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's Klosawei lüpft b\e Bettdecke, Wenns ihr nur it so heiß war! Wenn
s' nur aufsißn könnt! Hofsentlich kimmt die Bäßin! Fürs vorigemal
isch no it zahlt! Daß eh er gar it heimgehn kann! Und wie sie S ihm
heut g'sagt hat, vor er fort isch! Er woaß, daß so weit isch!

Geht it doch 'S Gartentür!? Klosin horcht nauS? Da dreht sich neben
ihr, im Bett vom Vater, der Hansl. Die Lampe wirft ihr Licht auf
das schlafende Kind. Es lächelt im Traum, schmeichelt: „Mudder, gell i
darf... darf zu enk neiliegen."

Und wie eß der Wind geht! Wera die zwei Kinder doch it an Mühl-
bach zu nah hingehn, finster isch auch, .0. . n, der Maxl gibt scho obacht!

Ob 'S Feur no brennt, in der Kucha? Daß Bäßin doch a warmS
Wasser hat, wenn s' kimmt...

Auf einmal meint d Klosin, alles geht unter. So warS etz doch noch nie,
sie hats doch schon oft gnug mitgmacht.' WaS nur isch? Wenn nur epar
da war!

Im Wagen fängt die Mädi wieder an zu schreien. Die Lampe auf
der Kommode raucht, ganz schwarz ist der Zylinder. Klosin liegt da
und kann sich nicht rühren.

„Heilige Maria, Mutter, Muterr Go..., eS geht nimmer, geht
nimmer!"

Der Wind, der Wind, er hebt 's ganze HauS. Sie kannö nimmer
aushalten. Der Wind, er kommt zu ihr ans Bett, will unter die
Decke.. . Küchentür schlägt, schlägt auf und zu, schlägt hin und her.
HatS d' Fanny auflassen?

„Mutter Gottes, bitt für uns..

Daß aber er it heimgeht, an so am Tag ...

Wenn nur Bäßin it nein sagt...

Zwei große, alte Birnbäume stehen vor dem HauS vom Schreiner-
wanger. Kein Zaun trennt sie von der Straße. Gelb und saftig liegen
die großen Birnen, eS sind noch mehr als der Maxl gedacht, auf dem
Boden, lllnd immer noch wirft der Wind welche dazu.

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Hans v. Marées: St. Martin
 
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