Jos. Sauer
Vorsicht
„Trinkt nicht so viel, Kinners, — wenn mich hier einer sieht, habe ich bei meiner
Gläubigerversammlung die größten Unannehmlichkeiten!iC
ßiejugendlctehh
(Fortsetzung von Seite 10)
Stelle kleine Broschüren herauszugeben, die den
jeweiligen besonderen Bedürfnissen des Reisenden
entsprechen. Etroa „Essen auf dem Kontinent",
„Besichtigung von Sehenswürdigkeiten auf dem
Kontinent" und „Sauberkeit auf dem Kontinent".
Der Besitzer der Broschüre „Essen auf dem
Kontinent" müßte nicht mehr zwischen Kleider-
bürsten und Gebirgen nach den folgenden Aus-
drücken suchen:
„Hören Sie, aber nur wenn es wirklich
frisch ist."
„In der Suppe ist eine Fliege."
„Das Huhn ist abscheulich hart."
„In diesem Lokal sehen Sie mich nie wieder."
Unternehmungslustige Naturen werden auS
dein Büchelchen „Besichtigung von Sehens-
würdigkeiten auf dem Kontinent auf den ersten
Blick ersehen, wie man sagt:
„Hat Napoleon hier irgend etwas Großes
getan?"
„Was sagen Sie da?"
„Bitte sprechen Sie langsanier."
„2£nö bat Napoleon hier getan?"
„jjn ich sehe, es ist die Oper."
„Darf ich Sie ein Stück begleiteii, Fräulein?"
Jener Engländer aber, der vor allem Wert
auf Sauberkeit legt und zeigen will, ivie
hygienisch sein Vaterland ist, wird in der
Broschüre „Sauberkeit auf dein Kontinent"
gutgewählte Sätze wie die folgenden finden:
„Gibt es hier keine Seife?"
„Bimsstein. Sind Sie vielleicht taub? BimS-
stein."
„Gibt eö in Frankreich keine Methode, Fett-
flecke zu entfernen?"
„Ist eS gar so erstaiinlich, wenn ich ein Bad
haben will?"
Und selbstverständlich: „Haben Sie eine
Kleiderbürste?"
Ich bin überzeugt, daß einem diese verein-
fachte, konzentrierte Methode über die iiiejsten
Schwierigkeiten der Konversation hiniveghelfen
könnte. Nur eine Methode scheint noch erfolg-
versprechender zu sein — nämlich wenn der
Engländer erst gar nicht versucht, eine freinde
Sprache zu sprechen, sondern — gleich englisch
spricht.
(Autorisierte Übersetzung auS dem Englischen
von Leo K orte n.)
Erziehung
Barnowski sandte einem prominenten Mit-
glied seiner Bühnen auf Wunsch des Autors
eine kleine, aber wirksame Rolle. Am nächsten
Morgen machte der Schauspieler Barnowski
die wütendsten Vorivürfe. Wie er es wagen
könne, ihm eine derartige Rolle anzubieten.
„Da müßte ich ja ein kompletter Idiot sein",
schloß er.
Barnowski, höflich wie immer, erwiderte
sanft: _ _
„Dann deckt sich also Ihre Auffassung mit
der des Autors."
J. II. R.
Das Seil
Busse klettert in die Berge.
Busse hängt an einem schwachen Seil. Ent-
setzt schaut Busse in die Tiefe.
„Um Gottes willen! Wenn das Seil reißt!"
Der Führer grunzt:
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich
habe noch ein neues zu Haufe."
Rö.
Der Lehrling
Stepke ist Lehrling.
Stepke wird gegen zehn Uhr zur Post ge-
schickt.
Um zwölf ist Stepke noch nicht zurück.
Nach zwei Uhr kommt er endlich angetrudelt.
Der Chef tobt:
„Vier Stunden, um einen einzigen Brief zur
Post zu tragen?"
Stottert Stepke:
„Verzeihung, es waren zivei Briefe."
ihr.
Miniaturbild
NubenSrembrandineinem malt ein Bild.
Drei Meter im Ouadrat.
Fünfundvierzig Kilo Farbe braucht RubenS-
rembrandineinem dazu.
„Was wird das?"
„Ein Miniaturbild."
„Bei dieser Größe?" .
Murmelt RubenSrembrandineinem:
„Ein Amerikaner hat es bestellt. Er ivill daS
größte Miniaturbild der Welt."
r.
Leben billiger!
„Na, womit werden Sie denn diesmal das
Neue Jahr beginnen?"
„Vermutlich mit nischt loie mit dem
i. Januar."
Wirtschaftsexamen
Frage:
WaS ist der Unterschied zwischen einem
reichen Mann und einem armen Ncann?
Antivort:
Der arme Mann hat drei Mark Schulden.
Der reiche Mann hat drei Millionen Niark
Schulden.
sin.
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Vorsicht
„Trinkt nicht so viel, Kinners, — wenn mich hier einer sieht, habe ich bei meiner
Gläubigerversammlung die größten Unannehmlichkeiten!iC
ßiejugendlctehh
(Fortsetzung von Seite 10)
Stelle kleine Broschüren herauszugeben, die den
jeweiligen besonderen Bedürfnissen des Reisenden
entsprechen. Etroa „Essen auf dem Kontinent",
„Besichtigung von Sehenswürdigkeiten auf dem
Kontinent" und „Sauberkeit auf dem Kontinent".
Der Besitzer der Broschüre „Essen auf dem
Kontinent" müßte nicht mehr zwischen Kleider-
bürsten und Gebirgen nach den folgenden Aus-
drücken suchen:
„Hören Sie, aber nur wenn es wirklich
frisch ist."
„In der Suppe ist eine Fliege."
„Das Huhn ist abscheulich hart."
„In diesem Lokal sehen Sie mich nie wieder."
Unternehmungslustige Naturen werden auS
dein Büchelchen „Besichtigung von Sehens-
würdigkeiten auf dem Kontinent auf den ersten
Blick ersehen, wie man sagt:
„Hat Napoleon hier irgend etwas Großes
getan?"
„Was sagen Sie da?"
„Bitte sprechen Sie langsanier."
„2£nö bat Napoleon hier getan?"
„jjn ich sehe, es ist die Oper."
„Darf ich Sie ein Stück begleiteii, Fräulein?"
Jener Engländer aber, der vor allem Wert
auf Sauberkeit legt und zeigen will, ivie
hygienisch sein Vaterland ist, wird in der
Broschüre „Sauberkeit auf dein Kontinent"
gutgewählte Sätze wie die folgenden finden:
„Gibt es hier keine Seife?"
„Bimsstein. Sind Sie vielleicht taub? BimS-
stein."
„Gibt eö in Frankreich keine Methode, Fett-
flecke zu entfernen?"
„Ist eS gar so erstaiinlich, wenn ich ein Bad
haben will?"
Und selbstverständlich: „Haben Sie eine
Kleiderbürste?"
Ich bin überzeugt, daß einem diese verein-
fachte, konzentrierte Methode über die iiiejsten
Schwierigkeiten der Konversation hiniveghelfen
könnte. Nur eine Methode scheint noch erfolg-
versprechender zu sein — nämlich wenn der
Engländer erst gar nicht versucht, eine freinde
Sprache zu sprechen, sondern — gleich englisch
spricht.
(Autorisierte Übersetzung auS dem Englischen
von Leo K orte n.)
Erziehung
Barnowski sandte einem prominenten Mit-
glied seiner Bühnen auf Wunsch des Autors
eine kleine, aber wirksame Rolle. Am nächsten
Morgen machte der Schauspieler Barnowski
die wütendsten Vorivürfe. Wie er es wagen
könne, ihm eine derartige Rolle anzubieten.
„Da müßte ich ja ein kompletter Idiot sein",
schloß er.
Barnowski, höflich wie immer, erwiderte
sanft: _ _
„Dann deckt sich also Ihre Auffassung mit
der des Autors."
J. II. R.
Das Seil
Busse klettert in die Berge.
Busse hängt an einem schwachen Seil. Ent-
setzt schaut Busse in die Tiefe.
„Um Gottes willen! Wenn das Seil reißt!"
Der Führer grunzt:
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich
habe noch ein neues zu Haufe."
Rö.
Der Lehrling
Stepke ist Lehrling.
Stepke wird gegen zehn Uhr zur Post ge-
schickt.
Um zwölf ist Stepke noch nicht zurück.
Nach zwei Uhr kommt er endlich angetrudelt.
Der Chef tobt:
„Vier Stunden, um einen einzigen Brief zur
Post zu tragen?"
Stottert Stepke:
„Verzeihung, es waren zivei Briefe."
ihr.
Miniaturbild
NubenSrembrandineinem malt ein Bild.
Drei Meter im Ouadrat.
Fünfundvierzig Kilo Farbe braucht RubenS-
rembrandineinem dazu.
„Was wird das?"
„Ein Miniaturbild."
„Bei dieser Größe?" .
Murmelt RubenSrembrandineinem:
„Ein Amerikaner hat es bestellt. Er ivill daS
größte Miniaturbild der Welt."
r.
Leben billiger!
„Na, womit werden Sie denn diesmal das
Neue Jahr beginnen?"
„Vermutlich mit nischt loie mit dem
i. Januar."
Wirtschaftsexamen
Frage:
WaS ist der Unterschied zwischen einem
reichen Mann und einem armen Ncann?
Antivort:
Der arme Mann hat drei Mark Schulden.
Der reiche Mann hat drei Millionen Niark
Schulden.
sin.
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