Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Neulich stehe ich in einem Kunstgewerbeladen
und will einen Einkauf tätigen.

Oie zelebrierende Kunstpriesterin gibt sich
größte Mühe.

„Wie ungeheuer daS Material hier gebändigt
ist!" schwärmt sie in gehämmerter Anssprache.

„Hm!" sage ich.

„Wie ungezwungen und dennoch großzügig
die Form ausschwingt!" predigt sie weiter.

„Hm!" sage ich.

„Wie die Farben eminent rhythmisch zusam-
menklingen!" schluchzt sie ergriffen.

„Hm!" sage ich.

„Wie unglaublich sabelhast daS Ganze er-
fühlt ist!" jubelt sie in Verzückung.

„Hm!" sage ich.

Wovon hier die Nede ging?

Von einem aus farbigem Bast geflochtenen
Kannen-blnterseher für eine Mark zwanzig.

. 1 ' sfft.

3» Berlin wurde der Scheidungsklage eines
Schriftstellers stattgegeben, die eine Neuheit
darstellen dürste. Den ScheidungSgrnnd bilden
des Schriftstellers schlechte Bücher. Die Frau
fand sie „unter aller Kritik" und sagte: „Eine
Ehe beruht auf gegenseitiger Achtung. Einen
Mann, der so schlechte Bücher schreibt, kann
eine gebildete Frau nicht achten. Ansgeben will
er daS Schreiben nicht, und bester schreiben,
wie i ch wollte, kann er nicht." Der Frau
wurde recht gegeben.

— Schriftsteller, Vorsicht vor Ehefrauen!

Th.

I €<k«'i

/yy/IVb

WWG-HW

mm


Politiker in der Sonne!

27
Register
Th.: Liebe Jgend!
Anton Leidl: Politiker in der Sonne!
Sfft.: Liebe Jgend!
 
Annotationen