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dann, wenn in berechtigtem Groll ein beleidigen-
der Ausdruck gefallen ifl, fid) Geld (Taff einer
Entschuldigung dafür geben zu lassen. Die
Innung hat mich dringend ersucht —"

„Dann bleibt mir", unterbricht ihn der Neue
eilig an dieser Stelle, „um nicht in den Verdacht
zu kommen, ich sei so einer, wohl nichts anderes

übrig, als auf eine entsprechende Sühne in
diesem Falle zu verzichten."

„Es würde das beste sein", meint Sartorius
und winkt dem Rattengesichtigen dankend
lächelnd ab, der sich soeben süß lächelnd neben
ihm niederlassen will. „Sie haben noch etwas
Seifenschaum am Ohr, mein Herr", stellt er

gütig fest, „den man draußen abwaschen muß,
— und Ihre Haare sind noch nicht ganz ge-
schnitten", wendet er sich zu dem Baron. —
„Mein neuer Gehilfe wird dag jetzt nach der
kleinen Versöhnung mit besonderer Freude be-
sorgen. — Ja, ja", endet Sartorius ohne
eigentlich sichtbaren Zusammenhang und verab-

Havmlose Ecke

(Um jenen Lesern, die mit der „allzu scharfen" Satire der „Jugend" nicht einverstanden sind, ein Äquivalent zu
bieten, hat sich die Redaktion entschlossen, einmal auf die Schätze altdeutschen Humors zurückzugreifen.)

„Was mei Waldl für a g'scheits Viecherl is! Geh i da neulich an an offnen Wirtshausfenster vorbei ... Bleibt mei Waldl
stehn und is um nix mehr in der Welt weiter zu bringa. Wia i schau, steht da auf an Tisch a Speiskartn und auf dera

hat mei Waldl den Hasenbraten g'rocha."


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Erich Wilke: Harmlose Ecke
 
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