Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (40.1935, (Nr. 1-53))

Ehre nwo rt

„Aber Herr Müller, Sie haben mir doch
Ihr Ehrenwort gegeben, daß Sie mir das
geliehene Geld diese Woche zurückzahlen!"

„Was heißt Ehrenwort? Bin ich ein
Ritter?"

Selbsterkenntnis

„Liebster, bin ich auch wirklich gut genug
für dich?"

„O Liebste, eigentlich nicht! Aber zu schade
für einen andern!"

Idee

„Ich habe eine Idee, die ist Hundert-
tausende wert!"

„Was wollen Sie denn dafür?"

„Ahn Mark!"

Oie Ursache

„In Amerika gibt es Gegenden, in denen
es monatelang ohne Unterbrechung regnet!"

„Kein Wunder, wo die Leute so viele
Wolkenkratzer haben!"

Abwehr

„Was ist das höchste Menschenglück?"
fragte Max.

„Ruhm!" sagte Ferdinand.

„Die Liebe!" sagte Benno.

„Schlafen!" sagte Konrad.

„Duatsch!" sagte Max. „Das höchste
Menschenglück ist der Titel meines neuesten
dreibändigen Romans, den ich euch jetzt vor-
lesen werde!"

„Also doch schlafen!" sagten Ferdinand,
Benno und Konrad.

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Eigenartige Auffassung

„Der Maler dieses Bildes hat eine ganz
eigenartige Auffassung!"

„Wieso? Ich kann davon nichts bemerken!"
„Er glaubt, das Bild verkaufen zu können!"

Oer Ausweg

Der Lehrer gibt den Kindern alö Haus-
arbeit auf, ein Pferd zu zeichnen. Dem kleinen
Max ist das zu schwer. Am nächsten Tag
bringt er seine Zeichnung.

„Was ist das?" frägt ihn der Lehrer.

„Ein Stall, das Pferd ist aber leider
durchgebrannt!"

Schlagfertig

Schaffner: „Ne, Kleiner, du mußt voll
zahlen, für eine Kinderkarte bist du schon ru
groß!"

„Dann dutzen Sie mich aber auch ge-
fälligst nicht!"

Guter Rat

„Hm, Mi—llionäre", sagt Sauberzweig
kritisch zu seinem Freunde. „Kurz und schla-
gend als Buchtitel. Aber aktueller ist's noch,
wenn du als Untertitel schreibst: Historischer
Roman."

An der Alster

Zwei stark parfümierte Damen schweben
vorüber. Einer von den in meiner Nähe
stehenden Janmaaten hebt die Nase und
schnuppert ihnen nach. „Mensch, Hein", wen-
det er sich an seinen Macker, „wat'n scheuneS
Panorama!" G.II.

Kindermund

„Dnkel, bist du Schriftsteller gewesen?"
„Aber wieso denn?"

„Ja, Papa sagte erst neulich, in deiner
Jugend hättest du — schöne Ge s ch i ch -
t e n gemacht!"

Oer Stolz des Hauses

„Denken Sie sich, meinem Sohn wurde ein
Teil der Zuchthausstrafe erlassen, weil er sich
so gut geführt hat!"

„Na ja, ich habe es schon immer gesagt,
auf Ihren Sohn können Sie stolz sein!"

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1935 / JUGEND Nr. 1

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