Betrachtung des Einsamen
„Bal oaner alloa narrisch iS, iS er a Depp, aber mann's all e san, hoaßt ma's Fasching."
Noch lebt der Fasching.
Aber seine weitere Existenz ist bedroht.
Nicht durch Geldknappheit und Wirtschafts-
krise; denn diesen betrüblichen Erscheinungen
gebietet zur Karnevalszeit die segensreiche
Tätigkeit der Leihhäuser ein donnerndes .Aalt.
Gott sei Dank!
Aber andere finstere Mächte nagen am
Mark des deutschen Faschings -und find be-
müht, ihn aus unserem Leben zu verdrängen:
Sport, Neusachlichkeit «und Technik.
Eine wahrhaft diabolische, infernalische
Trinität.
Der Sport hetzt die besten Kräfte der
Jugend auf Fußball- und Rugbyfeldern zu
Tode; die Neusachlichkeit läßt Komplexe beim
Psychoanalytiker abreagieren, statt sie in
Kostüm auf Maskenbällen sich austoben zu
lassen; die Technik erzieht zur Faulheit: sie
liefert Ton- und Bildkonserven frei Haus und
enthebt den Menschen der Mühe, durch eigene
Betätigung sich Unterhaltung und Vergnügen
zu verschaffen.
Wie können wir verantwortungsbewußte
Faschingsfreunde diesen ungeheuren Gefahren
begegnen?
Durch eine umfassende, planmäßige Organi-
sation, durch intensive Propagandatätigkeit
und durch Erziehung. Sämtliche FaschingS-
freunde Deutschlands sind zum Deutschen
R eichs-FaschingS-Bund zusammenzuschließen,
der mit den gleichzeitig zu gründenden
Faschingsbünden der anderen europäischen
Staaten gemeinsam den Dölker-FaschingS-
bund bildet. Zweimal im Jahr treten die
Delegierten der europäischen Länder-FaschingS-
bünde in Genf zur Dölker-FaschingsbundeS-
Konferenz zusammen — die deutsche Dele-
gation steht unter Führung des Reichs-
FaschingSwartS — und legen die Richtlinien
fest für FaschingSpolitik und FaschingSauf-
rüfiung; außerdem tagt ständig das Inter-
nationale FaschingS-Amt. Wichtiger aber als
diese Spitzenorgamisation ist der zielbewußte
Ausbau von unten her. In allen Betrieben
beispielsweise find FaschingS„zellen" zu bil-
den, die den Faschingsgedanken beharrlich
vorwärtstreiben; bei allen Wahlen find nur
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„Bal oaner alloa narrisch iS, iS er a Depp, aber mann's all e san, hoaßt ma's Fasching."
Noch lebt der Fasching.
Aber seine weitere Existenz ist bedroht.
Nicht durch Geldknappheit und Wirtschafts-
krise; denn diesen betrüblichen Erscheinungen
gebietet zur Karnevalszeit die segensreiche
Tätigkeit der Leihhäuser ein donnerndes .Aalt.
Gott sei Dank!
Aber andere finstere Mächte nagen am
Mark des deutschen Faschings -und find be-
müht, ihn aus unserem Leben zu verdrängen:
Sport, Neusachlichkeit «und Technik.
Eine wahrhaft diabolische, infernalische
Trinität.
Der Sport hetzt die besten Kräfte der
Jugend auf Fußball- und Rugbyfeldern zu
Tode; die Neusachlichkeit läßt Komplexe beim
Psychoanalytiker abreagieren, statt sie in
Kostüm auf Maskenbällen sich austoben zu
lassen; die Technik erzieht zur Faulheit: sie
liefert Ton- und Bildkonserven frei Haus und
enthebt den Menschen der Mühe, durch eigene
Betätigung sich Unterhaltung und Vergnügen
zu verschaffen.
Wie können wir verantwortungsbewußte
Faschingsfreunde diesen ungeheuren Gefahren
begegnen?
Durch eine umfassende, planmäßige Organi-
sation, durch intensive Propagandatätigkeit
und durch Erziehung. Sämtliche FaschingS-
freunde Deutschlands sind zum Deutschen
R eichs-FaschingS-Bund zusammenzuschließen,
der mit den gleichzeitig zu gründenden
Faschingsbünden der anderen europäischen
Staaten gemeinsam den Dölker-FaschingS-
bund bildet. Zweimal im Jahr treten die
Delegierten der europäischen Länder-FaschingS-
bünde in Genf zur Dölker-FaschingsbundeS-
Konferenz zusammen — die deutsche Dele-
gation steht unter Führung des Reichs-
FaschingSwartS — und legen die Richtlinien
fest für FaschingSpolitik und FaschingSauf-
rüfiung; außerdem tagt ständig das Inter-
nationale FaschingS-Amt. Wichtiger aber als
diese Spitzenorgamisation ist der zielbewußte
Ausbau von unten her. In allen Betrieben
beispielsweise find FaschingS„zellen" zu bil-
den, die den Faschingsgedanken beharrlich
vorwärtstreiben; bei allen Wahlen find nur
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