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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 35.1930, (Nr. 1-52)

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Nr. 5 (Wintersport)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6762#0069
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Aber Josef Pflugmayer fuhr weiter. Eine
magische Gewalt drängte ihn in die Nähe deS
Mädchens und trieb ihn gleich darauf wieder
eilig fort. Er begann sie zu umkreisen. Daer-
sprünge von unerhörter Bravour wechselten
mit Stemmsprüngen, und die Hände des
Mannes zitterten und machten illusirierende
Bewegungen wie ein tollgewordener Sema-
phor ...

Unterdessen begann Ander! Wögerer das

Ntädchen abschähend zu betrachten. Er ging
dabei gründlich vor und fand etliches, das sein
Kennerauge entzückte. Später ging er zu Er-
klärungen über; er erklärte das Fensierln für
die einfachste Form der LiebeSwerbung und
jedes Mädchen, das so etwas nicht begrisi,
für eine Gans. Er ließ keine Ausnahmen
gelten, denn Männer, die Figuren im Schnee
zeichneten, statt kernig z>u reden, waren seiner
Ansicht nach Trotteln. Seinen Bart trage er

übrigens nicht gekräuselt wie der narrische
Apostel, denn das sei unmännlich, und über-
haupt . ..

Und in dem Augenblick suhr der Apojtel
wie ein U-Zug aus die beiden loS; er kam von
der Höhe, auf der er eben das letzte Herz
gezeichnet hatte, mit dem Getöse einer Dampf-
draisine daher und schrie: „Ski-Heil!" und
„Achtung!" und „Bahnfrei!", und das Mäd-
chen erbebte. Nach menschlicher Voraussicht
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Paul Paeschke: Schneeschuhfreuden
 
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