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Anton L eid I

Glaubt man nicht lauter Engel zu sehen?

Ja, und alle haben sie dein Gesicht, Liebling!

Schlaumann feiert Weihnachten

Von Ernst Klotz

Schlaumann merkt genau an vielen Zeichen,

Daß das Weihnachtsfest mal wiederkehrt,

Und es wurmt ihn sehr, daß seinesgleichen
Von dem Fest das Schönste stets entbehrt.

Denn als Junggeselle, der zurückge-
zogen lebt und weiter niemand kennt
Fühlt er doch im Dasein eine Lücke,

Wenn der Weihnachtsbaum bei anderen brennt.

Nicht die kleinste Überraschung findet
Er zum’ Feste vor, denn niemand denkt,

Was er Schlaumann, wenn das Jahr entschwindet,
Schönes oder Gutgemeintes schenkt.

Um dem Übelstande abzuhelfen
Und weil er ans Christkind nicht mehr glaubt,
(Denn man hat, wie auch an Storch und Elfen,
Längst den Glauben ihm daran geraubt)

Macht er also folgendes: er schneidet
Hundert Firmen aus der Zeitung aus,

Aber nur die Anschrift und vermeidet,

Daß er dabei sieht: was führt das Haus?

Von den hundert Firmen wählt er sieben
Ganz willkürlich aus und schreibt allein:
„Sendet bitte Ware nach Belieben.

Löse bis zu fünfzehn Reichsmark einf

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Ernst Klotz: Schlaumann feiert Weihnachten
Anton Leidl: Christnachtwunder
 
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