OIE KUNSTZEITSCHRIFT
Her Sflortfisdier
soll von jedem waidgerechten Sport-
fischer gehalten werden.,,Der Sportfischer“
bringt Text- und B i 1 de r m aterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke
7* jährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim
FISCHEREISPORT-VERLAG
OR. HANNS SCHINDLER,
Fischerei-Buch» u. Kunsthandlung
München NW 2, KarlsfralSe Nr. 44
Tel. 596160
Dichter-Anekdote
Aböls M üllner, ber Dichter beS heute noch oft gegebenen Rühr-
stücks „Der Müller unb sein Kind", war ein sehr eitler Mann nnb
stolz aus seinen Doktortitel. Als einmal ber Buchhänbler Dieweg
in Braunschweig biesen aus einem Briefumschlag vergessen hatte, schrieb
ber baburch gekränkte Dichter an ihn: „Ich verlange mit allen meinen
Würben angesprochen zu werben; ich lasse ja, wenn ich Ihnen schreibe,
auch niemals bas Vieh weg."
Schlösser
Ein reicher knickeriger Mann versprach seinem langjährigen Diener
immer sehr viel, ohne ihm jeboch nur baS Geringste beS Versprochenen
zu geben. Einmal suhr ber Diener mit bem Flugzeug, um sich bie Stabt,
in ber er wohnte, von oben herab zu betrachten.
Sein Herr war über biese Gelbausgabe entrüstet unb meinte, baß er
wohl sehr viel Erspartes haben müsse, um eS aus solche Weise auS-
zugeben.
Der Diener aber meinte: „Ich mußte hoch einmal in bie Lust auf-
steigen, um nachzusehen wie bie Schlösser auSsehen, bie Sie mir ver-
sprochen haben."
Die Müllen
Der Herzog von Buckingham würbe einmal von einem Bekannten
gebeten, sich hoch sür ihn bei Hose zu verwenben. Er schloß seine bies-
bezügliche Bitte mit ben Worten: „Ich habe niemanb mehr als Gott
unb Sie, bie mir Helsen könnten!" Der Herzog antwortete: „Sie tun
mir sehr leib, lieber Freunb. Gerabe wir beibe gelten bei Hofe am
allerwenigsten!" h.m.
>H«rt in* Herrn
und laßt Euch sagen ...: Männer verwenden bei vorzei:. Schwäche
d. wissensch. anerkannte Keimdrüsen-Hormon-Präparat „RflSPUSAN
(100Sabl.RM.5.85, braun - f. d.Mann; weitz - f. d.Zrau). In allen
Apotheken! Auf Grund neuest. Forschungsergebn. hergestellt u.
als Sexual-Therapeutikum hervorrag. b währt. Verlang. Sie illustr.
v.Arzt verfaßte Broschüre mitProbepackung diskr.im verschloss.-nen
Doppelbrief ohne Abs. gea. 24 Pf. Porto. Keine unverl. Nachnahm.!
Friedr.-Wilh.-rlpotheke, Berlin-Charlbg. 2, Blockier
Redaktionelle Notia!
Wir berichtigen einen Irrtum, der uns in Nr. 42 der
„Jugend" unterlaufen ist. Die Zeichnung „Halbakt" auf
Seite 665 der genannten Nummer ist nicht, wie ange-
geben, von J. Lengrüsser, sondern von Prof. Ernst Lieber-
mann, München. Die Redaktion.
Friedrich und die arme Witwe
Als Friebrich ber Große in Sanssouci ein AnanaS-Treibhaus anlegen
lassen wollte, empfahl ihm sein Hofgärtner als geeigneten Platz hierfür
ben angrenzenben Garten einer bejahrten Witwe, aus welchem biese
burch ihrer Hänbe Arbeit ihr notbürftigeS Auskommen hatte. Es würbe
mit ihr in Unterhanblung getreten unb nach bem Preise gefragt. Die
Frau antwortete: ,,^)Nein Besitz hat einen Wert von 400 Dalern; aber
meinem guten König will ich ihn gern für 300 verkaufen. Der Geheim-
schreiber Schwarz teilte bies bem König mit, unb es entspann sich
zwischen ihm unb Friebrich folgenbeS Gespräch: Fr.: „Wer ist bie Frau?"
— Schw.: „Sie ist Witwe." — Fr.: „Sie soll 600 Taler haben. Unb
wie sinb ihre Umstänbe?" — Schw.: „Sie ist arm." — Fr.: „Wie er-
nährt sie sich?" — Schw.: „Von ihrem Garten. Vorhin sah ich sie
einen Karren Gemüse in bie Stabt fahren." — Fr.: „Sie soll 600 2.aler
haben. Ich höre schon sie hat sich reblich ernährt unb ist nun alt. Unb
wie ist eö mit bem HauS, wirb sie weiter barin wohnen?" — Schw.:
„Nein, Majestät, baS HauS gehört mit in ben Kauf." — Fr.: „Dann
soll man ihr in ber Nähe beS Schlosses ein KolonistenhauS anweisen.
Wie alt ist sie?" — Schw.: „Wohl einige sechzig." — Fr.: „Sie soll
noch 200 Taler bazu haben unb ihre Tage in Ruhe verleben." — Die
alte Frau brach in Tränen aus, als man ihr von bieser Gnabe Frieb-
richs Nachricht brachte. „Gott! Lege hoch meine übrigen Lebenstage bem
guten König zu unb lasse jeben ein Freubentag sein!" rief sie aus.
W.
Ein Briefwechsel
Der Herzog von Sully war Protestant geworben. Das war ein
schwerer Schlag für Rom, unb eines Tages kam ein Hanbschreiben vom
Papst: baß bieser unablässig für bie Bekehrung ber verirrten Seele bete.
Darauf setzte sich Sully hin unb schrieb einen Brief zurück: „Auch
bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen,
734
1935 / JUGEND Nr. 46
Her Sflortfisdier
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fischer gehalten werden.,,Der Sportfischer“
bringt Text- und B i 1 de r m aterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke
7* jährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim
FISCHEREISPORT-VERLAG
OR. HANNS SCHINDLER,
Fischerei-Buch» u. Kunsthandlung
München NW 2, KarlsfralSe Nr. 44
Tel. 596160
Dichter-Anekdote
Aböls M üllner, ber Dichter beS heute noch oft gegebenen Rühr-
stücks „Der Müller unb sein Kind", war ein sehr eitler Mann nnb
stolz aus seinen Doktortitel. Als einmal ber Buchhänbler Dieweg
in Braunschweig biesen aus einem Briefumschlag vergessen hatte, schrieb
ber baburch gekränkte Dichter an ihn: „Ich verlange mit allen meinen
Würben angesprochen zu werben; ich lasse ja, wenn ich Ihnen schreibe,
auch niemals bas Vieh weg."
Schlösser
Ein reicher knickeriger Mann versprach seinem langjährigen Diener
immer sehr viel, ohne ihm jeboch nur baS Geringste beS Versprochenen
zu geben. Einmal suhr ber Diener mit bem Flugzeug, um sich bie Stabt,
in ber er wohnte, von oben herab zu betrachten.
Sein Herr war über biese Gelbausgabe entrüstet unb meinte, baß er
wohl sehr viel Erspartes haben müsse, um eS aus solche Weise auS-
zugeben.
Der Diener aber meinte: „Ich mußte hoch einmal in bie Lust auf-
steigen, um nachzusehen wie bie Schlösser auSsehen, bie Sie mir ver-
sprochen haben."
Die Müllen
Der Herzog von Buckingham würbe einmal von einem Bekannten
gebeten, sich hoch sür ihn bei Hose zu verwenben. Er schloß seine bies-
bezügliche Bitte mit ben Worten: „Ich habe niemanb mehr als Gott
unb Sie, bie mir Helsen könnten!" Der Herzog antwortete: „Sie tun
mir sehr leib, lieber Freunb. Gerabe wir beibe gelten bei Hofe am
allerwenigsten!" h.m.
>H«rt in* Herrn
und laßt Euch sagen ...: Männer verwenden bei vorzei:. Schwäche
d. wissensch. anerkannte Keimdrüsen-Hormon-Präparat „RflSPUSAN
(100Sabl.RM.5.85, braun - f. d.Mann; weitz - f. d.Zrau). In allen
Apotheken! Auf Grund neuest. Forschungsergebn. hergestellt u.
als Sexual-Therapeutikum hervorrag. b währt. Verlang. Sie illustr.
v.Arzt verfaßte Broschüre mitProbepackung diskr.im verschloss.-nen
Doppelbrief ohne Abs. gea. 24 Pf. Porto. Keine unverl. Nachnahm.!
Friedr.-Wilh.-rlpotheke, Berlin-Charlbg. 2, Blockier
Redaktionelle Notia!
Wir berichtigen einen Irrtum, der uns in Nr. 42 der
„Jugend" unterlaufen ist. Die Zeichnung „Halbakt" auf
Seite 665 der genannten Nummer ist nicht, wie ange-
geben, von J. Lengrüsser, sondern von Prof. Ernst Lieber-
mann, München. Die Redaktion.
Friedrich und die arme Witwe
Als Friebrich ber Große in Sanssouci ein AnanaS-Treibhaus anlegen
lassen wollte, empfahl ihm sein Hofgärtner als geeigneten Platz hierfür
ben angrenzenben Garten einer bejahrten Witwe, aus welchem biese
burch ihrer Hänbe Arbeit ihr notbürftigeS Auskommen hatte. Es würbe
mit ihr in Unterhanblung getreten unb nach bem Preise gefragt. Die
Frau antwortete: ,,^)Nein Besitz hat einen Wert von 400 Dalern; aber
meinem guten König will ich ihn gern für 300 verkaufen. Der Geheim-
schreiber Schwarz teilte bies bem König mit, unb es entspann sich
zwischen ihm unb Friebrich folgenbeS Gespräch: Fr.: „Wer ist bie Frau?"
— Schw.: „Sie ist Witwe." — Fr.: „Sie soll 600 Taler haben. Unb
wie sinb ihre Umstänbe?" — Schw.: „Sie ist arm." — Fr.: „Wie er-
nährt sie sich?" — Schw.: „Von ihrem Garten. Vorhin sah ich sie
einen Karren Gemüse in bie Stabt fahren." — Fr.: „Sie soll 600 2.aler
haben. Ich höre schon sie hat sich reblich ernährt unb ist nun alt. Unb
wie ist eö mit bem HauS, wirb sie weiter barin wohnen?" — Schw.:
„Nein, Majestät, baS HauS gehört mit in ben Kauf." — Fr.: „Dann
soll man ihr in ber Nähe beS Schlosses ein KolonistenhauS anweisen.
Wie alt ist sie?" — Schw.: „Wohl einige sechzig." — Fr.: „Sie soll
noch 200 Taler bazu haben unb ihre Tage in Ruhe verleben." — Die
alte Frau brach in Tränen aus, als man ihr von bieser Gnabe Frieb-
richs Nachricht brachte. „Gott! Lege hoch meine übrigen Lebenstage bem
guten König zu unb lasse jeben ein Freubentag sein!" rief sie aus.
W.
Ein Briefwechsel
Der Herzog von Sully war Protestant geworben. Das war ein
schwerer Schlag für Rom, unb eines Tages kam ein Hanbschreiben vom
Papst: baß bieser unablässig für bie Bekehrung ber verirrten Seele bete.
Darauf setzte sich Sully hin unb schrieb einen Brief zurück: „Auch
bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen,
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1935 / JUGEND Nr. 46