Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bold

„Hier Quack! Reporter mit den sieben Punkten

So heißt das zweite Werk von Karl Ude, das soeben bei
Herder in Fredbiurg erschienen ist. Wenn er sich in seiner
„Franziskuslegende“ vom vergangenen Jahr um den straffen
Bau der Novelle im besten Sinne bemüht hat, so will das zweite
Buch (als Ausgleich gewissermaßen) nichts anderes sein als ein
heiteres Fabulieren, ein Erzählen um des Erzählens willen.
Quack ist Reporter bei der Ameisenzeitung und so phantastisch
bisweilen die Sprünge eines Frosches sind (was könnte ein
Frosch anderes sein als Reporter), so mannigfaltig und bunt
sind seine Erlebnisse im phantastischen Reich der Insekten und
niederen Lebewesen. In manchem erinnert Udes Buch an
Bonseis liebliche „Biene Maja“. Während Maja Schritt für
Schritt die Welt erst kennenlernt, springt der 1 ebensgewandte
Reporter Quack — und das kommt epischem Stil gewiß zugute

— mitten hinein in die fertige Well seiner Artgenossen, und
da erleben wir mit ihm — gleichsam aus der Froschperspektive

— in humorvoller Travestie Menschlich ^allzu-Men schlich es. Die
Bewohner dieser zivilisierten Welt sind so trefflich geschaut,
daß ihr Beruf zugleich Berufung ist. Ahes in altem: eine gut
erzählte heitere Phantasie für kleine und große Kinder,

Jens Soltau

P. C. Ettighoffer: Zelt 27 wird niedergerissen. (L. Staackmann
Verlag. Leipzig.)

„Zehn Männer in deutscher Not“ lautet der Untertitel. Es
sind zehn deutsche Kriegsgefangene vom Lagerzelt 27, die 1920
aus Frankreich heimkehren und gleich in die Wirren des Rulir-
aufstandes geraten. Die Kämpfe in Essen, die Belagerung von
Wesel und die scheußlichen Polizciabschlachtungen werden
historisch getreu wiedergegeben; der Sieg über die Separatisten
beschließt das umfangreiche Buch. Dem Verfasser geht es vor
allem darum, das Unsinnige eines Bürgerkrieges zwischen
Deutschen darzustellen. Die Erlebnistatsache als solche steht
obenan, die Dynamik der realen Ereigniss.se wird sicher aus-
gewertet. dagegen zeigen die auftretenden Menschen wenig per-
sönliche Züge: die Tragik des Einzelschicksals ist zu allgemein,

als daß sie tiefer berührte. Im ganzen aber ein lesenswertes
Buch, schon deshalb, weil jene Ereignisse bei vielen bereits in
Vergessenheit geraten. Karl Kurt Wolter

Luise Marelle: Königin Christine von Schweden. Ein Lebens-
bild. (1933. Verlag Bernard & Graefe, Berlin-Charlottenburg.)

Königin Christine von Schweden, Gustav Adolfs berühmte
Tochter, gehört zu dem Kreise der von der Nachwelt am heftig-
sten umstrittenen historischen Persönlichkeiten. Luise Marcelle,
die verdienstvolle Verfasserin des Buches, hält sich von jeder
Voreingenommenheit, jeder novellistischen Ausschlachtung des
Themas fern, sie gestaltet ihr Werk nur aus urkundlich vor-
liegendem Material. Es mag wohl sein, daß sich das Buch des-
halb nicht so „unterhaltend“ best, wie die anekdotisch auf-
geputzten Biographien anderer Autoren. Wer aber tiefer schürft,
der wird gerade aus den unverfälschten historischen Gegeben-
heiten das vollkommene, blutvolle Bild dieses königlichen Men-
schen in sich aufnehmen, der sich von seiner Zeit losgelöst hat
und, von ihr unverstanden, zu ewiger Unrast verdammt war.
Keine romanhafte Ausgestaltung könnte die erschütternde Tragik
dieses Menschenlebens so stark schildern, wie es die Wahrhaftig-
keit dieses Buches tut. A. Wisbeck.

Namens-Büchlein. WO Vornamen für Deutsche, nach ihren Schick-
salen erzählt und erläutert. Bei Ernst Hedmeran in München.

Namens-Bücher sind nicht selten der Schreck eines Menschen,
der in den Fingerspitzen das pulsende Leben spürt: das Trockene,
Papierene, Diirr-Raschelnde solcher Pandekten stößt sich an dem
lebendigen Zweck. Das ist nun bei diesem Büchlein keineswegs
der Fall. Es ist so cjuickleb endig, daß man Mütter und Väter,
ja fast die kreischenden Säuglinge selber danach greifen sieht.
Ob einer fürs ganze Leben Hans oder Grete, Ernst oder Eva
heißt, das ist bei weitem nicht so gleich, wie manche Leute
meinen. Hier werden die Namens-Schicksale erzählt: woher ein
Vorname kommt und welche Träger zu Ehre und Ansehen kamen.
Da kann hernach jeder wählen, nicht lexigraphisch, sondern aus
dem vollen Leben heraus. Das Büchlein ist fast so wichtig wie —
die Kinder selber. Dr. Th.

KEINE BLÄHUNGEN MEHR!

Carminativum Dr. Scholz
Blähungs- und Verdauungspulver

Frei von Chemikalien

Vorzüglich erprobtes Mittel bei Gefühl des
Vollseins in der Magengegend, Spannung und
Beengung im Leibe, Luftausstoßen, Atemnot,
Beklemmung, Herzklopfen, Kopfweh, Schwindel,
Unfähigkeit klar zu denken, Gemütsverstim-
mung. Schlechte Verdauung wird behoben,
übermäßige Gasbildung verhindert. Blähungen
auf natürl. Wege aus dem Körper geschafft.
Preis RM. 1.80.

Martin Eibl, Apotheker, Bad Wörishofen 65.

Inserieren bringt Gewinn!


' Heiserkeit

3n allen Apotheken
erhältlich

30 Fl. feinste Weine

9 Sorten 36 Mk. franko Nachnahme.

Kappesser Ww., Hahnheim 53

b. Niarstein

Neurasthenie

Nervenschwäche, Nerven-
zerrüttung mit Funktions-
störungen. Wie ist die-
selbe vom Standpunkte d.
erfahrenen, mit allen Mit-
teln der modernen Wis-
senschaft vertrauten Spe-
zialarzte? zu behandeln u.
zu heilen? Wertvoller
Ratgeber für jedermann,
ob jung oder alt, ob ge-
sund oder schon erkrankt.
Gegen Einsendung von
RM. 1.50 in Briefmarken
zu beziehen vom

Verlag Silvana 66.

Herisau (Schweiz).

All. spielt zu Hause
.. Uai HDiboia"-

Gr. I 16,50 RM.
TiHCh'bil lard

Immer schöne weiße Zähne

Chlorodont

die Qualitäts - Erzeugnisse

ZEITUNGS-AUSSCHNITT!

liefert

ADRESSEN

schreibt

WURFSENDUNGEN

erledigt

FÜR SIE

ADOLF SCHUSTERMANN

—-- -——■■■■■' > ■ > ~ BERUM S.ai6

ftBNffur. f 7. J ANNO WITZ s»1d. SH7 UNO 5811 BONC6STO.JO

D 8 U C KSC HtlFT(N HflCN *ll AN/UrOtOCINl

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen

825

1933 / J U G E N D Nr. 52
Register
Heinz Soltau: Ohne Überschrift [Buchbesprechungen]
Dr. Th.: Ohne Überschrift [Buchbesprechungen]
Bold (Bolt): Was gibt's da drunten?
August Wisbeck: Ohne Überschrift [Buchbesprechungen]
Karl Kurt Wolter: Ohne Überschrift [Buchbesprechungen]
 
Annotationen