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„Verdammt, jefyt haben mir die schwarzen Brüder die Stiefel gestohlen!“
„Hättest du sie halt mit ins Zelt genommen . .

„Ja ..das Zelt haben sie auch gestohlen

Billig

„Meine Frau wünscht sich zum Geburtstag
einen Halsschmuck von mir und ich habe doch
nur sehr wenig Geld! Weißt du mir da keinen
Rat?"

„Mache ihr halt einen Umschlag mit essig-
saurer Tonerde!"

Kochkunst

„WaS hast du denn heute gekocht?"

„Daö ist ein Braten aus dem Kochbuch der
Frau Müller von nebenan!"

„Aus dem Einband wohl?"

Unt6r Dichtern

Bulles neues Drama soll
ja ein Zugstück sein!"

„Freilich! Es spielt ja in
einem Expreßzug!"

Schwachen

Männern

X sendet wichtige
Publikation dis-
tat u. kostenlos
CexursanDertrleb
VadReichenhall 211

Da ca po!

Bor hundert fahren ließ sich einmal in Paris ein Sänger mit einer
sehr schweren Bravourarie hören, für die seine Stimme nicht im ent-
ferntesten genügte, so daß alle den Augenblick herbersehnten, daß er end-
lich aufhörte. Dann pfiffen sie ihn, wie er es verdient hatte, gehörig aus.
Nur eine einzige Stimme rief so laut sie konnte: „Da capo! Da capo!“
Der Sänger hielt sich an diese Beifallsäußerung, erschien wieder auf
der Bühne, verbeugte sich tief vor dem Publikum und sang seine Arie,
trotz deS ausgebrochenen Tumultes, zum zweitenmal bis zu Ende. Wie-
der überschrie der einzige die ungestümen Pfeifer und Zischer mit seinem
„Da capo! Da capo!" Dnd der Sänger erschien abermals auf der
Bühne, legte zum Zeichen seiner Dankbarkeit für die Hervorrufe die
Hand aufs Herz und begann, feine Arie zum drittenmal zu singen. Dies-
mal aber ließ man ihn nicht zu Ende kommen. Die Erbitterung wandte
sich gegen den Mann, der ihn herausgerufen hatte. Wütend schrie man
ihn an: „WaS fällt Ihnen ein?! Was wollen Sie mit Ihrem Da
capo?!" — „Ich will, daß dieser elende Stümper sich zu Tode singt!"
antwortete der Mann. W.

Wer kennt sich selbst?

„Aber er war doch ein einwandfreier Charakter!" sagte jemand zu
Richelieu, als von einem unschuldig Gehenkten die Rede war und der
Kanzler den Fall bagatellisieren wollte.

„Was heißt einwandfreier Charakter?" antwortete Richelieu, „geben
Sie mir fünf Zeilen aus der Hand des einwandfreiesten Charakters,
und ich will mehr als genug darin finden, um ihn hängen zu lasten!"

t.

Der Sklave behält recht

Als der große griechische Fabeldichter Aesop noch Sklave in SamoS
war, hatte sein Herr ihn einmal mit einem Auftrag auSgeschickt. Auf
dem Wege begegnete er einem Senator, der ihn leutselig fragte: „Wohin
gehst du?" Aesop antwortete kurz: „Ich weiß es nicht." Vielleicht
war er zerstreut oder schlechter Laune; jedenfalls lag ihm in diesem
Augenblick fern, eine hohe Magistratsperson beleidigen zu wollen. Der
Senator aber dachte anders darüber und gab Befehl, den frechen
Sklaven sofort ins Gefängnis zu bringen. Während der Gerichtsdiener
ihn abführte, sagte Aesop zu ihm: „Habe ich nicht ganz recht geant-
wortet? Bei den Göttern! Ich wußte vorhin nicht, daß ich diesen Weg
gehen würde." ZU.

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Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend" Bezug zu nehmen. 1935 / J U Q E N D Nr. 46

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Register
Rubey: Zeichnung ohne Titel
W.: Da capo!
T.: Wer kennt sich selbst?
W.: Der Sklave behält recht
[nicht signierter Beitrag]: Billig
[nicht signierter Beitrag]: Kochkunst
[nicht signierter Beitrag]: Unter Dichtern
 
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