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Die Nebenbuhler

Eine Bilderfolge von Franziska Bilek


Die Wette

In einem Hotel in Bad Dürkheim war einmal ein Engländer zu
Gast, der die Hausmarke „Derkemer Grawler" besonders gern trank.
Eines Tages äußerte er den Wunsch, mit einem Einheimischen um die
Wette zu trinken. Der Wirt ließ den Schorsch kommen, einen Mann,
der imstande war, recht ansehnliche Mengen des guten Pfälzer Weines
zu vertilgen. Als der Herbeigerufene kam, rief der Engländer aus:
„Well, wir werden um die Wette trinken!" „Awer Sie müssen's
bezahle", gab der Schorsch daraus zur Antwort. „Allright, ich werde
bezahlen." Man sprach noch über dieses und jenes und acht leere
Flaschen standen schon auf dem Tisch, als sich der Engländer erhob und
durch die Tür ging, an der zu lesen stand: ,,^n den Hof!" Nach einer
Weile erschien er wieder. Kreideweiß iin Gesicht setzte er sich an den
Tisch. Da sprach der Schorsch: „Na, Herr Mister, wann fangen mer
dann a?"

Des Lebens Kummer

Eine reiche Frau aus einem Bauerndorfe wurde beerdigt. Zwei
Bauern unterhielten sich bei dem Leichenbegängnis über die Verschiedene
und ihr Leben. Melancholisch meinte der eine: „Jaa, jetz iS die reich
Fraa aa doot, jetz hot se aa nix mäh(n) (mehr) vun ehrm viele Geld
un ehre schääne Wingert!", worauf der andere versetzte: ,,^zoo, die Hot
aa nix devun ghat, wie se noch gelebt Hot, hosch bn se ää(n)mool voll
gsähne (betrunken gesehen)?"

Doch nicht

„WaS würdest du tun, lieber August, wenn
ich einmal sterben sollte?"

„Ach, ich glaube, ich würde verrückt."
„Würdest du wieder heiraten?"

„Nein, so verrückt wäre ich dann doch nicht."

Th. M.

Schwachen

Männern

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Sexursan-Dertrieb
BadReichenhaU 211

Bei etwaigen Bestellungen' bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

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1935 / J U G E N D Nr. 47
Register
Franziska Bilek: Die Nebenbuhler
[nicht signierter Beitrag]: Die Wette
[nicht signierter Beitrag]: Des Lebens Kummer
[nicht signierter Beitrag]: Doch nicht
 
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