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Der neue „Große Brockhaus“
ist fertig

Von Hanns Martin Elster

Darf ich mit einem kleinen Erlebnis beginnen? 1912
schwitzte ich im Examen. Der Professor, ein berühm-
ter Germanist, der uns allzu früh nach dem Kriege
verließ, hatte mich weidlich in seiner Fragezjange.
Als ich einmal mir gar keinen Rat mehr wußte, ant-
wortete ich forsch und frech: „Herr Professor, das
habe ich nicht gelernt, und das habe ich auch nicht
mehr einpauken wollen. Wenn ich solche Daten und
solche Tatsachen wissen will, dann weiß ich, daß ich
in bestimmten Büchern nur nachzuschlagen brauche."
Der Professor: ..Da nehmen Sie wohl den Brockhaus
vor?“ Prompt antwortete ich: ..Jawohil! Der Brock-
haus ist unbedingt zuverlässig, nur von Fachgelehrten
und Wissenschaftlern gearbeitet. Ich finde dort alles,
was ich im allgemeinen und besonderen wissen! muß.
Wenn ich den Brockhaus mir dann noch für die
engsten Fachgebiete durch die Fachreallexika er-
gänze. komme ich niemals in Verlegenheit.“ Dem
Professor fiel auf meine kühne Rede kein Gegen-
beispiel- ein; er lächelte nur und meinte: „Wir

können doch aber schließlich das Examen nicht auf
dem Brockhaius aiufbau»en!“ .Warum?“ entgegnetc
ich. ..Goethe selbst ist doch ohne den Brockhaus
überhaupt nicht mehr ausgekommen. Die sechste
Auflage des Nachschlagewerkes stand immer auf
Goethes Schreibtisch. Noch heute kann man die
Ausgabe im Haus am Frauenplan an der Stelle sehen,
wo Goethe sie benutzt hat. Dabei war das Konver-
sationslexikon von Brockhaus damals erst 2 Jahr-
zehnte alt. und Goethe selbst ist in seinem Urteil
gegenüber dem Konversationslexikon, von dem es
früher in den ,.zahmen Xenien“ heißt:

,,Konversationslexikon heißt’s mit Recht,
weil, wenn die Konversation ist schlecht,
jedermann

zur Konversation es nützen kann“
zu der Anerkennung in seiner Zeitschrift über Kunst
und Altertum: .Gescheite Leute sind immer das beste
Konversationslexikon* gelangt.“ Da lachte mein Pro-
fessor, gab mir recht und meinte, ich solle den
Brockhaus nur immer recht fleißig in meinem Leben
benutzen, dann würde ich durch jedes Examen, das
das Leben mit mir anstellt, gut durchkommen. —

So ist es auch gewesen. Der Brockhaus ist seit
125 Jahren ein Lebensbuch aller Deutschen geworden,
die den vollen geistigen, wissenschaftlichen und pru-k-

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Weisheit und Wahrheit durchtränkten Tiergedichte in
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lustige Arche" alle Freunde eines wirklichen deutschen
Humors begeistern wird. Da durch die propagandistische
Tüchtigkeit des Dichters zu erwarten ist, daß die Auflage
rasch vergriffen sein wird, wenden sich Interessenten
heute schon an den

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tischen Zusammenhang mit dem gesamten Leben in
Vergangenheit und Gegenwart besitzen wollen. Es
ist bezeichnend, daß ein Deutscher dieses Handbuch
des Wissens geschaffen hat. Gewiß, auch die anderen
Völker, die Engländer und Franzosen, und jetzt) jüngst
auch' die Italiener haben sich große Handbücher aller
Wissenschaften ausgeh aut, aber ihre Enzyklopädien
sind nicht dasselbe, was unser deutsches Konver-
sationslexikon ist; denn sie geben darauf aus, das
Wissen der einzelnen Wissenschaftsgebiete in großen
Aufsätzen unter einer gewissen Beleuchtung darzu-
steilen. Brockhaus allein ist es gewesen, der uns
das unserem deutschen Wesen entsprechende umfas-
sende Nachschlagewerk des gesamten Wissens be-
schert hat. Als Friedrich Arnold Brockhaus 1808,
der über Amsterdam nach Leipzig kommende West-
fale, das wirtschaftlich falsch geführte Werk der
Leipziger Gelehrten Löbel und Franke übernahm,
stellte er sofort den Grundsatz der Volkstümlichkeit
und Aktualität des neuen Unternehmens auf. Kaum
war die erste Auflage vollendet, als er auch schon

an einen Nachdruck gehen mußte, der 1809 den Titel
..Konversationslexikon“ erhielt. Auflage auf Auflage
folgte nun, weil das Lexikon wirklich volkstümlich
und gegenwartsnah war und blieb. Diese Volkstüm-
lichkeit und Gegenwartsnähe wurde niemals mit einer
wissenschaftlichen Unzuverlässigkeit erkauft, sonder»
nn Gegenteil mit unbedingtem wissenschaftlichen
Ernst erworben. So wurde der Brockhans zu dem
populärsten, aktuellsten und wissenschaftlich-zuverläs-
sigsten Handbuch des Wissens.

Das populärste Handbuch des Wissens: das heißt
nichts anderes, als daß hier mit dem gesamten Wissen
unserer Gelehrten und unserer praktischen Arbeits-
mensehen ein ständiger Dienst am Volke ge-
leistet wird. Das Dritte Reich steht unter dem Gesetz,
das Adolf Hitler ihm gab: Durch Leistung wie durch
Charakter, durch die im kleinen wie im großen zur
höchstmöglichen Vollendung aufsteigemde Tat, durch
die Volksverantwortung im Denken und in der Ge-
sinnung muß das deutsche Volk seinen Neuaufbau
durchführen und sich wieder zur alten Höhe, zu neuen
Höhen emporringen. Es gibt keinen besseren Beweis
für die Erfüllung dieses Befehls, durch Leistung groß
zu werden, als gerade die ne-ue 15.. völlig durch-
gearbeitete Auflage von Brockhaus’ Konversations-
lexikon, die jetzt einheitlich „Der Große Brockhaus"
zum Unterschied von dem „Kleinen Brockhaus“ heißt
und 20 Bämde umfaßt. Als 1928 der erste Band der
ueuen Auflage erschien, kämpfte der Führer des
Dritten- Reiches noch um das Erwachen des deutschen
Volkes! Deutschland hatte noch schwere wirtschaft-
liche Jahre und ernste politische Wandelungen durch-
zumaeften bis jetzt im Frühjahr 1935 der 20., der
letzte Baud der Auflage erscheinen konnte. Kein Er-
eignis hat den Verlag F. A. Brockhaus und seine Mit-
arbeiter dazu bringen können, die Arbeit, -die pro-
duktive Leistung an der Ausgestaltung der Neuauf-
lage des „Großen Brock haus" zu unterbrechen. Diese
Leistung ist aber dadurch möglich gewesen, daß die
Bezieher, die im Jahre 1928 sich zur Neuauflage des
„Großen Brockhaus“ bekannt hatten, dem Unterneh-
men treu geblieben sind. Es ist dadurch der Beweis
erbracht, daß der „Große Brockhaus“ nicht nur ein
äußerer Besitz des deutschen Volkes ist. sondern auf
das Natürlichste zum deutschen Leben gehört.

Gerade eine Nation. die wie die deutsche in einem
ungeheuren Ringen um ihre Behauptung, um ihre Zu-
kunft lebt, kann das Wissen, das der „Große Brock-
haius“ geistig und praktisch vermittelt, in keiner
Weise entbehren. Jeder einzelne erfährt ja schon
täglich in seinem . eigenen Leben, bei allen neu auf-
kommenden Fragen, die der Daseinskampf nahelegt,
daß er immer wieder mach dem Handbuch des Wis-

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1935 / JUGEND Nr.42
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