A n p a s s u n g
„Wissen Sie, Betty, man muß eben in
dieser Zeit seine Bedürfnisse etwas ein-
schränken!,(
„Selbstverständlich, Jnädige, meinen zwei-
ten Bräutigam habe ick ooch bereits ab-
jcbaut.“
SPORT
UND GESUNDHEIT
Von Michail Sosch Ischen ko
Die Leute sagen, daß Wintersport aus die
Gesundheit einen sehr günstigen Einfluß übt.
DaS ist auch tatsächlich wahr. Ich habe eS
an mir selbst erfahren.
Diesen Winter bin ich nämlich schlapp ge-
worden. Ich habe den Appetit verloren, wollte
überhaupt nichts mehr essen, hatte einfach keine
Lust dazu. Schlaflosigkeit quälte mich. Ich
magerte erschreckend ab. Nicht einmal die
Flöhe wollten mich länger beißen. Ehrenwort!
Der Arzt klopfte mich ab und sagte:
„Ihre Nerven", sagte er, „sind hin. Gehen
Sie jeden Tag Schlittschuhlaufen und ihre
Krankheit wird dorthin auswandern, wo der
Pfeffer wächst, bind auch die Flöhe", sagte er,
„werden Sie wieder zu beißen beginnen."
Ich nahm die Krankheit nicht leicht, lief im
Eilschritt zu einem Sportmagazin und kaufte
mir sofort ein Paar Schlittschuhe und die dazu-
gehörenden Spezialschuhe.
lllnd die ganze Annehmlichkeit kostete mich
alles in allem neunzehn Rubel.
Ihr müßt wissen, daß das fast geschenkt
war, denn ich bekam ein Paar guter, beinahe
stählerner Schlittschuhe, und auch die Schuhe
waren sehr elegant. Moskauer Erzeugnis.
Spezialschuhe für Schlittschuhlaufen. Zwar fiel
ein Absatz schon tagS darauf beim Schlittschuh-
laufen ab, aber es kann selbstverständlich kein
Mensch verlangen, daß so ein Absatz „ewig"
halte.
Überdies fiel ja nur der Absatz ab. Der
Schuh blieb ja. blnd das Geld war, sozusagen,
nicht verloren.
klnd daß ich mir, als der Absatz abfiel, den
Fuß brach, hat ja auch nichts zu sagen, denn
den Fuß hätte ich mir ja, auch wenn der Absatz
gehalten hätte, brechen können. Ein Ibnfall
kann ja schließlich jedem Menschen zustoßen.
Ich hätte ja auch zu Boden gestoßen werden,
ich hätte ja auch mit dem Kopf (während des
Schlittschuhlaufens) an einer Bank hängen
bleiben können. Ein blnfall kann ja schließlich
jedem Menschen zustoßen. . .
Es handelt sich ja auch gar nicht darum. Es
geht um gesunden Sport. Ich bin keine zehn
Tage Schlittschuh gelaufen und der Erfolg war
doch überwältigend. Ich sehe weitaus besser
aus. Ich bin dick geworden. Ich habe zuge-
nommen. bind auch das Nervensystem ist
generalrepariert.
Zwar sagen manche, das sei nicht das Ver-
dienst des Schlittschuhlaufens, sondern vielmehr
die schlichte Folge des langen LiegenS im Spital.
Wegen des gebrochenen Fußes. Das ist natür-
lich Dummheit, bind daS Schlittschuhlaufen
sollte keinerlei Bedeutung haben? Aber ich
wäre doch, hätte ich mich nicht aufs Eis be-
geben, nie ins Spital gekommen.
Sagt, was ihr wollt — der Wintersport ist
eine wichtige Sache. Wartet nur — sobald ich
den Fuß geheilt habe, beginne ich mit dem Ski-
läufen. Vielleicht kann ich mir noch etwas
brechen ...
(Deutsch von Ivsef Kalme r)
SCHLECHTE ZEITEN!
Barchent ist bankrott. Er ist nicht der ein-
zige in dieser Zeit, es fällt nicht auf. Was
auffällt, ist die Tatsache, daß Barchent bisher
als großer Lebemann galt und sich seit dem
Bankrott Abend für Abend daheim bei seiner
Frau aufhält.
„Armer Kerl", bedauert ihn Busse, „daS
einzige Vergnügen, was er sich noch leisten
darf, ist seine Frau."
Brummt Bankrott:
„Was heißt darf? Muß!" F.S. W.
Onkel Gustav aus Amerika ist zu Besuch
gekommen. Mehr oder minder unverblümte
Pumpversuche werden bei dein reichen Onkel
aus Amerika gemacht. Schließlich wird es dem
zu viel: „Eigentlich, Kinder, bin ich nach
Deutschland gekommen, um euch um finanzielle
Unterstützung zu bitten!" B-e
In aller schärfstem Tempo rast der Vierer-
bob „Deutschland II" die vereiste Bahn hinab.
Jetzt fliegt er wie ein Pfeil in die große
Kurve.
Steigt die steile Außenwand der Bahn
hinan .. .
„Alles scharf nach rechts legen!" komman-
diert der Führer.
„Aha!" ruft einer von den Zuschauern. „Der
Dingeldey!"
*
Ein Hausierer betrat das Büro und ver-
suchte, den Angestellten etwas zu verkaufen.
Stieß aber auf allgemeine Ablehnung. Meinte
Phänomen
„Ilm — da sagt man immer, der Mensch erwache nach dem Tod wieder zum ewigen
Leben — in Wahrheit scheinen es nur die Lübecker Tuberkel-Bazillen zu tun/“
„Wissen Sie, Betty, man muß eben in
dieser Zeit seine Bedürfnisse etwas ein-
schränken!,(
„Selbstverständlich, Jnädige, meinen zwei-
ten Bräutigam habe ick ooch bereits ab-
jcbaut.“
SPORT
UND GESUNDHEIT
Von Michail Sosch Ischen ko
Die Leute sagen, daß Wintersport aus die
Gesundheit einen sehr günstigen Einfluß übt.
DaS ist auch tatsächlich wahr. Ich habe eS
an mir selbst erfahren.
Diesen Winter bin ich nämlich schlapp ge-
worden. Ich habe den Appetit verloren, wollte
überhaupt nichts mehr essen, hatte einfach keine
Lust dazu. Schlaflosigkeit quälte mich. Ich
magerte erschreckend ab. Nicht einmal die
Flöhe wollten mich länger beißen. Ehrenwort!
Der Arzt klopfte mich ab und sagte:
„Ihre Nerven", sagte er, „sind hin. Gehen
Sie jeden Tag Schlittschuhlaufen und ihre
Krankheit wird dorthin auswandern, wo der
Pfeffer wächst, bind auch die Flöhe", sagte er,
„werden Sie wieder zu beißen beginnen."
Ich nahm die Krankheit nicht leicht, lief im
Eilschritt zu einem Sportmagazin und kaufte
mir sofort ein Paar Schlittschuhe und die dazu-
gehörenden Spezialschuhe.
lllnd die ganze Annehmlichkeit kostete mich
alles in allem neunzehn Rubel.
Ihr müßt wissen, daß das fast geschenkt
war, denn ich bekam ein Paar guter, beinahe
stählerner Schlittschuhe, und auch die Schuhe
waren sehr elegant. Moskauer Erzeugnis.
Spezialschuhe für Schlittschuhlaufen. Zwar fiel
ein Absatz schon tagS darauf beim Schlittschuh-
laufen ab, aber es kann selbstverständlich kein
Mensch verlangen, daß so ein Absatz „ewig"
halte.
Überdies fiel ja nur der Absatz ab. Der
Schuh blieb ja. blnd das Geld war, sozusagen,
nicht verloren.
klnd daß ich mir, als der Absatz abfiel, den
Fuß brach, hat ja auch nichts zu sagen, denn
den Fuß hätte ich mir ja, auch wenn der Absatz
gehalten hätte, brechen können. Ein Ibnfall
kann ja schließlich jedem Menschen zustoßen.
Ich hätte ja auch zu Boden gestoßen werden,
ich hätte ja auch mit dem Kopf (während des
Schlittschuhlaufens) an einer Bank hängen
bleiben können. Ein blnfall kann ja schließlich
jedem Menschen zustoßen. . .
Es handelt sich ja auch gar nicht darum. Es
geht um gesunden Sport. Ich bin keine zehn
Tage Schlittschuh gelaufen und der Erfolg war
doch überwältigend. Ich sehe weitaus besser
aus. Ich bin dick geworden. Ich habe zuge-
nommen. bind auch das Nervensystem ist
generalrepariert.
Zwar sagen manche, das sei nicht das Ver-
dienst des Schlittschuhlaufens, sondern vielmehr
die schlichte Folge des langen LiegenS im Spital.
Wegen des gebrochenen Fußes. Das ist natür-
lich Dummheit, bind daS Schlittschuhlaufen
sollte keinerlei Bedeutung haben? Aber ich
wäre doch, hätte ich mich nicht aufs Eis be-
geben, nie ins Spital gekommen.
Sagt, was ihr wollt — der Wintersport ist
eine wichtige Sache. Wartet nur — sobald ich
den Fuß geheilt habe, beginne ich mit dem Ski-
läufen. Vielleicht kann ich mir noch etwas
brechen ...
(Deutsch von Ivsef Kalme r)
SCHLECHTE ZEITEN!
Barchent ist bankrott. Er ist nicht der ein-
zige in dieser Zeit, es fällt nicht auf. Was
auffällt, ist die Tatsache, daß Barchent bisher
als großer Lebemann galt und sich seit dem
Bankrott Abend für Abend daheim bei seiner
Frau aufhält.
„Armer Kerl", bedauert ihn Busse, „daS
einzige Vergnügen, was er sich noch leisten
darf, ist seine Frau."
Brummt Bankrott:
„Was heißt darf? Muß!" F.S. W.
Onkel Gustav aus Amerika ist zu Besuch
gekommen. Mehr oder minder unverblümte
Pumpversuche werden bei dein reichen Onkel
aus Amerika gemacht. Schließlich wird es dem
zu viel: „Eigentlich, Kinder, bin ich nach
Deutschland gekommen, um euch um finanzielle
Unterstützung zu bitten!" B-e
In aller schärfstem Tempo rast der Vierer-
bob „Deutschland II" die vereiste Bahn hinab.
Jetzt fliegt er wie ein Pfeil in die große
Kurve.
Steigt die steile Außenwand der Bahn
hinan .. .
„Alles scharf nach rechts legen!" komman-
diert der Führer.
„Aha!" ruft einer von den Zuschauern. „Der
Dingeldey!"
*
Ein Hausierer betrat das Büro und ver-
suchte, den Angestellten etwas zu verkaufen.
Stieß aber auf allgemeine Ablehnung. Meinte
Phänomen
„Ilm — da sagt man immer, der Mensch erwache nach dem Tod wieder zum ewigen
Leben — in Wahrheit scheinen es nur die Lübecker Tuberkel-Bazillen zu tun/“