Spekulation
„Mei7 Vata will all'wei, daß i amoi an' Studierten heirat,
weil er halt sagt, die Dummen vadeana heut7 no am meisten!77
me QJ/pe&ies
Von Beda Hafen
Der Kerl, den Goethe einst im Lied besungen
blnd den der alte Fischart schätzte hoch,
Der in daS Bett und auS dem Bett gesprungen:
Der Menschenfloh pfeift auf dem letzten Loch!
Wer annahm, daß die Turnerei ertüchtigt,
Ist auf dein Holzweg: niemand turnte mehr!
blnd trotzdem geht er aus dem Leben flüchtig,
Der wunderbare — — Leichtathletiker!
Wer hat daS große Sterben angerjchtet?
Ist es die Schwindsucht? Jst'ö die Cholera?
Hat unser eignes Blut den Knirps vergiftet?
War für daS Kleinvieh denn kein Tierarzt da?
DaS Tier war stark mit der Kultur verwachsen.
Auch Tausendkünstler war eS gar und ganz:
Spring du einmal, abschnellend mit den Haren,
Daö Hundertfache deiner Länge, Hans!!
Wer wird die Stallmagd jetzt zum Dienst verhalten,
Sie morgens wecken, wie eö sich gebührt?!
Wer beißt noch an bei der Mamsell, der alten?
Wer zwingt den Faulpelz, daß er sich noch rührt?
TUGEND
Von Erich Rohde
Sie lernten sich auf einer Gesellschaft kennen und sprachen lange
miteinander. Als sie sich dann voneinander verabschieden mußten, sagte
er Inge ein paar Komplimente über ihr kluges Verständnis für
seine Arbeit und fragte, ob er sie nicht öfters Wiedersehen dürfe.
Inge dachte einen Augenblick nach, dann gab sie ihm die Hand und
sprach: „Aber nur Freundschaft — nur Kameradschaft, weil sich unsere
Interessen berühren. Sie müssen mir versprechen, kein Wort von Liebe
zu sagen, sonst würde ich nicht kommen ..."
Er versprach es, und drei Tage später erwartete er Inge in einer
kleinen Konditorei. Sie trat ein, gab ihm nachlässig die Hand und
wartete nur, bis der Kellner fort war. Dann fuhr sie auf: „Was er-
lauben Sie sich eigentlich, mich so zum Besten zu halten? Glauben Sie,
ich habe eS nicht erfahren? Sie sind verheiratet."
Er versuchte sie zu beruhigen, sprach klug und leise auf sie ein, wie
an jenein Abend, und fragte immer wieder: „Was hat denn meine Ehe
mit unserer Freundschaft zu tun?"
„Was ... zu... tun hat?" rief Inge. „Ja, glauben Sie denn im
Ernst, ich würde mit Fingern auf mich zeigen lassen, weil ich Ihre Ehe
zerrüttet habe?"
Er sah schließlich ein, daß sie vollkommen recht hatte.. . und ging
init ihr in ein kleines, gemütliches Weinlokal ganz in der Nähe.
Hoffähig war der Floh im Mittelalter;
Die Neuzeit hat ihn auf das Land verbannt,
bind künftig zeigt ein amtlicher Verwalter
Ihn tot und ausgestopft auf seiner Hand!
Erhöhung der M i 11 e I s c h u I g e I d e r in Bayern
„O mei, Herr Dokter, Sie harn halt a Pech, wenn zu Eahna Zeit
7s Studiern scho so teuer g7wesn war, wär'n S7 vielleicht was
Gscheit7s wom, gel?77
762
„Mei7 Vata will all'wei, daß i amoi an' Studierten heirat,
weil er halt sagt, die Dummen vadeana heut7 no am meisten!77
me QJ/pe&ies
Von Beda Hafen
Der Kerl, den Goethe einst im Lied besungen
blnd den der alte Fischart schätzte hoch,
Der in daS Bett und auS dem Bett gesprungen:
Der Menschenfloh pfeift auf dem letzten Loch!
Wer annahm, daß die Turnerei ertüchtigt,
Ist auf dein Holzweg: niemand turnte mehr!
blnd trotzdem geht er aus dem Leben flüchtig,
Der wunderbare — — Leichtathletiker!
Wer hat daS große Sterben angerjchtet?
Ist es die Schwindsucht? Jst'ö die Cholera?
Hat unser eignes Blut den Knirps vergiftet?
War für daS Kleinvieh denn kein Tierarzt da?
DaS Tier war stark mit der Kultur verwachsen.
Auch Tausendkünstler war eS gar und ganz:
Spring du einmal, abschnellend mit den Haren,
Daö Hundertfache deiner Länge, Hans!!
Wer wird die Stallmagd jetzt zum Dienst verhalten,
Sie morgens wecken, wie eö sich gebührt?!
Wer beißt noch an bei der Mamsell, der alten?
Wer zwingt den Faulpelz, daß er sich noch rührt?
TUGEND
Von Erich Rohde
Sie lernten sich auf einer Gesellschaft kennen und sprachen lange
miteinander. Als sie sich dann voneinander verabschieden mußten, sagte
er Inge ein paar Komplimente über ihr kluges Verständnis für
seine Arbeit und fragte, ob er sie nicht öfters Wiedersehen dürfe.
Inge dachte einen Augenblick nach, dann gab sie ihm die Hand und
sprach: „Aber nur Freundschaft — nur Kameradschaft, weil sich unsere
Interessen berühren. Sie müssen mir versprechen, kein Wort von Liebe
zu sagen, sonst würde ich nicht kommen ..."
Er versprach es, und drei Tage später erwartete er Inge in einer
kleinen Konditorei. Sie trat ein, gab ihm nachlässig die Hand und
wartete nur, bis der Kellner fort war. Dann fuhr sie auf: „Was er-
lauben Sie sich eigentlich, mich so zum Besten zu halten? Glauben Sie,
ich habe eS nicht erfahren? Sie sind verheiratet."
Er versuchte sie zu beruhigen, sprach klug und leise auf sie ein, wie
an jenein Abend, und fragte immer wieder: „Was hat denn meine Ehe
mit unserer Freundschaft zu tun?"
„Was ... zu... tun hat?" rief Inge. „Ja, glauben Sie denn im
Ernst, ich würde mit Fingern auf mich zeigen lassen, weil ich Ihre Ehe
zerrüttet habe?"
Er sah schließlich ein, daß sie vollkommen recht hatte.. . und ging
init ihr in ein kleines, gemütliches Weinlokal ganz in der Nähe.
Hoffähig war der Floh im Mittelalter;
Die Neuzeit hat ihn auf das Land verbannt,
bind künftig zeigt ein amtlicher Verwalter
Ihn tot und ausgestopft auf seiner Hand!
Erhöhung der M i 11 e I s c h u I g e I d e r in Bayern
„O mei, Herr Dokter, Sie harn halt a Pech, wenn zu Eahna Zeit
7s Studiern scho so teuer g7wesn war, wär'n S7 vielleicht was
Gscheit7s wom, gel?77
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