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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 35.1930, (Nr. 1-52)

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Die Wahl des Deutschen Schönheitskönigs

Todesstarre. Dazu wird eine bläuliche Be-
leuchtung eingeschaltet, die wie auS dein
Jenseits zu kommen scheint. Gesprochen darf
überhaupt kein Wort werden, um die feierliche
Grabesstille anzudeuten. Es unterliegt keinem
Zweifel, daß dieser Leichenbitter-Tango sich
sehr rasch ein bürgern wird und unserem
Fasching wieder das lebenslustige Gepräge
gibt, das wir «in den lebten Jahren leider
vermissen mußten.

Der Diplomaten- Slowfox

Dieser Tanz wird am besten von Ver-
tretern verschiedener Nationen getanzt und
wurde zum erstenmal im Haag gezeigt. Bei
Beginn des Diplomaten-Slowfox reicht man
sich die rechte Hand, die linke ballt man am
Nucken zur Faust. Der Witz dieses neuen
Tanzes besteht darin, daß immer die falschen
Schritte -unternommen werden. Am meisten
ähnelt er dem früher so beliebt gewesenen

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Eiertanz. Die Tänzer machen immer einen
Schritt nach vorwärts und drei Schritte zu-
rück. Charakteristisch ist, daß die Paare nicht
vom Fleck kommen. Man drcht sich immer
im gleichen Kreise, bis einen der Schwindel
erfaßt, der von den Zuschauern aber längst
gemerkt wurde. Nach dem Diplomaten-
Slowfox trennen sich die Paare wieder, und
jeder geht seiner Abwege. Besonders lustig ist,
daß die Zeche dieses Faschingsvergnügens
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Friedrich (Fritz) Heubner: Die Wahl des Deutschen Schönheitskönigs
 
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