Heinrich Kley
Wie das Jo=Jo=Spiel enisiand!
Wagens. Ein Platz ist zufällig noch frei. Er
setzt sich. Den Blick zu Boden gerichtet. .. Da
fühlt er den stechenden Blick seines Nachbarn
auf sich gerichtet... Wie Feuer brennt dieser
Blick.. . Schon wieder einer! Das ist ja
zum... ! Der Herr neben ihm rückt weg.
So heftig, daß die Dame neben diesem Herrn
aufkreischt. Dirmoser blickt auf. Und sieht d'e
Bescherung. DaS war der Nachbar zur Linken,
der von ihm wegrückte wie von einem Aus-
sätzigen. Und plötzlich springt auch der Nach-
bar zur Rechten von seinem Platz auf, pufft
sich durch den Wagen, rennt auf die Plattform
hinaus und springt ab. Mitten im sausendsten
Tempo. Aber dort drüben ist eine Dame, eine
ältere Dame, die glücklicherweise Zeitung liest.
Jetzt blickt sie auf. Die Unruhe im Wagen ist
zu ansteckend. Sie blickt also auf. Da — ein
Zittern, ein Zurückwerfen des Kopfes, ein Auf-
schrei: „Hilfe! Anhalten! Den Wagen anhalten!
AuSsteigen!" Dirmoser weiß nicht, wohin mit
sich. Am liebsten möchte er aufschreien!
Schreien! Möchte fragen: „Was habt ihr
denn alle? Was wollt ihr denn? Was ist
denn an mir?" Aber er bringt keinen Laut
heraus. Er ist nicht der Mann für die Öffent-
lichkeit. Er ist ein stiller Mann, der es gewohnt
ist, daß man sich nicht um ihn kümmert.
Panik im Wagen. Alles drängt den Aus-
gängen zu. Der Schaffner reißt dreimal am
Zug. Der Wagen steht. Jetzt, jetzt springt
Dirmoser auf. Er erträgt eS hier nicht länger.
Wie ein Wahnsinniger stößt er die Menschen,
die den AuSgang verbarrikadieren, beiseite.
Schreie, Jammern, verstörte Gesichter. Als
erster erreicht er das Trittbrett. Er springt ab.
Ein Chor der Empörung hinter ihm.
Rufe: „Wache! Wache! Festhalten! Wache!"
Dirmoser beginnt zu laufen. Ohne zu wissen,
warum. Aber er läuft. Die Straße hinab.
Immer schneller, immer schneller. Was die
alten Knochen noch hergeben! Fabelhaft! Das
hätte ihm noch vor einer Stunde jemand zu-
muten sollen! Ein Rudel Ncenschen hinter ihm.
Und drei Wachbeamte mit ihnen. Die Distanz
wird immer kleiner. Dennoch gibt es Dirmoser
nicht auf. Solange die Lungen langen wird
gelaufen. Warum? Egal. Es wird eben ge-
laufen.
Drei Hände liegen schwer auf seinen Schul-
tern: „Im Namen des Gesetzes!" Und da
nützt nichts mehr. Entrinnen unmöglich. In-
stinktiv wehrt er sich noch. Zerrt, will sich
losmachen. Beruft sich auf sein Büro und
aus den gestrengen Herrn Brenzlich .. . Lächer-
lich! Was sich Schutzleute schon um Herrn
Brenzlich kümmern! Man schleift ihn fort.
Ihn, den tugendsanien Ottokar Dirmoser, das
Musterexemplar unter allen Oberbuchhaltern,
den ...
Am Revier empfängt ihn triumphierend der
Kommissar: „Na, haben wir dich endlich,
Junge! Du wirst kein zweiteSmal mehr ent-
springen!" Und man sagt ihm auf den Kopf
Wer seinen Freunden
im neuen Jahr eine Freude machen will, der schenke ihnen ein Abonnement
auf die ,, Jugend“!
-- Bestellzettel bitte ausschneiden und einsenden-
Ich bestelle hiermit die Münchener „JUGENDU zur vierteljährigen — halbjährigen — ganzjährigen Lieferung an:
I. Name: . Ort, Postamt, Straße:....
II. Name: . Ort, Postamt, Straße: ...-.
Der Quartalspreis von RM. 7.— soll bei mir erhoben werden.
Ort und Datum: . Name und Adresse: .
Wie das Jo=Jo=Spiel enisiand!
Wagens. Ein Platz ist zufällig noch frei. Er
setzt sich. Den Blick zu Boden gerichtet. .. Da
fühlt er den stechenden Blick seines Nachbarn
auf sich gerichtet... Wie Feuer brennt dieser
Blick.. . Schon wieder einer! Das ist ja
zum... ! Der Herr neben ihm rückt weg.
So heftig, daß die Dame neben diesem Herrn
aufkreischt. Dirmoser blickt auf. Und sieht d'e
Bescherung. DaS war der Nachbar zur Linken,
der von ihm wegrückte wie von einem Aus-
sätzigen. Und plötzlich springt auch der Nach-
bar zur Rechten von seinem Platz auf, pufft
sich durch den Wagen, rennt auf die Plattform
hinaus und springt ab. Mitten im sausendsten
Tempo. Aber dort drüben ist eine Dame, eine
ältere Dame, die glücklicherweise Zeitung liest.
Jetzt blickt sie auf. Die Unruhe im Wagen ist
zu ansteckend. Sie blickt also auf. Da — ein
Zittern, ein Zurückwerfen des Kopfes, ein Auf-
schrei: „Hilfe! Anhalten! Den Wagen anhalten!
AuSsteigen!" Dirmoser weiß nicht, wohin mit
sich. Am liebsten möchte er aufschreien!
Schreien! Möchte fragen: „Was habt ihr
denn alle? Was wollt ihr denn? Was ist
denn an mir?" Aber er bringt keinen Laut
heraus. Er ist nicht der Mann für die Öffent-
lichkeit. Er ist ein stiller Mann, der es gewohnt
ist, daß man sich nicht um ihn kümmert.
Panik im Wagen. Alles drängt den Aus-
gängen zu. Der Schaffner reißt dreimal am
Zug. Der Wagen steht. Jetzt, jetzt springt
Dirmoser auf. Er erträgt eS hier nicht länger.
Wie ein Wahnsinniger stößt er die Menschen,
die den AuSgang verbarrikadieren, beiseite.
Schreie, Jammern, verstörte Gesichter. Als
erster erreicht er das Trittbrett. Er springt ab.
Ein Chor der Empörung hinter ihm.
Rufe: „Wache! Wache! Festhalten! Wache!"
Dirmoser beginnt zu laufen. Ohne zu wissen,
warum. Aber er läuft. Die Straße hinab.
Immer schneller, immer schneller. Was die
alten Knochen noch hergeben! Fabelhaft! Das
hätte ihm noch vor einer Stunde jemand zu-
muten sollen! Ein Rudel Ncenschen hinter ihm.
Und drei Wachbeamte mit ihnen. Die Distanz
wird immer kleiner. Dennoch gibt es Dirmoser
nicht auf. Solange die Lungen langen wird
gelaufen. Warum? Egal. Es wird eben ge-
laufen.
Drei Hände liegen schwer auf seinen Schul-
tern: „Im Namen des Gesetzes!" Und da
nützt nichts mehr. Entrinnen unmöglich. In-
stinktiv wehrt er sich noch. Zerrt, will sich
losmachen. Beruft sich auf sein Büro und
aus den gestrengen Herrn Brenzlich .. . Lächer-
lich! Was sich Schutzleute schon um Herrn
Brenzlich kümmern! Man schleift ihn fort.
Ihn, den tugendsanien Ottokar Dirmoser, das
Musterexemplar unter allen Oberbuchhaltern,
den ...
Am Revier empfängt ihn triumphierend der
Kommissar: „Na, haben wir dich endlich,
Junge! Du wirst kein zweiteSmal mehr ent-
springen!" Und man sagt ihm auf den Kopf
Wer seinen Freunden
im neuen Jahr eine Freude machen will, der schenke ihnen ein Abonnement
auf die ,, Jugend“!
-- Bestellzettel bitte ausschneiden und einsenden-
Ich bestelle hiermit die Münchener „JUGENDU zur vierteljährigen — halbjährigen — ganzjährigen Lieferung an:
I. Name: . Ort, Postamt, Straße:....
II. Name: . Ort, Postamt, Straße: ...-.
Der Quartalspreis von RM. 7.— soll bei mir erhoben werden.
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