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Dieses und jenes
Belichtung bei Vordergrund-Motiven
Für die Fotografie bedeutet der Vorder-
grund stets die Hauptsache des Motivs.
Deshalb muß bei der Belichtung bereits
darauf Wert gelegt werden, in besonderer
Durchzeichnung den Vordergrund zu er-
fassen. Wir werden also die Belichtungszeit
nach ihm bestimmen.
Die Helligkeitsunterschiede sind dabei
oft sehr groß. Wie in unserem Bildbeispiel
ist der Vordergrund häufig dunkel. Des-
halb ist reichliche Belichtung am Platze.
Der Belichtungsmesser berücksichtigt all-
gemein die Gesamthelligkeit, nicht aber die
einzelnen Bildteile. Eine entsprechende
Verlängerung der gefundenen Zeiten ist
deshalb nicht zu umgehen. Man soll in
solchen Fällen lieber 100% überbelichten,
als 10% zu kurz. Denn Überbelichtungen
gleicht die Emulsion in gewissen Grenzen aus.
Kleinfilm-Betrachtungsgerät
Eine praktische Neuheit der Kodak AG.,
die zur genauen Besichtigung der entwickel-
ten Kleinfilme dient.
Dollina
Die Dollina ist eine neue Kleinkamera im
Format 24X36 mm des Certo-Kamerawerkes.
Das Kreuz Photo Drausinger^
Es handelt sich um ein besonders preis-
wertes Gerät.
Vacu-Blitz gekoppelt
Zur bekannten Exakta-Spiegelreflexkamera
gibt es jetzt eine Vacu-Einrichtung, die eine
Koppelung zwischen Verschluß und Blitz
herbeiführt. Das Gerät ist sehr sinnreich und
vielseitig ausgestaltet.
Anti-Bakterien-Tabletten
Daß die Emulsion durch Bakterienfraß
höchst unangenehm beschädigt werden kann,
wird mancher schon oft während der Trock-
nung des Negativmaterials erfahren haben.
Jetzt gibt es von Perutz Anti-Bakterien-
Tabletten, die den Bakterienfraß verhindern.
10 Tabletten kosten 54 Pfg.
Der Reporter empfiehlt
Eine geschmackvolle Druckschrift über die
Makina-Kamera, die man beim Fotohändler
erhält. Sie zeigt alle Möglichkeiten dieser
vielseitigen Kamera.
Infrarot-Rollfilme
(danach wurde oft gefragt) gibt es in allen
Größen von Ilford. Sensibilisierungsmaximum
liegt bei 800 Ä. Die Vertretung hat R. Tal-
bot, Berlin-Charlottenburg, so daß man sie
durch den Fotohandel beziehen kann.
Unser FotosLehrgang
5. Folge
Die Haltung der Kamera richtet sich nach dem Sucher.
Der Brillantsucher wird von oben her betrachtet. Dies bezieht sich
besonders auf die Box- und Rollfilmkamera. Die moderne Spiegel-
reflex verlangt im wesentlichen nach gleicher Handhabung. Wenn
Sie unsere Zeichnung genauer ansehen, so wird Ihnen sofort auf-
fallen, daß die Kamera eine ganz andere Perspektive hat als Sie
selbst. Denn das Objektiv befindet sich ja viel tiefer als Ihr Auge.
Diese falsche Sicht kann zuweilen stören.
Die Kameraindustrie hat auch hier vorgesorgt. Eigens dazu
wurde der Rahmensucher geschaffen, den die meisten Kameras
besitzen. Er besteht aus einem Drahtrahmen am Objektivbrett und
einem Visier, einem rechteckigen Durchblick am Gehäuse. Sie
sehen so durch das Visier hindurch, daß sich seine Ausschnitts-
ränder mit dem Drahtrahmen decken. Dann gibt Ihnen das Innere
des Rahmens das richtige Bild. So, wie es unsere Skizzen zeigen.
Bei manchen Kameras ist der Rahmensucher durch andere Einrich-
tungen ersetzt. Dann gibt Ihnen die Gebrauchsanweisung Auskunft.
Die Kamera muß natürlich auch bei Aufnahmen aus freier Hand
waagerecht gehalten werden. Um das zu erreichen, müssen Sie
darauf achten, daß alle Senkrechten und Waagerechten mit dem
Bildrande — in diesem Falle mit dem Drahtrahmen — parallel ver-
laufen. Das klingt hier schwerer als es ist.
Neben den geschilderten Perspektiven gibt es noch ein Extrem.
So wird eingestellt
Wenn Sie über hohe Hindernisse (Strauchwerk, Zaun, Menschen
usw.) hinwegfotografieren wollen, dann wird die Kamera umge-
dreht, mit beiden Armen ausgestreckt über den Kopf gehalten und
das Bild von unten her im Sucher beobachtet. Das ist ein kleiner
Kniff, den wir manchmal brauchen. Die Durchführung ist besonders
bei den Spiegelreflexkameras leicht, weil diese das Bild in natür-
licher Größe auf der Mattscheibe zeigen. In anderen Fällen hilft
die Sucherlupe.
Vielleicht wissen Sie schon, daß der Abstand zwischen Auf-
nahmegegenstand und Objektiv in einem bestimmten Verhältnis zu
dem zwischen Objektiv und Bildebene (lichtempfindliche Emulsion)
steht. Es gibt dafür eine bestimmte Formel, mit der wir uns hier
aber nicht plagen wollen. Der Interessent findet sie im Physikbuch.
Als Extrakt (und den brauchen wir!) geht hervor, daß der Ab-
stand zwischen Mattscheibe — Objektiv zunimmt, wenn der von
Gegenstand — Objektiv kleiner wird, — und umgekehrt. Das
bedeutet, daß wir den Auszug unserer Kamera jedem Motiv an-
passen müssen. Um das zu ermöglichen, sind überhaupt Balgen,
Triebknopf, Einstellskala usw. vorhanden oder ist eine besondere
Einrichtung in Anwendung gebracht wie Frontlinseneinstellung.
Eine gewisse Ausnahme macht die Boxkamera, wo ein Auszug
fehlt. Bei einigen Modellen wird er durch Vorschaltung ent-
sprechender Vorsatzlinsen ersetzt.
Unendlich : Was verstehen wir fotografisch darunter?
Wir dürfen im allgemeinen jeden Gegenstand als „unendlich ent-
fernt“ bezeichnen, wenn er sich in einem so weiten Abstande vom
Objektiv befindet, daß bei Scharfeinstellung die Länge des Kamera-
auszuges gerade der Brennweite entspricht. Das ist im allgemeinen
ab 20 Meter der Fall. Je kleiner die Brennweite, desto näher liegt
„unendlich“.
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Dieses und jenes
Belichtung bei Vordergrund-Motiven
Für die Fotografie bedeutet der Vorder-
grund stets die Hauptsache des Motivs.
Deshalb muß bei der Belichtung bereits
darauf Wert gelegt werden, in besonderer
Durchzeichnung den Vordergrund zu er-
fassen. Wir werden also die Belichtungszeit
nach ihm bestimmen.
Die Helligkeitsunterschiede sind dabei
oft sehr groß. Wie in unserem Bildbeispiel
ist der Vordergrund häufig dunkel. Des-
halb ist reichliche Belichtung am Platze.
Der Belichtungsmesser berücksichtigt all-
gemein die Gesamthelligkeit, nicht aber die
einzelnen Bildteile. Eine entsprechende
Verlängerung der gefundenen Zeiten ist
deshalb nicht zu umgehen. Man soll in
solchen Fällen lieber 100% überbelichten,
als 10% zu kurz. Denn Überbelichtungen
gleicht die Emulsion in gewissen Grenzen aus.
Kleinfilm-Betrachtungsgerät
Eine praktische Neuheit der Kodak AG.,
die zur genauen Besichtigung der entwickel-
ten Kleinfilme dient.
Dollina
Die Dollina ist eine neue Kleinkamera im
Format 24X36 mm des Certo-Kamerawerkes.
Das Kreuz Photo Drausinger^
Es handelt sich um ein besonders preis-
wertes Gerät.
Vacu-Blitz gekoppelt
Zur bekannten Exakta-Spiegelreflexkamera
gibt es jetzt eine Vacu-Einrichtung, die eine
Koppelung zwischen Verschluß und Blitz
herbeiführt. Das Gerät ist sehr sinnreich und
vielseitig ausgestaltet.
Anti-Bakterien-Tabletten
Daß die Emulsion durch Bakterienfraß
höchst unangenehm beschädigt werden kann,
wird mancher schon oft während der Trock-
nung des Negativmaterials erfahren haben.
Jetzt gibt es von Perutz Anti-Bakterien-
Tabletten, die den Bakterienfraß verhindern.
10 Tabletten kosten 54 Pfg.
Der Reporter empfiehlt
Eine geschmackvolle Druckschrift über die
Makina-Kamera, die man beim Fotohändler
erhält. Sie zeigt alle Möglichkeiten dieser
vielseitigen Kamera.
Infrarot-Rollfilme
(danach wurde oft gefragt) gibt es in allen
Größen von Ilford. Sensibilisierungsmaximum
liegt bei 800 Ä. Die Vertretung hat R. Tal-
bot, Berlin-Charlottenburg, so daß man sie
durch den Fotohandel beziehen kann.
Unser FotosLehrgang
5. Folge
Die Haltung der Kamera richtet sich nach dem Sucher.
Der Brillantsucher wird von oben her betrachtet. Dies bezieht sich
besonders auf die Box- und Rollfilmkamera. Die moderne Spiegel-
reflex verlangt im wesentlichen nach gleicher Handhabung. Wenn
Sie unsere Zeichnung genauer ansehen, so wird Ihnen sofort auf-
fallen, daß die Kamera eine ganz andere Perspektive hat als Sie
selbst. Denn das Objektiv befindet sich ja viel tiefer als Ihr Auge.
Diese falsche Sicht kann zuweilen stören.
Die Kameraindustrie hat auch hier vorgesorgt. Eigens dazu
wurde der Rahmensucher geschaffen, den die meisten Kameras
besitzen. Er besteht aus einem Drahtrahmen am Objektivbrett und
einem Visier, einem rechteckigen Durchblick am Gehäuse. Sie
sehen so durch das Visier hindurch, daß sich seine Ausschnitts-
ränder mit dem Drahtrahmen decken. Dann gibt Ihnen das Innere
des Rahmens das richtige Bild. So, wie es unsere Skizzen zeigen.
Bei manchen Kameras ist der Rahmensucher durch andere Einrich-
tungen ersetzt. Dann gibt Ihnen die Gebrauchsanweisung Auskunft.
Die Kamera muß natürlich auch bei Aufnahmen aus freier Hand
waagerecht gehalten werden. Um das zu erreichen, müssen Sie
darauf achten, daß alle Senkrechten und Waagerechten mit dem
Bildrande — in diesem Falle mit dem Drahtrahmen — parallel ver-
laufen. Das klingt hier schwerer als es ist.
Neben den geschilderten Perspektiven gibt es noch ein Extrem.
So wird eingestellt
Wenn Sie über hohe Hindernisse (Strauchwerk, Zaun, Menschen
usw.) hinwegfotografieren wollen, dann wird die Kamera umge-
dreht, mit beiden Armen ausgestreckt über den Kopf gehalten und
das Bild von unten her im Sucher beobachtet. Das ist ein kleiner
Kniff, den wir manchmal brauchen. Die Durchführung ist besonders
bei den Spiegelreflexkameras leicht, weil diese das Bild in natür-
licher Größe auf der Mattscheibe zeigen. In anderen Fällen hilft
die Sucherlupe.
Vielleicht wissen Sie schon, daß der Abstand zwischen Auf-
nahmegegenstand und Objektiv in einem bestimmten Verhältnis zu
dem zwischen Objektiv und Bildebene (lichtempfindliche Emulsion)
steht. Es gibt dafür eine bestimmte Formel, mit der wir uns hier
aber nicht plagen wollen. Der Interessent findet sie im Physikbuch.
Als Extrakt (und den brauchen wir!) geht hervor, daß der Ab-
stand zwischen Mattscheibe — Objektiv zunimmt, wenn der von
Gegenstand — Objektiv kleiner wird, — und umgekehrt. Das
bedeutet, daß wir den Auszug unserer Kamera jedem Motiv an-
passen müssen. Um das zu ermöglichen, sind überhaupt Balgen,
Triebknopf, Einstellskala usw. vorhanden oder ist eine besondere
Einrichtung in Anwendung gebracht wie Frontlinseneinstellung.
Eine gewisse Ausnahme macht die Boxkamera, wo ein Auszug
fehlt. Bei einigen Modellen wird er durch Vorschaltung ent-
sprechender Vorsatzlinsen ersetzt.
Unendlich : Was verstehen wir fotografisch darunter?
Wir dürfen im allgemeinen jeden Gegenstand als „unendlich ent-
fernt“ bezeichnen, wenn er sich in einem so weiten Abstande vom
Objektiv befindet, daß bei Scharfeinstellung die Länge des Kamera-
auszuges gerade der Brennweite entspricht. Das ist im allgemeinen
ab 20 Meter der Fall. Je kleiner die Brennweite, desto näher liegt
„unendlich“.
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