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„I kenn aa oan vo die Zwoate n
Schweren, aus Landshut drunt."

„So so — oan vom Z m o a t e n
Regiment! No ja, hab'n aa ganz guate
Leut', aber an ins Oanser vom Regi-
ment „Prinz Karl von Bayern" kemma's
halt do net hi. Ausg'schlossen! Da
kimmt Überhaupts koaner net hi, koa
Schwalaschäh net und koa Hulan.
Warum? Wei mir die besser'n Reiter
san!"

„Gel, tuan S' fei Ghana Hand vo
mein Rücken weg, so was g'hört si net!"

„Entschuldigen S', i Hab' halt so weng
Platz für meine Händ'. — Sehgn S',
jetz' habn S' ini unterbrocha. I wollt
m sag'n, daß mir die besten Reiter san.
Warum? Wei mir am besten d' Hinter-
hand von an Rooß vüri hol'n kinna.
Klopf — klopf — da is er scho, der
Tra—a—a—b! Ietzat den äußer'n
Schenkel hinter die Gurt verwahrend,
den inneren Gesäßknochen in Sattel
einig'rieb'n, und mit dem inneren
Schenkel am Gurt stich — stich — da
hab'n ma'n scho, den Kalopp! Pfüad di
Good, jetzt geht's dahi, daß der Dreeck
aufspritzt!"

„Horcha S', jetzt tuan's blasen in der
Kasern'! Schad, i war' gern no a weng
mit Ghana ganga. Die Luft is so muid.
Und schaugn S', die Bleamin, dö da
wachsen! — Wia hoaßen S' denn mit
Ehanern Vornamen?"

„Alois, Gefreiter Alois Hintermooser
vo Siegsdorf, Bezirksamt Traunstein."

„Und i hoaß Walburga Kirchberger vo
Inkofen, Bezirksamt Aloosburg."

„Da san ja Sä scho ganz nah' vo der
niederbayrischen Grenz' z' Haus! Ja,
ja, so kommt ma z'samma aus der
Ferne, aber bal ma si g'funden hat, ko
ma nimmer von ananda lassen! Das ist
die Liebe! Patz auf, Wally, setzen ma
ins a weng auf die Bank da!"

„Ja, aber mei' Bier?"

„Werd halt a weng warten müassen,
der Herr Oberregierungsrat! Darf stolz
d rauf sei', daß a Schwarer Reiter in sei'

Mit geoßce Bi'i'liehe erzählt mein Friseur
> nährend seiner DerschönceimgSarbeit eigene
Kriegserlebnisse. Sn ivar er einmal als „Schwe-
rer Reiter" an der russischen Front in einen
Hinterhalt geraten, wurde gefangen und sollte
kurzerhand von Kosaken erschossen werden.
Dum |d eS ihm aber durch seine Beredscim-
kcit gelungen, den rauhen Soldaten die Unrccht-
mäßigkcit ihres Tuns so eindringlich darzu-
jtcllen, daß sie ihin schließlich sogar die Mög-
lichkeit zur Flticht und zur Rückkehr zu seinem
Regiment gaben, bei dem er denn auch bald
ivohlbchalten eintraf und als Held des Tages
gebührend gefeiert wurde.

„Jetzt sagen Sie mir nur noch", konnte ich
mich nicht enthalten zu fragen, „wieso haben
Sie denn als Münchner Friseur russisch ge-
konnt?"

Durch diesen Einlvand >var er zunächst sicht-
lich verblüfft. Doch bald batte mein schlauer
Figaro einen Ausweg gefunden und antwortete:
„No — in der Todesangst halt!"

Haus g'hört! Werd eahm uet alle Tag'
pasjier n! Der hat a Glück!"

„Sie g'fall'u ma guat, Herr Hinter-
mooser, i sag', wia's is."

„Du g'falljt ma aa guat, und jetzt sagst
„Alisi" zu mir und gibst ma a Bußl!"

„Da hast oans, Alisi!"

„Und du glei fimfe!"

„Was is aber jetz', wannst z' spät
ei passierst?"

„Ja no, wann i sag', wia sauber du
bist, kunnt' sei', daß der Herr Ritt-
meister a Aug' zuadruckt. A scharfer
Herr auf der Reitschui, aber auf der
Kanzlei hat er a Herz für die Liebe."

„Und i sag' halt dem Herrn Oher-
regierungsrat, daß g'rad o'zapft word'n
is, und dös hat a Stund' dauert.
Kimiitst morg'n wieder da her, Alisi?
Aber scho um achte, nacha kinna ma
mehra mitananda reden. Und am Sonn-
tag Hab' i Ausgang."

„Ja, ja, aber es kunnt' halt vielleicht
doo fei', daß der Herr Rittmoasta koa
Aug' zuadruckt, nacha werd's scho a
paar Tag' dauern, bis i wieder Kimm."

„Wia lang denn?"

„Bal er granti is, fimf Tag', und bal
er guat beiananda is, dreie."

„No ja, i wart' halt jeden Ab'nd auf
di, bis d' wieder kimmst. Denn ver-
gessen kann i di nia mehr im Leb'n.
Und wann i hundert Jahr alt werd!"

„I di aa net! Servus, guate Nacht,
jetzt muaß i schiab'n."

„Guate Nacht, Alisi — auf ewig dein!"

A. W i s b e ck.

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85 Seiten. Preis M. 1.20

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bringen, von einer eindringlichen Studie des Herausgebers über Leben und Werk des
Schöpfers des „Panideal“, „Welterlebnis“ und der „Heiligen Ewigkeit“ begleitet.

Hans Zbinden: ZUR GEISTIGEN LAGE AMERIKAS.

46 Seiten. Preis M. —.80

Psychologisch tiefschürfende, auf genauer Kenntnis beruhende Schilderung der geistigen
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^eI etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
{!»’ 705

1933 / JUQEND Nr. 48
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