„Wissen's, Frau Huaber, mei' Herrschaft
muaß sich jetzt a weng kräftiger nähr'n,
damit's ihre Nerven net z'stark anpackt,
wanns' sicht, wia's Volk darbt!"
us der guten, alten (^Inflationszeit
Die trifte Lage der europäischen Währun-
gen und der Kamps der diversen Regierungen
gegen die drohende Inflation hat in mir die
Erinnerung an ein kleines Geschehnis gewerkt,
das sich anno Inflation in Wien abspielte.
Ich hatte damals ein nicht allzu teures
Vvrstadtstraßenmädchen in seiner Kemenate
besucht, Und wollte — als ordnungsliebender
Dürgerssohn — den üblichen Obolus gleich
im voraus bezahlen.
„Aa naa, zahlt wird nacher!" ries da daS
BÄUME
VON PAUL SCHAAF
Ein Lindenbaum, der irgendwo steht,
hat eine komische Existenz.
Wenn der Herbstwind weht,
wartet er aus den Lenz.
Im Lenz wird er grün.
Dann bekommt er Blätter.
Dann sängt er an zu blühn.
Denn jeßt ist schönes Wetter.
Aber im Winter, wenn es friert
und die Konzerte beginnen,
steht er wieder da und stiert
und läßt die Zeit verrinnen.
Mädchen erregt, „den Schwindel kenn' i schv:
da bleibt so a Mannsbild a paar Stund' bei
mir und i därs nacher den Kursverlust trag'n!!"
Salpeter
Schmeichelei
„Und wenn et nu die Herrschaft merkt,
Fritze, daß'de mit mir wat hast?"
„Denn sage ick janz einfach, ick hätte
'nen Mutterkomplex!"
der Zahnärzte, macht die ZBhne blendend we!B «. beseitigt
BiOiX- ULTMA0* ZAHN PA S TA '&&&$&*££££
Können Sie Go spielen?
Wahrscheinlich nicht, denn Go ist ein japanisches National-Brett-
spiel, das Im Jahre 2000 v. Chr. In China erfunden und um 700 n. Chr.
nach Japan gebracht wurde. Im 7. Band des „Großen Brockhaus''
(GAS—GZ, 796 Seiten, in Leinen Mk. 26.—, bei Rückgabe eines alten
Lexikons Mk. 23.50) können wir darüber nachlesen, daß das Go-Spiel
hohe Anforderungen an die Spielenden stellt und in seiner Bedeu-
tung dem Schach gleichgestellt wird. Wer Lust hat, seinen Geist an
diesem sinnreichen Spiel zu erproben, findet im „Großen Brockhaus"
Anleitung und Spielregeln. Wie immer, bringt auch dieser Band eine
übrwältigende Fülle des Wissenswerten und Nützlichen. Wissen Sie,
wie Sie sich bei einem Grippeanfall zu verhalten haben? Wissen
Sie, was der Grätenschritt des Skiläufers ist und wann er angewandt
wird? Wissen Sie über Saatzeit, Düngung, Saatmenge, Saatpflege und
Erntezeit unserer wichtigen Gemüsesorten Bescheid? „Der Große
Brockhaus", dieser Allerweltskerl, sagt es Ihnen. Daneben werden
Themen erörtert, die für unsere heutige Zeit von dem brennendsten
Interesse sind: unter dem Stichwort „Gaskampf" (mit 17 Abbildun-
gen) erfahren wir, zu welcher Vollendung dieses fürchterliche Mittel
moderner Kriegführung gebracht worden ist, der Artikel „Geld"
zeigt die tausendästigen Verflechtungen von Geldmarkt und Wirt-
schaftsleben (mit einer besonders instruktiven schematischen Dar-
stellung : Wirtschaftlicher Geldkreislauf im Deutschen Reich). Wir er-
fahren auch, daß die „Gesellschaftsreisen" keine Errungenschaft
unserer Zeit sind, sondern daß dieser Begriff im 19. Jahrhundert in
Paris entstanden ist, wo ein gewisser Galignani Reisen in die durch
Napoleons Eroberungen erschlossenen Gebiete veranstaltete. Wem
man bedenkt, daß ein moderner Roman durchschnittlich Mk. 6.— bis
8.—, oft auch noch mehr kostet, etwa 250 bis 300 Seiten und keine
Abbildungen enthält, während ein solcher Band des „Großen Brock-
haus" den dreifachen Umfang hat, Tausende von einfarbigen und
bunten Abbildungen und Karten bringt, — wenn man ferner be-
denkt, daß man einen Roman einmal liest und dann in den Bücher-
schrank stellt, während uns der „Große Brockhaus" täglich und
stündlich nützlich und unentbehrlich ist, dann stauben wir über den
geringen Bezugspreis des Werkes, der einen Erwerb für wenige
Mark im Monat ermöglicht, und wir stimmen dem Ausspruch des be-
kannten Naturforschrs Dr. Raoul France zu, der gesagt hat: „Ich
kenne kein deutsches Buch, das zu diesem Preise so viel bietet wie
der „Große Brockhaus".
Lafontaine Ergötzliriie Gefdiiditen
mit 12 Wiedergaben nach Kupfern
von Ch. Eisen in Halbleinen M. 3.-
Von dem kleinen Prachtwerk, das
längere Zeit auf dem Büchermarkt
fehlte, erschien soeben das
5. und 6. Tausend
Der Dürerbund schreibt: Geistreiche
ironische, dem Thema Liebe und
Ehe gewidmete Novelletten
Das hübsche Buch ist mit
12 ungemein reizvollen Kupfern
von Ch. Eisen stilvoll ausgestattet
Zu beziehen
durch den Buchhandel oder
durch den Unterzeichneten Verlag:
D. filrt h D erlao n. D. ITIIin dien, Herrn flr .10
bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ bezug zu nehme0
764
1931 / J U G E N D Nr. 48
muaß sich jetzt a weng kräftiger nähr'n,
damit's ihre Nerven net z'stark anpackt,
wanns' sicht, wia's Volk darbt!"
us der guten, alten (^Inflationszeit
Die trifte Lage der europäischen Währun-
gen und der Kamps der diversen Regierungen
gegen die drohende Inflation hat in mir die
Erinnerung an ein kleines Geschehnis gewerkt,
das sich anno Inflation in Wien abspielte.
Ich hatte damals ein nicht allzu teures
Vvrstadtstraßenmädchen in seiner Kemenate
besucht, Und wollte — als ordnungsliebender
Dürgerssohn — den üblichen Obolus gleich
im voraus bezahlen.
„Aa naa, zahlt wird nacher!" ries da daS
BÄUME
VON PAUL SCHAAF
Ein Lindenbaum, der irgendwo steht,
hat eine komische Existenz.
Wenn der Herbstwind weht,
wartet er aus den Lenz.
Im Lenz wird er grün.
Dann bekommt er Blätter.
Dann sängt er an zu blühn.
Denn jeßt ist schönes Wetter.
Aber im Winter, wenn es friert
und die Konzerte beginnen,
steht er wieder da und stiert
und läßt die Zeit verrinnen.
Mädchen erregt, „den Schwindel kenn' i schv:
da bleibt so a Mannsbild a paar Stund' bei
mir und i därs nacher den Kursverlust trag'n!!"
Salpeter
Schmeichelei
„Und wenn et nu die Herrschaft merkt,
Fritze, daß'de mit mir wat hast?"
„Denn sage ick janz einfach, ick hätte
'nen Mutterkomplex!"
der Zahnärzte, macht die ZBhne blendend we!B «. beseitigt
BiOiX- ULTMA0* ZAHN PA S TA '&&&$&*££££
Können Sie Go spielen?
Wahrscheinlich nicht, denn Go ist ein japanisches National-Brett-
spiel, das Im Jahre 2000 v. Chr. In China erfunden und um 700 n. Chr.
nach Japan gebracht wurde. Im 7. Band des „Großen Brockhaus''
(GAS—GZ, 796 Seiten, in Leinen Mk. 26.—, bei Rückgabe eines alten
Lexikons Mk. 23.50) können wir darüber nachlesen, daß das Go-Spiel
hohe Anforderungen an die Spielenden stellt und in seiner Bedeu-
tung dem Schach gleichgestellt wird. Wer Lust hat, seinen Geist an
diesem sinnreichen Spiel zu erproben, findet im „Großen Brockhaus"
Anleitung und Spielregeln. Wie immer, bringt auch dieser Band eine
übrwältigende Fülle des Wissenswerten und Nützlichen. Wissen Sie,
wie Sie sich bei einem Grippeanfall zu verhalten haben? Wissen
Sie, was der Grätenschritt des Skiläufers ist und wann er angewandt
wird? Wissen Sie über Saatzeit, Düngung, Saatmenge, Saatpflege und
Erntezeit unserer wichtigen Gemüsesorten Bescheid? „Der Große
Brockhaus", dieser Allerweltskerl, sagt es Ihnen. Daneben werden
Themen erörtert, die für unsere heutige Zeit von dem brennendsten
Interesse sind: unter dem Stichwort „Gaskampf" (mit 17 Abbildun-
gen) erfahren wir, zu welcher Vollendung dieses fürchterliche Mittel
moderner Kriegführung gebracht worden ist, der Artikel „Geld"
zeigt die tausendästigen Verflechtungen von Geldmarkt und Wirt-
schaftsleben (mit einer besonders instruktiven schematischen Dar-
stellung : Wirtschaftlicher Geldkreislauf im Deutschen Reich). Wir er-
fahren auch, daß die „Gesellschaftsreisen" keine Errungenschaft
unserer Zeit sind, sondern daß dieser Begriff im 19. Jahrhundert in
Paris entstanden ist, wo ein gewisser Galignani Reisen in die durch
Napoleons Eroberungen erschlossenen Gebiete veranstaltete. Wem
man bedenkt, daß ein moderner Roman durchschnittlich Mk. 6.— bis
8.—, oft auch noch mehr kostet, etwa 250 bis 300 Seiten und keine
Abbildungen enthält, während ein solcher Band des „Großen Brock-
haus" den dreifachen Umfang hat, Tausende von einfarbigen und
bunten Abbildungen und Karten bringt, — wenn man ferner be-
denkt, daß man einen Roman einmal liest und dann in den Bücher-
schrank stellt, während uns der „Große Brockhaus" täglich und
stündlich nützlich und unentbehrlich ist, dann stauben wir über den
geringen Bezugspreis des Werkes, der einen Erwerb für wenige
Mark im Monat ermöglicht, und wir stimmen dem Ausspruch des be-
kannten Naturforschrs Dr. Raoul France zu, der gesagt hat: „Ich
kenne kein deutsches Buch, das zu diesem Preise so viel bietet wie
der „Große Brockhaus".
Lafontaine Ergötzliriie Gefdiiditen
mit 12 Wiedergaben nach Kupfern
von Ch. Eisen in Halbleinen M. 3.-
Von dem kleinen Prachtwerk, das
längere Zeit auf dem Büchermarkt
fehlte, erschien soeben das
5. und 6. Tausend
Der Dürerbund schreibt: Geistreiche
ironische, dem Thema Liebe und
Ehe gewidmete Novelletten
Das hübsche Buch ist mit
12 ungemein reizvollen Kupfern
von Ch. Eisen stilvoll ausgestattet
Zu beziehen
durch den Buchhandel oder
durch den Unterzeichneten Verlag:
D. filrt h D erlao n. D. ITIIin dien, Herrn flr .10
bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ bezug zu nehme0
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1931 / J U G E N D Nr. 48