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36. JAHRGANG

N D

1931 / NR. 18

Ewald Bauer

ins

Von Georg Schwarz

Lautlos versinkt das Haus mit dem srohroten Dach,
Schon verschlingt uns die Straße mit wütender Gier,
Pappeln rennen uns an, quer legt sich ein Bach,
blnd die Allee bildet noch grüßend Spalier —

Dörfer spielen aus kreisenden Feldern Schach.

Brücken bäumen den Rücken im ebenen Land.
Schnelle Begegnungen werden uns überall.

Fahrer nickt — und klirrend begrüßt sich Metall,
Menschen wirbeln vorüber wie närrischer Tand,
Flatternd erhebt sich ein Tuch, eine winkende Hand.

Donnernd springen die Tore der Wälder aus,
Vierfacher Schall des Geratters stürzt auf uns ein.
Eichkahe flüchtet — und Vogel schwirrt wie ein Stein.
Atemlos kommen die Bämne in hastigem Lauf
An unö vorüber, stürmen hinab und hinauf.

Tiefes Dunkel am östlichen Himmel blaut.

Grau-schwarzer Schatten des Dorfes verschlingt uns schon.
Schmiedfeuer leuchtet und klirrender Dengelton
Singt in die Dämmerung, die aus uns niedertaut,
blber den Dächern tummelt sich Glockenlaut.

Knatternd stoßen wir in die Dunkelheit vor,

Die der schwankende Schein unserer Lampe durchbricht.
Sterne gehn oben — und unten huscht unser Licht;
Schwindender Schatten klirrendes Sausen im Ohr
Brausen wir mit im nächtlich-rauschenden Chor.

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Ewald Bauer: Illustration zum Text "Schnelle Fahrt ins Land"
Georg Schwarz: Schnelle Fahrt ins Land
 
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