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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 40.1935, (Nr. 1-53)

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Nr. 37 (Sondernummer : Radsport)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6779#0590
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Mechtilde Lichnowsky: „Delaide“. Roman. S. Fischer, Verlag,
Berlin.

Die Geschichte einer Ehe, unglücklich endend, durch den Krieg
zerschlagen, aber doch ungemein glaubwürdig und echt. Das
Grauen der Vergänglichkeit alles Schönen weht aus dem Schluß
dieses Schicksals, das nach der Lieblichkeit der vorangehenden
Schilderung eines südlichen, beschwingten Lebens um so tiefer
ergreift. Jenes, fast schon bis zum Überdruß behandelte Roman-
problem von der „unverstandenen“ Frau wird hier psychologisch
fein und ungewöhnlich menschlich dargestellt — wie überhaupt in
diesem Buch das Menschliche alle problematischen Fragen über-
ragt. In sicherer Entwicklung und kultiviertem Stil, ohne dabei
gekünstelt „literarisch“ zu sein, schildert die Verfasserin die
Gegensätze zwischen einer liebebedürftigen, natürlichen Frau und
ihrem kühlen, weltgewandten Ehemann; liebevolle Mütterlichkeit
und frauliche Güte helfen der unglücklichen Delaide über manches
Leid hinweg, bis der Krieg dem allen ein Ende setzt. Wenn auch
die ganze Handlung naturgemäß vom Standpunkt der Frau dar-
gestellt und betrachtet wird, so gibt das Buch doch auch dem
männlichen Leser mancherlei Freude und hinterläßt einen nach-
denklichen Eindruck. K. K. W.

Michael Strich: „Das Kurhaus Bayern im Zeitalter Ludwigs XIV.
und die europäischen Mächte“. Verlag der Kommission für
bayer. Landesgeschichte, München.

In zwei umfangreichen Bänden (951 Seiten) veröffentlicht der
bekannte Geschichtsschreiber Forschungen, die an Arbeit mehr als
zwei Jahrzehnte in Anspruch nahmen. Sein Werk ist nicht nur für
den politisch Geschulten von außerordentlichem Interesse. Was
der Verfasser an unbekannten Tatsachen entdeckte, die Kultur-
bilder höfischen Lebens jener Zeit, die er besonders liebevoll und
spannend zu schildern weiß, geben seinem Buch allgemeine Bedeu-
tung. Das Leben Herzogs Maximilian Philipp von Bayern, von
dem man bislang kaum mehr als den Namen kannte, füllt den
ersten Band. Die Beziehungen Bayerns zu den anderen Staaten
unter der Administration dieses Herzogs schildert der zweite Band.
Es ist eine der glücklichsten Zeiten, die München als Residenz
erblickte. Daß damals hier bewußt nationale Verbände gegen Sepa-
ratisten geschlossen wurden und eine deutsche nationale Erhebung
gegen Frankreich (anläßlich des Falls von Straßburg) lediglich an
dem Versagen des Wiener Hofes scheiterte, läßt erstaunt auf-
horchen. Diplomaten, wie d’Estrees, Pufendorf, Marquis de Croissy
und der bestechliche Kanzler Schmid, werden zu lebendigen
Gestalten. Und nicht zuletzt ergreift das Geschick der unglück-
lichen Kurprinzessin Maria Christine, die der Dauphin heiratete
und die politisch eine viel wesentlichere Rolle spielte als die uns
bekanntere Liselotte von der Pfalz. K.K. W.

935 / JUGEND NR. 37 / 5. September 1935

Hans Reimann: „Motorbummel durch den Orient“. Müller &.

Kiepenheuer, Verläg, Berlin.

Aus Reimanns geplanter Indien-Autoreise (die in Mesopotamien
ihren östlichsten Punkt erreichte) wurde nun dieser Buchbericht.
Unterhaltsam, flüssig, mitunter sogar spannend — wie eben eine
derartige Reportage sein kann —, aber mit einem großen Fehler
behaftet: Reiseeindrücke als verallgemeinerndes „So ist es!“ aus-
zusprechen. Es geht nicht an, ein zufälliges Erlebnis als Dogma
für die Eigentümlichkeit eines Landes oder seiner Bewohner auf-
zustellen. Ich kenne selbst Serbien und Griechenland ziemlich
genau, Reimanns Schilderungen irren sehr oft. Ich las die Ab-
schnitte über Bulgarien einem Sofioten vor (dessen sachliches Urteil
ich schätze) — ein mitleidiges Lächeln ob solcher Trugschlüsse
war die Antwort. Ein Türke war gleicher Meinung. — Nein! So
dient man nicht der Kunde von den Ländern, die man bereiste.
Zumal, wenn man derart bestechend für den gläubigen Leser zu
schreiben weiß. Gründlichkeit ist Voraussetzung zu jeder Art von
Belehrung. Am unterhaltsamsten die Glossen „Unterwegs“; in
solch anekdotenhafter Fassung gefallen Reiseerlebnisse. Begrüßens-
wert die Aufmachung mit den orientierenden Kartenskizzen.

Otto Mohr: „Löwenjagd am Kilimandscharo“. Grethlein öl Co.

Nachf., Leipzig.

Eine sachliche Reisereportage von einer Ostafrika-Löwenjagd,
die laut Prospekt vom Reisebüro zusammengestellt und auf denk-
bar bequeme Weise durchgeführt wurde. Von wilder Romantik
bleibt bei derartig organisierten Unternehmen natürlich kaum eine
Spur. (In Kenya allein werden jährlich für 1,5 Millionen Mark
Jagdscheine ausgestellt!) Die fast alle im Aussterben begriffenen
Tiere gehörten überhaupt nur mit der Kamera geschossen.

Mohr schreibt erlebnisbeeindruckt, im Aufsatzstil mit Oberlehrer-
Anweisungen (daß er einen Tropenhelm als notwendig vorschreibt,
läßt den erfahrenen Afrikaner lächeln). Die drei großen Abschnitte
hätten einer Unterteilung bedurft (selige Erinnerung an Schnack
„Auf ferner Insel“!) Immerhin veranschaulicht dies Buch die gegen-
wärtigen Verhältnisse in der alten Kolonie und bietet dem Neuling
manches Wissenswerte. Die Aufmachung ist denkbar gut, die
Illustrationen leider weniger und allzu gestellt; man ist durch
herrliche Expeditionsfilme mit Lichtbildern verwöhnt. Welcher
Verlag schickt einmal einen Dichter nach Ostafrika?

K. K. W.

Cherry Kearton: „Mein Hund Simba“. J. Engelhorns Nachfolger,
Stuttgart.

„Die Abenteuer eines Foxterriers“, der von seinem Herrn aus
einem Londoner Tierasyl gekauft und hinüber nach Afrika genom-
men wird. Anspruchslos im Stilistischen — ein Jugendbuch —
schildert K. mancherlei an sich nette Abenteuer, die nur etwas
zusammenhanglos aneinandergereiht sind. Ein „Reise-Journalist“
schreibt hier (man bekommt gleich zu hören, wo er schon überall
war in der Welt), es fehlt das „Dichterische“, die Vertieftheit, wie
man sie bei Londons Hundegeschichten findet. Der Ostafrika-Feld-
zug im Weltkrieg wird lediglich gestreift; schade um diesen Stoff.
Auch die Übersetzung hätte mitunter etwas weniger nachlässig sein
können (z. B. in Ausdrücken wie „Kinoapparat“). An einer Stelle
fühlt man sich wirklich belustigt, bei der Schilderung Janes, des
Pavians. Die Ausstattung ist gut und preiswert. K.K. Wolter

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Begründer: Dr. GEORG HIRTH. — Verantwortlich für die Schriftleitung: ARNOLD WEISS-RÜTHEL; für die Anzeigen: GEORG POSSELT, München. —
erlag: G. HIRTH VERLAG AG., München. — Für die Herausgabe in Österreich verantwortlich: J. RAFAEL, Wien I, Graben 29a (Eingang Trattnerhof). — Für die Redaktion
B Österreich verantwortlich: MARIANNE RAFAEL, Wien XIX, Gymnasiumstraße 77. — Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck strengstens verboten. — Copyright by G. HIRTH
rERLAG AG., München. — Druck: G. HIRTH VERLAG AG., Buch- und Kunst-Druckerei, München, Herrnstr. 10. — D.-A. I. V.J. 6500. — Entered as second dass matter, Postoffice New
York, N. Y. — Manuskripte sind nur an die Redaktion der „Jugend“, München, Herrnstraße 10, zu senden: Rücksendung kann nur erfolgen, wenn Rückporto beiliegt.
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