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Die sächsische Stimme: „Ich bin ja so froh,
daß ich Ihre werte Bekanntschaft gemacht
habe. Denn, m" wahr, was hat man von der
großartchen Gechend, wemmer keene Seele hat,
mit der m'r seine Eindrücke auStauschen kann!"

Darauf die berlinische Stimme: „Tauschen
iS jut. Umtausch jern jestattet! Sehn se ma'
bloß det Maultier, wat hat denn der Kerl mit
dem Maultier — wer hat denn det Maultier
zum Bahnhof — wie könn'se det Maultier bei

diesen! ff. prima Wetter rauslassen! Woso
Maultier bei Sonne? Det Maultier hat im
Nebel seinen Weg zu suchen! Siehe Joethe.
Belieben Se, Ihre Nese nach den Joldorang-
schen links vom Hotel zu richten — jlühnse im
dunkeln Laub oder jlühnse nich? Na also!
Wozu Maultier bei Sonne! Wennschon Maul-
tier, besteh ick auf Nebel — wo bleibt die
Regie!"

Die sächsische Stimme hat mehrmals ver-

sucht, durchzudringen, Seriosität zu verfechten
— der berlinische Elan hat sie verschlungen.
Ein Röcheln, ein Gluckern, ein quietschender
Ausbruch: „Awwer Sie ooch, awwer nee, Sie
sin' ein dolles Huhn! Jetzt macht m'rs erst
Spaß — und ich war schon ganz verzweifelt,
weil ich keine Seele hatte, mit der ich meine
Eindrücke auStauschen konnte!"

Ich und daS Maultier — jeder auf seine Art
beladen — schleichen scheu beiseite.

Der „ideale“ Krieg sf Um

(Der Film wurde unter gewissenhaftem Ausschluß aller Frontsoldaten gedreht)

„Nur getrost, liebe Eltern, für Ihn zu sterben war schon
immer mein Wunsch!"

. . Und wenn dann erst ein kleines Blondköpfchen um
uns herumspielt...?!"

„Ich ernenne Sie hiermit zum Gefreiten! Der Krieq ist
beendet! Rührt euch!"

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Herbert Marxen: Der "ideale" Kriegsfilm
 
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