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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 35.1930, (Nr. 1-52)

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Nr. 9 (Das gute Leben)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6762#0141
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Z. F o r r a i

Jive o 6loch

o

Leben!"

„Wat bleibt Ihnen aber sor die Liebe noch übrig, wenn Sie der
Bauch schon so viel kostet?"

IV e

Hotel °

Five o'clock, Capri, Hotel ^lm|i)ana.

Toiletten, die das Auge blenden. Britische, deutsche, skandinavische
Schönheiten. Auch die Staaten haben ihre Preisträgerinnen entsandt.
Hier und da ein dunkel stammendes Augenpaar des Südens. Die
Herren mustergültig in Dreß und Gebaren. Kein lautes Wort. Man
glaubt das Rascheln der Hotelpalme zu hören, die draußen am Ein-
gang steht, wo der ministerhafte Portinaio auf und niederschreitet.
Zarte Musik setzt ein. Beseelter schweben die Kellner von Tisch zu
Tisch und nehmen mit Hingebung die Wünsche der vornehmen Dame,
den Befehl des gebräunten Seeoffiziers und den kühlen Hinweis des
reichen Kaufmanns entgegen. Eine Welt einheitlich edler Formen. Die
dunklen Probleme sozialer Ungleichheit sind gelöst . . .

Alois Bierprigl aus München betrachtet die Gesellschaft mit steigen-
dem Umvillen. Einsam sitzt er und riesenhaft in einer dämmerigen Ecke.
Seine mannhafte Lodenjoppe steht offen, läßt den haarigen Brustansatz
und den roten, muskulösen Hals sehen. Sein mächtiger Bauch quillt
unter der grünen Weste, über die sich ein Uhrkettengehänge heimischer
Talismane spannt. Seine benutzten Waden gleichen den Säulen des
Herkules. Die Rechte stemmt er auf den ungeheuren Schenkel, die
Linke ruht aus dem Tisch. Immer unheildrohender bläst er den Rauch
seiner Zigarre in den Saal. Die Kellner vermeiden ihn. Er verfolgt
sie mit wotanisch dräuenden Blicken. Und plötzlich ist seine Geduld zu
Ende. Langsam hebt er die Faust und schlägt auf den Tisch, daß die
Platte kracht:

„GlaubtS denn ihr Dultaffn, i sitz hier oane g schlagene Stund und
wart auf mei Moaß?"

Erhebt sich und geht. A.v. St.

VIER 1

LUSTIG

E l

JZARSK

-

BC

ICHER

DAS

HOTEL ZUM PARADIES

Mit ioo Bildern des Verfassers

Geheftet M. 4-—, Ganzleinen
M. 6.-

„Wer einen abgrundtiefen Kum-
mer in sich nährt, sollte dieses Buch
lesen. Er ist ein paar Stunden
ernsthaft mit Lachen beschäftigt,
freut sich herzlich über den Spott,
den klzarski über die Mitwelt und
sich selbst ausgießt, und amüsiert sich
über die unverschämt sicheren Zeich-
nungen des Verfassers."

Gordischer Rundfunk

KURUKALLAWALLA

Eine sensationelle Geschichte

Mit 72 Bildern des Verfassers
Geheftet M. 2.40, Ganzleinen
M. 3.80

„Hier trifft der Verfasser den
Ragel gleich auf den Kopf: Eine
von Humor, Witz und Satire
getragene Filmgroteske,
Kannibalen

Schon

oie Illustrationen sind köstlich."
Schweizer Zll. Wochenschau

rünstigster Sorte führt,
d,'

HERR KNIOBLOCH

Eines großen Mannes Glück
und Ende

Mit 78 Bildern des Verfassers
Geheftet M. I\.—, Pappband
M. 8.—, Ganzleinen M 7.—

„Uzarfki nimmt kein Feigen-
blatt vor den Mund, und auch
auf seinen Zeichnungen ist nichts
dergleichen zu sehen, aber seine
trockene Satire versteht es, diese
.turpia naturalia‘ äußerst amü-
sant zu gestalten."

Berliner Tageblatt

DER PALL UZARSKI

Eine grausige Kriminalgeschichte

Mit 74 Bildern des Versagers
Geheftet M. 2.70, Ganzleinen
M. 4-4"

„Die hier erzählte grausige
tntd überraschungsträchtigl. Krimi
nalgeschichte ist eilt ungemein schar-
mante! „Fall", worüber man sich
stellenweise krumm lacht, und wor-
über man jedenfalls ohne llnterbruch
das weise Haupt schüttelt."

Berner Bund

DELPHIN - VERLAG / MÜNCHEN

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner. Jugend“ Bezug zu nahmen

140
Register
Zoltán Forrai: Kalkulation
A. v. St.: Five o'clock Tea
 
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