Hart im Herrn
tfPi ““ö laßi sagen .Männer verwenden bei vorzeik. Schwäche
* J d. wlssensch. anerkannte XeimärUsen-Nol-mon-prSparal Rfl^PIIQAIi**
* / (lOOSabl.RM.5.85, braun - f. d. Mann; weiß. f d-krau? *in «nJL
I rlvothekcn! Auf Grund neuest Forschungsergebn. he?g?stell?u!
als Sexual-Therapeutlkum hervorrag. bewährt. Verlang. Sie illustr'.
v. Arzt verfaßte B.oschure mitProbepackung diskr. im verschloss.-nen
D opp ei b rle?o hne Abs. geot 24 Pf. Porto. Keine nnverl. Nachnahm."
Frledr.-LZilh.-Apotheke, Berlin-Charlbg. 2, Block 103
Der Butler: Sehr wohl, Mylord. (Geht
ab.)
A r i o s t
Der Dichter des „Orlando
fuiioso eines Tages von
seinem Vater einer geringfügi-
gen Sache wegen zur Rede ge-
stellt.
Der Vater schalt und schimpfte
und Ar io st liest alle Vorwürfe
schweigend über sich ergehen.
Als der Sturm vorüber war,
fragte ihn sein Bruder:
„Weshalb hast du dich nicht
verteidigt, Lodovico?"
habe soeben einen schel-
tenden Vater unter meiner Fe-
der", ^sagte Ariost, „und da ich
die Natur so recht beobachten
wollte, habe ich darüber alle
Entschuldigungen v e r a e ss e n!"
Der Held: Viola! Es ist an der Zeit, dast
ich Ihnen ein Geheininis verrate. Ich-
Der Butler (tritt ein): Der Salbeitee für
den schmerzenden Zahn Eurer Lordschaft,
Mylord.
Der Held: Stellen Sie ihn auf den Tisch.
Der Butler: Sehr wohl, Mylord. (Geht
ab.)
Der Held: Viola! Schon lange warte ich
auf die Gelegenheit, Ihnen ein großes Ge-
ständnis zu inachen. Ich — —
Der Butler (tritt ein): Ihre Gnaden, die
Herzogin von Westmoreland, Mylord.
^ Der Held: Meine Tante! Warum gibt es
Tanten, Viola?
„Ist das nicht Esprit?" fand Ralph.
„,Warum gibt es Tanten?* Einer meiner
besten Aphorismen."
„Warum gibt es Autoren von Gedanken-
splittern?" fragte ich.
Immerhin kamen wir so glücklich bis zum
Ende des zweiten Aktes und hier stellte sich die
nächste Komplikation ein.
„Wie beendet man ein Lustspiel?" fragte ich
Ralph.
„Ich dachte, du wüßtest es", sagte er.
„Wir haben die Handlung zu einem gordi-
schen Knoten verstrickt. Wir werden ihn nie
lösen können."
„Nie", bestätigte Ralph. „Auster mit
Dynamit."
„Es ist deine Schuld", sagte ich. „Es war
deine Idee, dast alle Diener verkleidete Lords
sind und alle Lords verkleidete Diener. Eine
svlche Situation ist natürlich nicht zu lösen."
Ralph fuhr auf:
„Meine Schuld!" rief er empört. „Es war
deine Idee, dast alle Kokotten verkleidete Her-
zoginnen sind und alle Herzoginnen verkleidete
Kokotten!"
„Das sind keine Argumente!" sagte ich lind
fühlte, wie meine Stirnadern schwollen.
„Ich werde dir zeigen, was Argumente
sind", sagte Ralph, eine moderne Bronzeplastik
ergreifend und nach mir schleudernd. „Das sind
die besten Argumente!"
Ich antwortete mit einer Empire-blhr.
Ralph mit einem Kakteenständer. Eine Dan-
deyck-Kopie mit schwerein Goldrahmen und ein
venezianischer Spiegel vermochten mich nicht zu
überzeugen, ebensowenig wie es mir gelang, mit
Hilfe ineines dreistigbändigen Konversations-
lexikons Ralph zu meiner Ansicht zu bekehren.
Schließlich behielt ich das letzte Wort mit der
Schreibtischlainpe.
Nun, und so kam es halt, dast unser Lust-
spiel niemals vollendet wurde.
„Das Bild soll wohl ein Geschenk für den Herrn Gemahl werden?“
„Um Gottes willen, der darf das nicht sehen. Ich brauch es bloß für die
Illustrierte
Nur zu natürlich
„Wenn Sie mitten in der Nacht von
Feuerlärm aus dein Schlaf geweckt würden,
was würden Sie dann zuerst retten?"
„Meine Hofe."
E r I ö s u n g
Verlobter: „Glaubst du, dast dein Vater dir
erlauben ivird, das Klavier mitzunehmen, lvenn
wir heiraten?"
Verlobte: „Er hat es sogar zur Bedingung
gemacht."
Wer von schönen und gesunden
Zähnen spricht, denkt an
Chlorodont
lllllllllllllfllllllllllllllllllllllllllllillfllüllllllllllMlllllllilllüllllHHIilllllllll)llllllHimiUmillH»ll
etwaigen Bestellungen bittet man aufdie Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.
1935 / JUGEND Nr. 43
tfPi ““ö laßi sagen .Männer verwenden bei vorzeik. Schwäche
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Der Butler: Sehr wohl, Mylord. (Geht
ab.)
A r i o s t
Der Dichter des „Orlando
fuiioso eines Tages von
seinem Vater einer geringfügi-
gen Sache wegen zur Rede ge-
stellt.
Der Vater schalt und schimpfte
und Ar io st liest alle Vorwürfe
schweigend über sich ergehen.
Als der Sturm vorüber war,
fragte ihn sein Bruder:
„Weshalb hast du dich nicht
verteidigt, Lodovico?"
habe soeben einen schel-
tenden Vater unter meiner Fe-
der", ^sagte Ariost, „und da ich
die Natur so recht beobachten
wollte, habe ich darüber alle
Entschuldigungen v e r a e ss e n!"
Der Held: Viola! Es ist an der Zeit, dast
ich Ihnen ein Geheininis verrate. Ich-
Der Butler (tritt ein): Der Salbeitee für
den schmerzenden Zahn Eurer Lordschaft,
Mylord.
Der Held: Stellen Sie ihn auf den Tisch.
Der Butler: Sehr wohl, Mylord. (Geht
ab.)
Der Held: Viola! Schon lange warte ich
auf die Gelegenheit, Ihnen ein großes Ge-
ständnis zu inachen. Ich — —
Der Butler (tritt ein): Ihre Gnaden, die
Herzogin von Westmoreland, Mylord.
^ Der Held: Meine Tante! Warum gibt es
Tanten, Viola?
„Ist das nicht Esprit?" fand Ralph.
„,Warum gibt es Tanten?* Einer meiner
besten Aphorismen."
„Warum gibt es Autoren von Gedanken-
splittern?" fragte ich.
Immerhin kamen wir so glücklich bis zum
Ende des zweiten Aktes und hier stellte sich die
nächste Komplikation ein.
„Wie beendet man ein Lustspiel?" fragte ich
Ralph.
„Ich dachte, du wüßtest es", sagte er.
„Wir haben die Handlung zu einem gordi-
schen Knoten verstrickt. Wir werden ihn nie
lösen können."
„Nie", bestätigte Ralph. „Auster mit
Dynamit."
„Es ist deine Schuld", sagte ich. „Es war
deine Idee, dast alle Diener verkleidete Lords
sind und alle Lords verkleidete Diener. Eine
svlche Situation ist natürlich nicht zu lösen."
Ralph fuhr auf:
„Meine Schuld!" rief er empört. „Es war
deine Idee, dast alle Kokotten verkleidete Her-
zoginnen sind und alle Herzoginnen verkleidete
Kokotten!"
„Das sind keine Argumente!" sagte ich lind
fühlte, wie meine Stirnadern schwollen.
„Ich werde dir zeigen, was Argumente
sind", sagte Ralph, eine moderne Bronzeplastik
ergreifend und nach mir schleudernd. „Das sind
die besten Argumente!"
Ich antwortete mit einer Empire-blhr.
Ralph mit einem Kakteenständer. Eine Dan-
deyck-Kopie mit schwerein Goldrahmen und ein
venezianischer Spiegel vermochten mich nicht zu
überzeugen, ebensowenig wie es mir gelang, mit
Hilfe ineines dreistigbändigen Konversations-
lexikons Ralph zu meiner Ansicht zu bekehren.
Schließlich behielt ich das letzte Wort mit der
Schreibtischlainpe.
Nun, und so kam es halt, dast unser Lust-
spiel niemals vollendet wurde.
„Das Bild soll wohl ein Geschenk für den Herrn Gemahl werden?“
„Um Gottes willen, der darf das nicht sehen. Ich brauch es bloß für die
Illustrierte
Nur zu natürlich
„Wenn Sie mitten in der Nacht von
Feuerlärm aus dein Schlaf geweckt würden,
was würden Sie dann zuerst retten?"
„Meine Hofe."
E r I ö s u n g
Verlobter: „Glaubst du, dast dein Vater dir
erlauben ivird, das Klavier mitzunehmen, lvenn
wir heiraten?"
Verlobte: „Er hat es sogar zur Bedingung
gemacht."
Wer von schönen und gesunden
Zähnen spricht, denkt an
Chlorodont
lllllllllllllfllllllllllllllllllllllllllllillfllüllllllllllMlllllllilllüllllHHIilllllllll)llllllHimiUmillH»ll
etwaigen Bestellungen bittet man aufdie Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.
1935 / JUGEND Nr. 43