Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Josef Q eI *

CJJer überzählige ClJaler

VON SALPETER

Im Winter ist es kalt. Manchmal sogar ganz verdammt kalt. Diese
gewiß nicht neue Erfahrung hatte auch der Mechanikergehilfe Alois
Brabec schon wiederholt gemacht. Und da er überdies arbeitslos und
ohne schützendes Obdach war, dachte er schon im Oktober daran, für ein
wohltemperiertes Winterdomizil zu sorgen.

Nun gibt eS ja verschiedene Möglichkeiten, bei Frau Justitia für ein
paar Monate Kost und Ouartier zu bekommen: man kann beispiels-
weise einbrechen oder eine wehrlose Frau überfallen oder einem Wache-
funktionär eine amtsehrenbeleidigende Watschen geben. Aber all diese
Unternehmungen schienen dem Alois Brabec nicht ohne Risiko. Und da
er etwaige Beschädigungen durch Revolver, Gummiknüttel oder Dolkswut
nach Tunlichkeit vermeiden wollte, wählte er ein ebenso ungefährliches
wie modernes Delikt: Autodieb stahl.

Alois stieg also in einen eleganten, von seinem Herrn und Besitzer
schnöde alleingelassenen Tourenwagen und fuhr schön langsam durch die
Stadt. Stundenlang. An hunderten Wachtposten vorüber.

Vergebens. Kein Wachmann kümmerte sich um ihn. Man ignorierte
ihn völlig. Und da ließ der Alois, pessimistisch gestimmt, den Wagen
endlich vor irgendeinem HauStor stehen.

Am nächsten Tag feierten die Zeitungen SchmuS-Orgien. „Frecher
Autodiebstahl — — — am hellichten Tag — — Polizei machtlos —

-Skandal sondergleichen — —", so ging es spaltenlang und kein

Detail, das etwa zur Eruierung des Täters führen konnte, kam unter
fünfzig Druckzeilen davon.

Auch der arbeitslose Hilfsarbeiter Gruber las von der unaufgeklärten
Affäre; und da auch e r sich für den Winter eindecken wollte, protzte er
in seinem Stammbeisel recht laut mit „seinem" Autodiebstahl. Der
wirkliche Täter hatte dieselbe Methode gewählt, und wenige Stunden
jpäter saßen — zwei Täter vor dem untersuchenden Polizeikommissär.

Der Blick des Polizeifunktionärs wanderte prüfend von einem zum
andern.

Jo belämmert sahen Sie I und so freudig und unten
193 O aus / nehmend werden Jie

' 1 t}3>1aussehenf

Haufen Jie noch heute unseren

Ohrensteif halter d.rp
„Aufwärts 1931"

und es geht Jhnen schon besser/

(NB- ES WERDENDE AUS ABB ERSlCHTbaEICHZEITIO. DIE MUNDWINKEL)
IN OIE HÖHE GEZOGEN,WAS DIE WIRKUNG BEDEUTEND ERHÖHT! '

BILLIGE KALENDER FÜR 1931

Der Münchener
Kikeriki-Kalender 1931

mit farbiger Kunstbeilage
Preis 50 Pfg.

Dieser bekannte Familienkalender,
der bereits ein Alter von 48 Jahren
erreicht hat, erfreut sich von jeher
größter Beliebtheit. Trotzdem haben
wir inhaltlich Verbesserungen auch
bezüglich der Beiträge angestrebt
und so sind wir gewiß, daß der
Münchener Kikeriki- Kalender im
Jahre 1931 neben seinen alten Freun-
den viele neue hinzugewinnen wird.

Jahres-Taschenbuch

Ganzleinen Mk. 1.50
Format: 9,5 zu 15,5 cm
Dieses praktische und zweckmäßige
Jahres-Notizbuch hat sich besonders
bei Beamten, Geschäfts- und Privat-
leuten als ständiger Begleiter sehr
eingebürgert. Es enthält reichlich
Schreibraum für jeden Tag des Jahres,
Auszüge aus Jagdgesetz und Landes-
fischereiverordnung, Maß- und Ge-
wichtstabellen, sowie Auskünfte über
sonstige im täglichen Verkehr wie-
derkehrende Fragen. Die schmale,
elegante Form des Buches macht
das Mitsichtragen nicht lästig.

Münchener Notiz-

<Kontor)-Kalender

1931

Steifkartoniert Mk. 1.—

Format: 13 zu 31 cm
Dieser Kalender ist als Wochen-
kalender angelegt und bietet für
jeden Tag des Jahres ausreichenden
Raum für Notizen aller Art. Er hat
sich als unentbehrliches Requisit in
allen Schreibstuben bewährt.

Münchener Schreib-
kalender u. Geschäfts-
taschenbuch 1931

93. Jahrgang.

Ganzleinen Mk. 1.50
Format: 10,5 zu 16,5 cm
Ein zuverlässiges Hand- und Nach-
schlagebuch für Geschäft und Haus.
Anwälte, Richter, Ärzte, Geistliche,
Lehrer, aber auch Geschäftsleute und
Private benützen diesen Schreib-
kalender seiner praktischen Anlage
wegen täglich und vertrauen ihm
alles das an, wovon sie ihr Ge-
dächtnis entlasten wollen.

Wochen-Abreifl-
Kalender für 1931

Auf Block Mk. 1.—

Format: 8 zu 18^ cm
Der Kalender hat große Anerkennung
gefunden, da er nur wenig Raum
beansprucht und praktisch angelegt
ist. Da er für jeden Tag des Jahres
kurze Eintragungen wie Termine, Ge-
denktage, Verabredungen usw. ge-
stattet, wird er von Geschäfts- und
Privatleuten in gleicherweise verlangt.

Münchener

Taichen-Kalender1931

93. Jahrgang.

Kartoniert 45 Pfg.

Format: 6*4 zu 9*4 cm
Jedermann benutzt gerne einen prak-
tischen Taschenkalender, der sich
leicht in jede' Hand- und Brieftasche
unterbringen läßt. Unser Kalender
erfreut sich allgemeiner Beliebtheit
während der langen Zeit seines Er-
scheinens.

Groller Wand-
Kalender für 1931

99. Jahrgang.

Format: 41 zu 27 cm
Unaufgezogen 25 Pfg. Aufgez. 50 Pfg.
Der Kalender, der auf ein fast hun-
dertjähriges Bestehen zurückblicken
kann, bringt, wie in den Vorjahren,
einen bis 1949 reichenden, konkur-
renzlosen ,,Immerwährenden Kalen-
der" in leichtverständlicher Darstel-
lung, sowie andere wertvolle Notizen.
Neben dem Kalendarium ist Raum
für kurze Eintragungen vorgesehen,
so daß der Kalender auch als Ter-
minkalender usw. dienen kann.

Kleiner Wand-

Kalender für 1931

Format: 15*4 zu 13*4 cm
Unaufgezogen 10 Pfg. Aufgez. 25 Pfg.
Der Kalender ist seiner Handlichkeit
und Übersichtlichkeit wegen allge-
mein beliebt und wird bei Behörden,
Geschäftsleuten und Privaten viel-
fach verwendet. Da er in knapper
Form alles Wissenswerte für das
laufende Jahr bringt, sollte er über-
all zu finden sein.

Schreibtisch-Kalender

1931

Preis 50 Pfg. Format. 20,5 zu 27 cm
Praktisch erprobt und eingeführt in
erster Linie in Geschäftskontoren hat
er sich dort nahezu als unentbehrlich
erwiesen. Neben dem Kalendarium
enthält er genügend Raum für kurze
Eintragungen geschäftliche! oder pri-
vater Vorgänge, sowie einen bis zum
Jahre 1949 reichenden „Immerwähren-
den Kalender". Der zweifarbige Druck
macht ihn zu einer Zierde jedes
Schreibtisches.

Einleg-Kalender

für 1931

Preis 10 Pfg. Format: 10 zu 16 cm
Der Einleg-Kalender bietet eine viel-
fache Verwendungsmöglichkeit, denn
er läßt sich, ohne aufzutragen, in
Notizbüchern, Hahd- und Brieftaschen
unterbringen. Seiner Billigkeit wegen
eignet er sich für Geschäftsleute als
praktischer und gern genommener
Zugabe- und Reklameartikel und wird
in dieser Weise bereits von einer
Reihe von angesehenen Firmen be-
nutzt.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen oder vom

G. FRANZ’SCHEN VERLAG

MÜNCHEN 2 NO

Herrnsir. 10 — Gegr. 1830 — Herrnstr. 10
Fernspr. Nr. 20846/48 — Postscheck-Konto Amt München Nr. 2251

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend Bezug zu nehmen

11

1931 / JUGEND Nr. 1
Register
Salpeter: Der überzählige Täter
 
Annotationen