Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
aber

t f -
lon-
in
eine
fen,
ffer
ben
icht
ms
tlfe
?nd
fer
;en

nf

ist

'N

e-

//

//

Busse

Busse auS Berlin kommt nach Leipzig. Buße
bestellt sich eine Leipziger Gose. In der Gose
schwimmt eine Biene.

„Vas macht denn die Mücke im Bier?
brüllt Busse.

„DaS ist Sie keene Mücke, das ist Sie eine
Biene", meint der Leipziger.

„Nu allemal — das ist Sie eine brave
Biene."

„So? Na bei uns in Berlin sind die Bienen
so groß wie hier die Spaßen."

„Da sind dann wohl awer auch die Bienen-
gästen größer und die Fluchlöcher?"

„Keine Bohne! Die Löcher sind genau so
groß wie hier."

„Wie gommen die denn da awer nein, die
Bienen?"

Brummt Busse, der Berliner:

„Danach wird bei uns nicht jefragt. Die
müssen eben."

A u!

„Wohin gehst du denn?"

„Ein Barometer kaufen!"

Da warte doch, bis wieder schlechtes Wetter
dann stehen sie niedriger!"

148 Leiten Großoktav in Leinen gebunden RM. 4.—.
In unserem Verlag erschien soeben:

KARL FR HR. VON FREYBERG

SIGNY

DIE ASENBR AUT

ABENTEUER ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE

Das Werk schildert das Qötterleben Signy’s auf
Asgard, die aus der deutschen Mythologie bekannte
Frau des Asengottes Loki. Als die Katastrophe für
den Asenhimmel stellt der Dichter dann die große
Hunnenschlacht auf den katalaunischen Feldern dar,
die als die ,,Götterdämmerung“ Signy in die Welt
zurückkehren läßt.

Nach mancherlei Abenteuern mit Parsival, Roland und
dem Zwergenkönig Laurin kommt sie, schon durch
Roland zum Christentum bekehrt, in den karolingischen
Fürstenkreis hinein, findet aber in den zwischen dem
absterbenden Heidentum und der aufblühenden Christus-
lehre unvermeidlichen Krisen ihren Untergang.

Der Verfasser hat die für das weitspannende Thema
fast unvermeidliche Ferm epischer Darstellung in
Versen nach dem Muster der vielgelesenen Dichtung
Fr. Webers über Dreizehnlinden gewählt und die
Flüssigkeit der Verse läßt den Leser darüber weg-
sehen, daß Verse heutzutage in weiten Kreisen als
antiquiert gelten, im . Gegenteil wird sein Interesse
durch die spannenden Schilderungen des ganzen
Buches gefesselt und rege erhalten.

Zu beziehen durch den Buchhandel oder unmittelbar
vom Verlag

G. Hirth Verlag AG. München, Herrnstr. 10

Der Sachse staunte ehrfürchtig.

ist

I^afengesang

Von Herbert Lestiboudois

Klipp, klapp! Bing, bang!

Des Wachtmanns Schritt stapft über Deck.
Die Nacht ist lang. . .

Klipp, klapp! Bing, bang!

Und kurz der Weg von Bug bis Heck.

Bullaugenlicht

im Hafenwasser tänzelnd schwimmt.

Der Mondmann spricht
ein Spottgedicht

zur Welt, die sich so wichtig nimmt.

Klipp, klapp! Bing, bang!

Des Wachtmanns Schritt trampt dumpf und schwer.
Matrosengang,

Matrosensang

sind rauh und hart wie Wind und Meer.

Die Hafenstadt,

die träumt sich was von Geld und Macht.

Ein Jantje hat

sein Mädchen satt
und flucht erbärmlich in die Nacht.

Die Bekannte

Der Millionär Vanderbilt, der im Jahre 1883 verstorbene Be-
gründer des Welthaufes Vanderbilt, faß eines Tages in Saratoga,
einem amerikanischen Badeorte, auf der Veranda des von ihm bewohn-
ten Hotels, als sich eine etwas auffallend gekleidete ältere Dame ihm
näherte und ihn als alten Bekannten begrüßte.

„Aber Vater", sagte die älteste seiner Töchter, „wie kannst du nur
mit dieser gewöhnlichen Person sprechen? Weißt du denn nicht, daß sie
uns früher immer Geflügel verkauft hat?"

„Gewiß!" erwiderte der alte Herr, „gewiß weiß ich daS; das war
zu derselben Zeit, als deine Mutter in einer kleinen Kneipe Bier auS-
fchänkte und ich mit Austern hausieren ging".

Miß Vanderbilt schwieg beschämt, während ihr Vater behaglich
schmunzelnd eine Zigarre ansteckte, wie er sie als Kneipenwirt kaum
geraucht haben mochte.

: XL


Hegenbarth

„Findest du, daß die Zwillinge unserer Kollegin Marina sich ähnlich sehen,?“
„Hm — wie ein Kuckucksei dem anderen “

Eindeutige Situation

Friedrich der Große spielte
eines TageS Dame, einige Kam-
merherren sahen zu. Der König
verlor und behauptete, sein Part-
ner habe einen falschen Zug ge-
tan. Er disputierte mit diesem,
die Höflinge verharrten in eisigem
Schweigen.

Da trat der General von
Winterfeldt ein.

„Winterfeldt", sagte der König,
„entscheiden Sie, wer verloren
hat!" '

„Euer Majestät haben ver-
loren", entgegnete der General,
ohne sich zu besinnen.

„Wie können Sie das sagen",
versetzte der König, „ohne über-
haupt zu wissen, worum eS sich
handelt?"

„Majestät", antwortete Win-
terfeldt lächelnd, „wissen Sie
nicht, daß diese Herren Ihnen
längst recht gegeben hätten, wenn
auch nur ein Schein des Rechts
auf Ihrer Seite wäre?"

^ei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

29

1935 / JUGEND Nr.2
Register
Herbert Lestiboudois: Hafengesang
Josef Hegenbarth: Zeichnung ohne Titel
[nicht signierter Beitrag]: Busse
[nicht signierter Beitrag]: Au!
[nicht signierter Beitrag]: Die Bekannte
[nicht signierter Beitrag]: Eindeutige Situation
 
Annotationen