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(Der bürgerliche Name des jeweils schwe-
benden EngleinS ist stets nur ganz wenigen Ein-
geweihten bekannt.

Im letzten Jahre wurde es verkörpert durch
einen 2/jjährigen Statisten, der gleich Mae aus
Reit im Winkel stammte und Taver hieß. Seine
Glückskugel, sagt man, sei angefüllt gewesen mit
starkem deutschen Silvesterpunsch . ..)

Wohin reist m a

Herbert Marxen

Qu

VON T R 1 M

Auch in Biederstadt an der Knarre flackert
bisweilen weibliche Dämonie auf; doch wird sie
von den Fabrikanten mit rasiertem Hinterkopf
und Speckfalte im Nacken in der Regel brüsk

jawohl. Aber Aus-

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diesem Winter?

erstickt. In der Regel
nahmen kommen vor.

Auf den jäh durchreisenden und in .Hast zum
Souper geladenen Filmstar Harry stürzte sich
die Ausnahme mit hemmungslosem Elan, um
schließlich, als der stark unter Alkohol Gesetzte
nach Wunsch reagierte, mit hysterischem Ge-
brabbel aufs Seelische umzubiegen.

Worauf Harry — da im bür-
gerlichen Leben nicht unbedingt zu
Kitsch verpflichtet — der Dämoni-
schen folgenden Satz hinlegte:
„Da Sie — wenn ich mich
recht erinnere — mit entsprechen-
den Organen versehen sind, konnte
ich nicht vermuten, daß Sie seelisch
geliebt sein wollten. Bitte, den
Irrtum zu entschuldigen. Jestatte
mir — — werte Anverwandte
einjeschlossen. Prost!"

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Auf dem Finanzamt erschien
ein älteres Fräulein, um seine
Ledigensteuer zu entrichten. Ihr
ganzes Leben lang hatte sie auf
einen Mann gewartet, und so er-
schien es wie eine bittere Ver-
höhnung, daß ihr für die Vergeb-
lichkeit ihres Wartens obendrein
nun auch noch eine besondere Ab-
gabe auferlegt worden war. Das
gab ihr den Mut zu einem ver-
zweifelten letzten Abwehrversuch.
„Warum hat man denn statt einer
Ledigensteuer keine Jungfrauen-
steuer geschaffen?" — meinte sie
Zum Kassierer. Dieser antwortete,
für sie sei es doch gleichgültig, ob
die Steuer Ledigen- oder Jung-
frauensteuer hieße. Das Fräulein
überlegte einen Augenblick, ihre
Gedanken weilten in einer fernen
„Vergangenheit" und ein seliges
Lächeln glitt über ihr Gesicht.
Dann sagte sie beherzt: „Jung-
frauen jteuer hätte ich nicht
bezahlen!"

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ӆberzeugen Sie sich selbst, G ar mi sc h - P ari enkiv chn er
Pulverschnee ist heuer der beste1"

Man sprach von den blutigen
.Revolutionen in Mexiko, von sei-
nem immerwährenden Regierungs-
wechsel und von der schrecklichen
Unsicherheit, in der die Bevölkerung
seit Jahren lebt. „Man sollte
ihnen die Pest schicken", sagte ein
florentinis cher Diplomat, „dieHälfte
der Einwohner würde daran ster-
ben, die andere Hälfte würde sich
dann ruhig verhalten." „Wie
dächten Sie über ein Erdbeben?"
„Auch nicht schlecht", sagte Fürst
U., „und wenn wir ihnen den
Faschismus schicken?" Der Diplo-
mat hob abwehrend die Hand:
„Sie müssen natürlich wieder
übertreiben, Fürst!"
Register
Trim: Die Abfuhr
[nicht signierter Beitrag]: Wahre Geschichte
Herbert Marxen: Wohin reist man in diesem Winter?
[nicht signierter Beitrag]: Faschismus
 
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