Diafog über den Wintersport
„ Wissens', Herr Huaber, i wui ja gega
den Wintersport nix sag n, denn an ganzen Tag
kannst ja do aa net schaffkopfa. Aber was
z weit geht, dös geht z'weit! Der Mensch muaß
sozusagen die Grenzen kennen bei seiner körper-
lichen Bewegung. Sonst geht S auf's G'hirn."
„Dös sag i aa. Aber sehgns', wia überall
im menschlichen Leb n: eine Ausnahme gibt's,
dös iS der Eisschieß-Sport. Na, ans den last'
i nix kennna, das iS ein edles Vergnügen, bei
dein hat st scho mei Data selig zwoa Zechan
abg frert. Wissen's, waS i amoi bei einer Rede
als Vorstand vom Verein ,Eiskalte Brüader'
g sagt Hab? ,DaS Eisschießen ist daS Kegel-
schieben deS Winters, Hab i gesagt. Sie, dös
bat sei g'haut! Warum? Wei's eine geistreiche
Äußerung war, wia ma so sagt."
„Guat, ei'vcrstanden, gega's Eisschiaßen wui
i a nix sag'n, indem, weil keine blnmoral dabei
sichtbar werd. Und wei'st dir a Bier rauüspui'n
kannst, balst waS leistest in dera Kunst. Zwoa
Jahr lang Hab' i's g'halten, 's Schampionat
vo Vorderteisbach hint'. Ja, ja, das ist ein
edler, das ist ein männlicher Sport. Aber wo
dö Weibspersonen dabei san, da geht's scho o,
d'Unmoral. HabnS es g'sehgn, dö sell Henna
vo Holland drvb'n in der illustrierten Zeitung?
Wia si dös Madl bein Schlittschuahlanffa
umanand' drahdelt, daß d' scho glei alles
sichst? Wo bei dera S Rockerl aufhört, trag' i
mei klhrketten. A Schand iS vo so an Madl,
no im schulpflichtigen Alter und scho so ver-
darb'n."
„Jawoi, und daß so a langhaxat S G schöpf
r)
überhauptS gibt! So was an Boana Hab' i
in der Natur no nia net g'sehgn, und i war
bekannt als Lebemann, müassens' wissen! Wo
bei dera Henna 'S Fuaßg'lenk is, fanga bei
meiner Oiden scho die Knia o. Wissens' was?
I stell' mir vor, daß a himmiblau's Kombi-
näscherl tragt, dös Madl. I woaß net warum,
aber so oft i dös Buidl aus der Komnwd'-
schubladen unter die Socka vüriziahg, denk' i
wir: himmiblau muaß sei, 's Kombinäscherl.
So was hoaßt ma glaub' j a Zwangsvor-
stellung'. Is mir aa Wurscht."
„Und nacha dö Schifahrer überanand'! Jeh'
muaß i scho amoi dumm frag'n: Warum
steigns' denn z'erscht 'nauf, dö Hammin, dö
damischen, wanns' nacha wieder abirutschen
müassen?
Daß der Schnee glatt is, dös woaß ja
scho a jed's Kind, und daß dahi geht auf der
sogenannten »schiefen Ebene' — da brauch' i mir
net zwoa Eiszapfen aus der Nasen wachsen
lassen, damit i dös spann'! Wann ma net
g wist wüstt', daß' Deppen san, dö Schifahrer,
müastt ma S daschlag'n mit ehanere eigana
Bredln. Nacket auSzog'n g'hörns', dö Hand-
ling, hint' g wachst, vo der Zugspitz' abi lassen
und in Garmisch drunt' mit an Telemark in a
Odelgruab'n eini!"
„Jawoi, und dö windigen Schlampen dazua,
dö mitrutschen! Ma woaß ja scho, warums' es
tuan, dö Frauenzimmer! Da werd nacha 's
Jackerl lind 's Hoserl und 's Kombinäscherl
auSzogn und si eini g'flackt in Schnee. Damit
d'Haut da bralin werd, wo eine anständige
Dame Überhaupts gar kein Interesse daran
bat, daß ma's sicht. Wei' d'Haut net vo selber
dunkel werd, eh' wieder S Freibad ogeht im
Summa!...
Sö, da is amoi ein Freund vo mir
drei Stund' lang hinter an Bam g'standen im
Schnee und hat mit'n Zuawiziahger auf so a
nackete Schifahrerin hi g'linst. Glaubnö' viel-
leicht, dös G'schöpf war' ganga? D'Füaß' hat
er si' dafrorn, mei Freund. So rücksichtslos
sanö', dö Schlampen, dö ganz auSg'fchamten!
War' ehana ja Wurscht, wann si' ehanatwegen
a anständiger Mensch d'Füaß' amputier'n
lassen müaßt'! Koa Ehr' im Leib, koa weib-
liches Schamgefühl, koa gar nix habns', dö
greislichen Hafen, als wia a SchweinSfett ipi
G'sicht, zwoa Frostbeul'n und a braune Haut,
da, wos'd als verheirateter Ehrenrnann nix hast
davo."
„blnd S Rodeln iS halt all'wei mit Lebens-
gefahr verbunden, bals di g'rad da hi treibt,
lvo zufälli a Bam steht. Jetzt, i Hab' ja unbe-
rufen an harten Kopf, aber drei Tag bi i halt
do scho bewußtlos g'wen, wia i mi amoi zu
dein Sport Hab' verleiten lassen. 'S nächste
Mal a Mauer, um) mei Hirn tat's vielleicht
do net aushalten. Ma soi net spui'n mit der
Gefahr!"
„Jawoi, und z lvegen dem bleib i dabei: S
Schaffkopfa is der gesündeste Wintersport!"
.4. Wisbeck
Harte Zeiten
„Sehßn Sie, lieber Freund, daß man nun einem wirklich sorglosen Karneval
bis an die Riviera nachreisen muß, kostet doch schließlich auch wieder Geld!“
„ Wissens', Herr Huaber, i wui ja gega
den Wintersport nix sag n, denn an ganzen Tag
kannst ja do aa net schaffkopfa. Aber was
z weit geht, dös geht z'weit! Der Mensch muaß
sozusagen die Grenzen kennen bei seiner körper-
lichen Bewegung. Sonst geht S auf's G'hirn."
„Dös sag i aa. Aber sehgns', wia überall
im menschlichen Leb n: eine Ausnahme gibt's,
dös iS der Eisschieß-Sport. Na, ans den last'
i nix kennna, das iS ein edles Vergnügen, bei
dein hat st scho mei Data selig zwoa Zechan
abg frert. Wissen's, waS i amoi bei einer Rede
als Vorstand vom Verein ,Eiskalte Brüader'
g sagt Hab? ,DaS Eisschießen ist daS Kegel-
schieben deS Winters, Hab i gesagt. Sie, dös
bat sei g'haut! Warum? Wei's eine geistreiche
Äußerung war, wia ma so sagt."
„Guat, ei'vcrstanden, gega's Eisschiaßen wui
i a nix sag'n, indem, weil keine blnmoral dabei
sichtbar werd. Und wei'st dir a Bier rauüspui'n
kannst, balst waS leistest in dera Kunst. Zwoa
Jahr lang Hab' i's g'halten, 's Schampionat
vo Vorderteisbach hint'. Ja, ja, das ist ein
edler, das ist ein männlicher Sport. Aber wo
dö Weibspersonen dabei san, da geht's scho o,
d'Unmoral. HabnS es g'sehgn, dö sell Henna
vo Holland drvb'n in der illustrierten Zeitung?
Wia si dös Madl bein Schlittschuahlanffa
umanand' drahdelt, daß d' scho glei alles
sichst? Wo bei dera S Rockerl aufhört, trag' i
mei klhrketten. A Schand iS vo so an Madl,
no im schulpflichtigen Alter und scho so ver-
darb'n."
„Jawoi, und daß so a langhaxat S G schöpf
r)
überhauptS gibt! So was an Boana Hab' i
in der Natur no nia net g'sehgn, und i war
bekannt als Lebemann, müassens' wissen! Wo
bei dera Henna 'S Fuaßg'lenk is, fanga bei
meiner Oiden scho die Knia o. Wissens' was?
I stell' mir vor, daß a himmiblau's Kombi-
näscherl tragt, dös Madl. I woaß net warum,
aber so oft i dös Buidl aus der Komnwd'-
schubladen unter die Socka vüriziahg, denk' i
wir: himmiblau muaß sei, 's Kombinäscherl.
So was hoaßt ma glaub' j a Zwangsvor-
stellung'. Is mir aa Wurscht."
„Und nacha dö Schifahrer überanand'! Jeh'
muaß i scho amoi dumm frag'n: Warum
steigns' denn z'erscht 'nauf, dö Hammin, dö
damischen, wanns' nacha wieder abirutschen
müassen?
Daß der Schnee glatt is, dös woaß ja
scho a jed's Kind, und daß dahi geht auf der
sogenannten »schiefen Ebene' — da brauch' i mir
net zwoa Eiszapfen aus der Nasen wachsen
lassen, damit i dös spann'! Wann ma net
g wist wüstt', daß' Deppen san, dö Schifahrer,
müastt ma S daschlag'n mit ehanere eigana
Bredln. Nacket auSzog'n g'hörns', dö Hand-
ling, hint' g wachst, vo der Zugspitz' abi lassen
und in Garmisch drunt' mit an Telemark in a
Odelgruab'n eini!"
„Jawoi, und dö windigen Schlampen dazua,
dö mitrutschen! Ma woaß ja scho, warums' es
tuan, dö Frauenzimmer! Da werd nacha 's
Jackerl lind 's Hoserl und 's Kombinäscherl
auSzogn und si eini g'flackt in Schnee. Damit
d'Haut da bralin werd, wo eine anständige
Dame Überhaupts gar kein Interesse daran
bat, daß ma's sicht. Wei' d'Haut net vo selber
dunkel werd, eh' wieder S Freibad ogeht im
Summa!...
Sö, da is amoi ein Freund vo mir
drei Stund' lang hinter an Bam g'standen im
Schnee und hat mit'n Zuawiziahger auf so a
nackete Schifahrerin hi g'linst. Glaubnö' viel-
leicht, dös G'schöpf war' ganga? D'Füaß' hat
er si' dafrorn, mei Freund. So rücksichtslos
sanö', dö Schlampen, dö ganz auSg'fchamten!
War' ehana ja Wurscht, wann si' ehanatwegen
a anständiger Mensch d'Füaß' amputier'n
lassen müaßt'! Koa Ehr' im Leib, koa weib-
liches Schamgefühl, koa gar nix habns', dö
greislichen Hafen, als wia a SchweinSfett ipi
G'sicht, zwoa Frostbeul'n und a braune Haut,
da, wos'd als verheirateter Ehrenrnann nix hast
davo."
„blnd S Rodeln iS halt all'wei mit Lebens-
gefahr verbunden, bals di g'rad da hi treibt,
lvo zufälli a Bam steht. Jetzt, i Hab' ja unbe-
rufen an harten Kopf, aber drei Tag bi i halt
do scho bewußtlos g'wen, wia i mi amoi zu
dein Sport Hab' verleiten lassen. 'S nächste
Mal a Mauer, um) mei Hirn tat's vielleicht
do net aushalten. Ma soi net spui'n mit der
Gefahr!"
„Jawoi, und z lvegen dem bleib i dabei: S
Schaffkopfa is der gesündeste Wintersport!"
.4. Wisbeck
Harte Zeiten
„Sehßn Sie, lieber Freund, daß man nun einem wirklich sorglosen Karneval
bis an die Riviera nachreisen muß, kostet doch schließlich auch wieder Geld!“