füll uns doch für den des diesjährigen
Faschings nichts mehr trennen." Damit warf
ich meinerseits den Mantel ab und zog den
kleinen Bauerntrampel an meine perlenüber-
sate Maharadschabrust — — — Ach ja,
diese lieben Münchener Mädeln! Ihre Jugend
schützt sie weder vor der Torheit, sechs kurze
Wochen im Jahre als Königinnen gelten zu
wollen, noch davor, dreihundertundsunsund-
sechzig Tage des Jahres Mimi'ö zu bleiben.
Es ist ihnen nicht zu helfen.
„So könnte ich stundenlang mit Ihnen
tanzen."
„Das wurde meinem Mann wohl auf-
fallen."
„Nein."
„Wie nein? Wo ist er eigentlich? Sie
haben ihn doch nicht weggeschiekt mit einem
Schwindel, den nachher ich auSzubaden habe?"
„Aber durchaus nicht. Ihr Gatte hat einen
notwendigen Gang angetreten."
„Ich bitte Sie, was kann es auf einem
Ball für notwendige Gänge geben!"
„Aber, gnä Frau, da leuchtet doch die Hand;
die einen gehen rechts, die anderen links in
den Keller."
„Eigentlich find Sie zu frech! Und wahr
ist das auch nicht, denn er ist schon seit einer
Viertelstunde weg."
„Er bleibt auch noch eine ganze Weile weg.
Ich habe ihm eine Praline gegeben. Ehe
Sie ihm nicht -Opiumtropfen hinumerschicken,
besieht kaum Aussicht, daß er wieder auf-
taucht."
„Brendel, Sie sind —"
„Sie ahnen es, liebste gnä Frau: verliebt!"
Frank F. Braun
cJ^edon
le
VON ERNST HOFERICHTER
„Wertes Fräulein — gestattete mir sehr.
Sie um einen Tanz zu bitten."
„Gengas' halt her... !"
„Eigentlich ist S hier auf der Redoute etwas
ordinär ... komme soeben vom Bal pare ..."
„Sie ... ! Tanzen S' net so frech ... !"
„. . . Auch die Musik ist sehr mäßig. Da
kann ich Ihnen im Vertrauen sagen, daß
so was am Bal pare ..."
„Tean S' jetzt net Eahna Hand weg... !"
„Dieses Publikum, ich danke...!"
„Warum fand S denn überhaupt 'rein
ganga?"
„Zum Vergnügen nicht, das kann ich Ihnen
zum Trost ins Ohr legen... !"
„Kruzifix... ! Jetzt wenn S' net bald
anders tanzen, dann laaf L Eahna auf und
davon... !"
„Nu — bleib man — ich flüstere dir
dann was an die Seele... !"
„Auf und davon laaf i Eahna, wenn S'
net bald die Druckerei aufhör'n ... Mei ganz
Kostüm werd derbröselt... !"
„... ich bin quasi zu Studienzwecken in
diesem peinlichen Lokal, sozusagen Halbamt-
lich ... !"
„Da jetzt iS mir schon der Träger
g ripen! Was glaaben denn Sie eigentlich?"
„... Papular ausgedrückt: meine Karriere
ist der StaatSanwa.lt... Und gerade der
Fasching des Volkes, des niederen Volkes —
i)t das Feld, das der kommende Anwalt der
Von dem berühmten Monumentalwerk
l
ANDBUCH DER KUNSTWISSENSCHAFT
begründet von Professor Dr. Fritz Burger München, fortgeführt
von Professor Dr. A. E. Brinckmann-Köln
mit zahlreichen Abbildungen
in Doppeltondruck und vie.en zum Teil farbigen Tafeln können
wir noch Bestellungen
gegen monatliche Teilzahlungen von 8 Rlttk«
entgegen nehmen (im Buchhandel nicht mehr zu haben).
Ansichtssendung und Bezugsbedingungen bereitwilligst«
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Reiches,der Länder u. Gemeinden, Partei
Politik, Rech'spflege, Kulturpolitik, Frau-
enbewegung, Handel, Industrie, Handwerk
und Gewerbe, Bodenpolit.k, Finanzwesen,
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im Vertrauen in Ihren Angelegenheiten, die Ihr
Herz, Ihre Freunde. Ihre Feinde und eventl-
Erbschaften angehen. Wie in einem offenen
Buche werden Sie dort eine Voraussage Ihrer
Zukunft finden, die nicht ihresgleichen hat, wie
auch Auskünfte und Ratschläge, die Sie frap-
pieren u. Ihr Leben vollkommen ändern werden.
Dann werden Sie die Lebensfreude und den
Wohlstand kennenlernen, auf die auch Sie wie
die Glücklichen dieser Welt ein Anrecht haben.
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1930 / JUGEND Nr. 8
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