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Unter Ärzten

„Haben Sie schon gehört, Kollege F. ist
ein fanatischer Spiritist geworden. Er ver-
bringt seine ganze Zeit damit, die Geister
Verstorbener zu zitieren."

„Warum soll er nicht? Es ist doch begreif-
lich, daß er sich gern einmal wieder mit seinen
früheren Patienten unterhält.

Ein Feinschmecker

Arzt: „Eö geht nicht anders, Sie müssen
die Medizin einnehmen, wenn sie Ihnen auch
widersteht. Denken Sie doch einfach, eö sei
Bier!" '

Patient: „Könnte ich nicht Bier ein-
nehmen und denken, eS sei Medizin?"

Ein großer Vorteil

Herr G.: „Blödsinn, dieser Kochkursus, den
unsere Tochter mitmacht! Hinausgeschmissenes
Geld!"

Frau G.: „Hinausgeschmissen? Was sie

kocht, bringt sie mit nach Hause!"

Herr G.: „Jawohl! Und jeder bedankt sich
dafür, das Zeug zu essen. Es wird weg-
geworfen."

Frau G.: „Nein, sie gibt eS den Bettlern."

Herr G.: „Hm! Auch ein Vorteil!

Klüger

„Ich glaubte immer, du würdest DoloreS
Perez heiraten."

„Wollte ich auch. Aber als ich hörte, daß
sie jäholich zwanzigtausend PesoS allein an
ihre Modistin zahlt, habe ich lieber die ge-
heiratet."

Frau G.:

„Oh, ein großer!

Es

kommen

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Kirmes





Es war in

Oberbayern.



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Der Dorsg

asthof nahm eine

neue

Magd.

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Einen Tag

vor der Kirmes.



„Nach der

Kirmes mußt du

den

Tanzsaal

.Pdgen höl

scheuern. Zenz

i."



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Eigene Schuld

Gast: „Dieses Beefsteak ist steinhart!
Daran habe ich ja eine Stunde zu kauen!"

Kellner: „Als Sie es bestellten, sagten
Sie, Sie hätten keine Eile."

„Na —' das kann i net."
„Warum net?"

Meint die Magd:

„I kann ka Blut sehen."


Das letzte Kapitel

„Der Roman, den du mir geborgt hast, ist
wirklich gut. Die Lösung des Konflikts am
Schluß ist hochinteressant."

„Nicht wahr? Und wie wunderbar ist schon

)aS erste Kapitel?"

„Oh, so weit bin ich noch nicht."

Hegenbarth

Der Liebhaber der großen Schwester

„NächsteSmal bringe ich dir eine schöne
Puppe mit, Klärchen."

„Fein, eine die spricht, wenn man sie
drückt?"

„Ja, so eine, die Mama sagen kann."
„Nein, lieber eine, die sagt: Oh, nicht doch,
Georg!"

Ein ganz Gerissener

Tante: „Aber Bobby! Nun hast du dei-
nem Schwesterchen ja doch den kleineren Apfel
gegeben! Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest
sie wählen lassen?"

Bobby: „Hab' ich getan."

Tante: „So? Das glaube ich dir nicht."

Bobby: „Sie konnte wählen: entweder
den kleinen oder gar keinen."

Schlagfertig

An einem der- überschwäng-
lichen Feste, die Ludwig XV.
während des Sommers im Park
von Versailles veranstaltete,
stand Terrai, der Minister der
Finanzen, neben dem Fauteuil
des Königs und sah zu.

„Wie finden Sie die Feste von
Versailles?" fragte ihn der König
heiter.

„Unbezahlbar, Sire", entgeg-
nete der Finanzminister.

„Mensch, spielen Sie bloß nicht falsch — sonst zwingen Sie mich zu Methoden, die man in
Bürgerkreisen als ehrlich bezeichnet.“

Kaltes Blut

Karl XII. von Schweden dik-
tierte im Felde einem seiner
Sekretäre einen Brief. Eine
Haubitzenkugel schlug in daS Zelt
lind bohrte sich dicht neben dem
Sekretär in die Erde. Der
Schreiber fuhr erregt empor.

„Was gibt es?" fragte der
König.

„Majestät, die Kugel..."

„Glauben Sie, daß irgendein
Zusammenhang zwischen jener
Kugel und dein Brief besteht,
den ich Ihnen diktiere?" versetzte
der König ärgerlich, „schreiben
Sie weiter..."

1935 I J U G E N D Nr. 3

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Josef Hegenbarth: Zeichnung ohne Titel
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