplinarverfahren
oder wenigstens Regierungsverweis wäre die
Folge dieser Kühnheit. Der Lehrer aber
lächelte nur dazu.
Im folgenden Jahre wünschte er sich aber-
mals einen Schimmel, und das setzte er fort
fünfzehn Jahre lang. Dann ging er unbe-
helligt in Pension, und der Herr Inspektor
hielt ihm eine schone Abschiedsrede. Der Ge-
feierte dankte höflich, dabei entwickelte sich
folgendes Gespräch:
„Den einzigen Wunsch, den ich während der
fünfzehn Jahre ausgesprochen habe, haben
Sie mir aber doch nicht erfüllt, Herr In-
spektor!"
„Einen Wunsch? Nicht daß ich wüßte!"
„Doch, Herr Inspektor, ich wünschte mir
fünfzehn Jahre lang einen Schimmel!"
Der Herr Inspektor siel in die Rolle des
Vorgesetzten zurück: „Aber erlauben Sie,
Herr Lehrer?"
„Ja, aus jedes Prüfungsprotokoll habe ich
geschrieben, daß ich einen Schimmel be-
antrage. Aber ich Hab zuvor schon gewußt,
Herr Inspektor, daß das, ivas unter
.Wünsche und Anträge des Lehrers' steht, doch
von keinem Vorgesetzten gelesen wird."
Th.
Anton Mergel betritt ein Leipziger Kaffee-
haus:
„Herr Ober, ä Däffjn Gaffe hädd ch
gerne."
Der Kellner bringt eine kleine Taffe Kaffee.
Mergel betrachtet sie von allen Seiten,
dann hebt er den Zeigefinger, so als ob er der
Taffe drohen wollte, und sagt:
„Wemmer so kleen is wie du, had mr
eichendlich noch gar nischd im GaffehauS ver-
Zwei Literaten sitzen im „Cafe Balkan" ln
Kragujewatz.
„Mensch", sagt der eine, „waS merk ich!"
„Na, was merkste, Mensch?" fragt der
andere.
„Du trägst ja, hol'S der und jener, ein
Oberhemd!"
„Hast du das noch nicht bemerkt?"
„Niemals."
„Spaß! Wo ich es doch schon seit drei
Monaten trage...!"
Kurt Miethke
Qas aß&l der QOißen)(Lß
Ein LlniversitätSprofeffor geht mit einem
Geistlichen spazieren. Der Geistliche nimmt
sich eine Zigarre heraus und will sie anzünden.
Höflich entzündet der Profefior ein Streich-
holz und überreicht es dem Geistlichen
brennend. Ehe dieser die Zigarre in Brand
setzen kann, geht daS Streichholz aus. Höh-
nisch sagt daraufhin der Geistliche zu dem
Professor: „DaS Licht der Wissenschaft erlischt
schnell!" Worauf der Professor: „In der
Hand der Geistlichkeit ja!"
Wundervoll lockiges Haar
geb.Ihnen nicht Drahthauben, lästige Brennscheren, Appa-
rare u. auch nicht Kräu-
selwasser. Der schöne
Frauenkopf bedingt
eine formvoll. Frisur
Für wenig Geld (kom-
plett Mk 2.50; erhalten
Sie unseren Wellen»
Former,der Ihrem Haar
beiein Cachster Handha-
bung die herrlichsten
Locken verleiht und
Dauerwellen
ersetzt. — Begeisterte
Dankschreiben vonGe»
Seilschaft, Bühne und Film. Also lockig. Haar nur durch
Wellenformer. Zu beziehen d'rekt vom h erstellet I. A.
Scheiwiller, Berlin»Charltbg. 84, Kantstr. 148. Versand
geg. V reinsend. od. Nachn. Einmalige Ausgabe —
jahrelanger Gebrauch.
Gesundes Blut und nerueuhealt
Oie GoHmanns „Phaaurut" nersdialft!
Seit 30 Jahren glänzend bewährt. Von vielen Ärzten
selbst gebraucht zur Unterstützung der Heilprozesse
bei allen Leiden. 1 Orig.-Schacht., ausreichend für
1 Monat, 1,75 M. in den Apotheken.
Man lasse sich interess. Prospekte kommen von
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EINZIGES UND UNENGELTLICBES
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KADIR
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Mit Hilfe der Astrologie wird KADIR Ihnen
sagen, ob Sie Unter einem Glückssterne
geboren sind und welches Ihre Glückstage
und Glückssteine sind. Er wird Ihnen Ihre zu-
künftige Lage sagen. Ihnen Auskunft geben ganz
im Vertrauen in Ihren Angelegenheiten, die Ihr
Herz, Ihre Freunde. Ihre Feinde und eventl.
Erbschaften angehen. Wie in einem offenen
Buche werden Sie dort eine Voraussage Ihrer
Zukunft finden, die nicht ihresgleichen hat. wie
auch Auskünfte und Ratschläge, die Sie frap-
pieren u. Ihr Leben vollkommen ändern werden.
Dann werden Sie die Lebensfreude und den
Wohlstand kennenlernen, auf die auch Sie wie
die Glücklichen dieser Welt ein Anrecht haben.
Unentgeltlich erhalten Sie Ihr Horo-
skop in einfacher und klarer Sprache.
Darum schicken Sie noch heute Ihren Namen.
Vornamen. Geburtstag u. vo'.'-ständige Adresse
ein. Fügen Sie Ihrem Brief 0 Mk. 50 bei. für
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Lamartine PARIS - 9. (Freimachung für
Frankreich 0 Mk. 25) und Sie er-
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sönliches Horoskop.
GRAPHISCHES KABINETT MÜNCHEN
Leitung Günther Franke
EUROPÄISCHE KUNST
VON GOYA BIS BECKMANN
Brienne rstraße 10 am Wittelsbacher Palais
LIES
MEHR
1
' . EN
1
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner ..Jugend“ Bezug zu nef
-eo
62
1930 / JUGEND Nr. 4
3ui- Zeit der geistlichen Schulaufsicht in
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