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fehlten die Knöpfe, weshalb sie vorne durch
Sicherheitsnadeln zusammengehalten waren.
Sie trugen keine Schuhe, sondern nur Strümpfe,
durch deren Löcher Ferse und Zehen sichtbar
waren.

Äon anmutiger Musik begleitet, vollführten
sie die Bewegungen des Auskehrens, Staub-
aufwifchens und BürsienS. Dann trat Herr
Challis als Salome auf, die einen leidenschaft-
lichen Tanz um einen leeren Eiskasien inszenierte.

Die nächste Nummer führte die eindrucks-
volle Bezeichnung „Kaltes Mittagessen". Die
Danzer versinnbildlichten ihren Hunger, indem
sie ihre Hände über der Magengegend kreisen
ließen und im Fußspitzentanz um leere Koch-
töpfe hüpften. Dann erschien einer mit einer
Konservenbüchse Bohnen, die er feierlich vor
sich her trug. Die anderen verfolgten ihn mit
Konservenbüchsenöffnern und es folgte ein
wilder Zigeunertanz, in dessen Verlauf der
Konservenbüchsenbesitzer überwältigt wurde.
Nachdem die Bohnen verzehrt worden waren,
reichten sich die Tänzer die Hände und brachten
durch einen Trauermarsch um die leere Kon-

servenbüchse ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck.
Die letzte Darbietung war eine Tanzpanto-
mime. Sie hieß „Wohin rollst du Knöpfchen?"
Laut Programm lag ihr folgende Handlung zu-
grunde: „Der Bauer Henpek kommt vom
Markt nach Hause. Er hat einen wichtigen
Knopf verloren. Er vollführt einen langsamen,
traurigen Tanz, indem er sich nach Nadel,
Zwirn und Knopf umsieht. Da er nichts davon
findet, setzt er sich auf den Boden und träumt.
Plötzlich erscheint ihm eine gute Fee. Sie ge-
stattet ihm die Wahl zwischen drei Geschenken:
einem Mantel, der unsichtbar macht, einer
Zigarette, die Vergessen schafft und einer alt-
modischen Sicherheitsnadel. Henpek wählt die
Sicherheitsnadel und bringt seine Dankbarkeit
in einem Freudentanz zum Ausdruck, dem sich
die übrigen Tänzer anschließen."

Nach Schluß der Vorstellung verließen die
Teilnehmerinnen an den Proben der Vereini-
gung zur Pflege des Volkstanzes schweigend
und nachdenklich den Saal. Der Tanzabend
„Lob der Landwirtschaft" wurde auf unbe-
stimmte Zeit verschoben — „wegen plötzlicher

Indisposition eines Teiles der Tanztruppe",
wie sich der Katzelshausener Unpolitische An-
zeiger ausdrückte.

(Einzig autorisierte Übersetzung von
Leo Korten)

Leider muß die Rätselecke in dieser Nummer
aus technischen Gründen ausfallen.

Auflösungen aus Nr. 1

Rösselsprung

Mein Sohn, nichts in der Welt ist unbedeutend.

Das Erste aber und Hauptsächlichste

Bei allem ird'schen Ding ist Ort und Stunde.

Schiller.

Wohltuend: Amsel — Ampel.

Buchstabenrätsel

Wieland, Elegie, Sanctus, Bibel, Rheederel, Oblate,
Treuhand, Isolanl, Cranach, Herkules, Estomihl,
Simson, Starnberg, Episode.

,,W es Brot ich esse, des Lied ich
sing e".

(Altes Sprichwort.)

Unangenehmes Reiseerlebnis: Briganten —Brillanten.
Logogriph: Vogelbauer — Vog elba uer.



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Warum ist der Himmel blau?

Warum ist der Himmel im Gebirge blauer als in der Ebene? Warum
über der freien Natur blauer als über den großen Städten? Ein
jeder von uns hat sich darüber sicher schon einmal Gedanken ge-
macht. Der soeben erschienene 8. Band des „Großen Brockhaus"*)
gibt uns unter dem Stichwort „Himmelsfarbe" Auskunft darüber,
knapp und klar, ohne jede unnötige Breite und doch erschöpfend,
wie wir es eben bei einem „Brockhaus" gewöhnt sind. Der neue
Band umfaßt alle Stichwörter, die mit dem Buchstaben H beginnen,
und wir finden eine große Anzahl von Artikeln, die unsere beson-
dere Aufmerksamkeit beanspruchen dürfen. Das erste Hochhaus in
Amerika wurde bereits im Jahre 1883 erbaut, gegenwärtig haben
wir in USA. über 4788 Gebäude mit mehr als 10 Stockwerken, davon
377 mit über 20 Stockwerken. Die zu diesem Artikel gehörende Tafel
zeigt uns die berühmtesten Hochhäuser der Welt und gibt gleich-
zeitig einen Einblick in die Technik des Hochhausbaues. Wenige
Seiten weiter stoßen wir auf den Artikel „Hochstationen" mit einer
Übersicht über die bekanntesten meteorologischen Hochstationen,
aus der wir ersehen, daß die höchste Wetterwarte der Welt in Boli-
vien liegt (4920 m), während sich die höchste Wetterwarte in Europa
auf dem Monte Rosa in 4560m Höhe befindet. Tierfreunde werden an Bild-
tafeln „Hunde" (55 Abbildungen) ihre helle Freude haben, der dazu
übersichtliche Artikel (10 Spalten Text) gibt uns nicht nur eine aus-
führliche Klasseneinteilung (über die Stammesgeschichten unseres
vierbeinigen Freundes können wir recht Interessante Einzelheiten
unter „Haustiere" nachlesen), sondern auch Angaben über Hunde-
zucht, Hundedressur oder Hundekrankheiten, ein neuer Beweis, daß
der „Große Brockhaus" kein trockenes wissenschaftliches Werk ist,
sondern in enger Verbundenheit mit der Praxis für das tägliche Leben
geschaffen worden Ist. Auf eine andere wichtige Eigenschaft des
„Großen Brockhaus" sollte immer von neuem hingewiesen werden:
die unbestechliche Sachlichkeit, mit der er über alle Dinge berichtet,
die für den Menschen von heute von Wichtigkeit sind. Dies trifft
vor allem in politischer und konfessioneller Hinsicht zu. Der Verlag
schrieb dazu einmal: „Der Große Brockhaus will keiner Partei dienen,
er will nicht richten, sondern berichten. Strittige Ansichten, deren Ja
zur Genüge vorhanden sind, werden nicht so oder so entschieden,
sondern unbefangen nebeneinander gebucht." In welch hohem Maße
dieses Ziel erreicht wurde, das zeigen die vorliegenden acht Bände,
und der selbständig denkende Mensch, der gewöhnt Ist, Anschau-
ungen und Meinungen nicht unbesehen zu übernehmen, sondern sich
selbst sein Urteil zu bilden, kann mit Genugtuung feststellen, daß
es eine Stelle gibt, die ihm in vorurteilsfreier und objektiver Weise
die Unterlagen hierzu vermittelt. In diesem Sinne wird der „Große
Brockhaus" zu einem schönen Sinnbild der guten deutschen Eigen-
schaft, die — in besonderer Anwendung — ihren Ausdruck findet in
der Inschrift unter dem Bild Kaiser Lothars im Römer zu Frankfurt:
Mit Urteil sprechen gar nicht eile,
bis du gehört hast beide Teile.

*) /;Der Große Brockhaus", Band 8 (H—Hz), 796 Seiten, mit vielen
Abbildungen und Karten, in Ganzleinen GM. 26— (bei Umtausch
eines alten Lexikons It. Sonderbedingungen GM. 23.50).

1932 / JUGEND Nr. 2 Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend Bezug zu nehmen

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1932 / JUGEND Nr. 2
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