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Zirkus, Variete

Hier herrschen Temperament, Bewegung,
Rhythmus. Und es kommt darauf an, diese
drei Komponenten im fotografischen Bilde
zu erhalten. Schußbereite Kamera und
genaue Beobachtung sind Voraussetzungen.
Man muß fühlen, wann die Figuren harmo-
nisch im Raume stehen und im rechten Mo-
ment unverzüglich auslösen.

Wichtig bleibt wie immer: Auf ein Motiv
beschränken. Treten mehrere Personen auf,
so müssen sie zueinander in Beziehung
stehen. Hier vermag schon die Blickrichtung
ausschlaggebend zu sein.

Die Technik solcher Fotos ist einfach.
Wenigstens stellt man sie sich meist viel zu
schwer vor. Lichtstärke von 1 : 2,8 an auf-
wärts, Panchrofilm, gute Scheinwerfer-
beleuchtung, und eine fünfzigstel Sekunde
reicht oft schon.

Was gibt es eigentlich für Entwickler?

Ständig erscheinen neue Fabrikate auf
dem Fotomarkt, und deshalb wird es für
uns wichtig sein, kurz eine Übersicht zu
gewinnen.

Grundsätzlich müssen wir unterscheiden
zwischen Positiv- und Negativentwickler.
Diese Trennung ist heute schon wichtig.
Denn wir müssen ganz verschiedene Anfor-
derungen an die jeweiligen fotografischen
Prozesse stellen.

Positiventwickler unterscheiden sich unter-
einander durch die Farbtongebung. Blau-
schwarze, neutralschwarze, bräunliche und
platinähnliche Bildtöne lassen sich je nach
Wahl des Entwicklers erzielen.

Für das Negativverfahren setzen sich im
wesentlichen sogenannte Feinkornentwickler
durch, die es in zwei Gruppierungen gibt:

der schlechthin als Feinkornentwickler be-
zeichnete Hervorrufer hat im Super-Fein-
kornentwickler einen wichtigen Bruder be-
kommen, der besonders für kleinste Nega-
tive Bedeutung hat. Die Normalentwickler
wird man im wesetnlichen bei großen For-
maten anwenden, wo nicht stark vergrößert
werden muß. Für die gewünschte Wirkung
eines Feinkornentwicklers ist immer reich-
liche Belichtung verbunden mit kurzer Ent-

wicklungsdauer ausschlaggebend. Denn
durch eine lange Entwicklungszeit wird nur
wieder die Kornvergröberung begünstigt.
Man strebt heute keine kräftigen Negative
mehr an, sondern legt besonderen Wert auf
harmonische Tonabstufung, auf gute Trans-
parenz auch der Lichter. Lieber wählt man
ein Papier harter Gradation, um mit ihm
einen reichen Tonumfang im Positiv zu er-
halten.

13

Unser FoiosLehrgang

8. Folge

Es wird belichtet

Wie der Verschluß bedient wird, das lesen Sie in der Gebrauchs-
anweisung Ihrer Kamera. Hier aber etwas anderes, sehr wichtiges:
Wie lange muß überhaupt belichtet werden?

Diese Frage ist ungeheuer wichtig, und von ihrer richtigen Beant-
wortung hängt ein großer Teil des Gelingens Ihrer Aufnahmen ab.
Die Belichtung darf nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange sein.
Besonders gefährlich ist Unterbelichtung; denn wo die Emulsion
keinen Lichteindruck erfahren hat, kann nachher auch nichts ab-
gebildet werden.

Die Anschaffung einer Belichtungstabelle ist lohnend. Besonders
die elektrischen Instrumente sind zu empfehlen. Doch es muß bei
ihrer Anwendung immer darauf geachtet werden, daß alle Belich-
tungsmesser die Gesamthelligkeit berücksichtigen. Was hat das
zur Folge? %

Wir wollen mit unseren Aufnahmen naturgemäß auch eine gute
Wiedergabe der Schattenpartien eines Motivs erzielen. Das setzt
voraus, daß die dunkelsten Stellen hinreichend belichtet werden,
damit sich alle Einzelheiten aufzeichnen. Wir dürfen also die
Belichtungszeit nicht entsprechend der Gesamtheiligkeit, die einen
Durchschnittswert darstellt, ermitteln, sondern wir müssen die
dunkelsten Partien des Bildes berücksichtigen. Unser Grundsatz
heißt also: Auf die Schatten belichten!

Selbstverständlich erfahren die hellen Bildpartien dabei eine
Uberbelichtung, die aber für die Praxis selbst dann, wenn sie das
2.0fache erreicht, als belanglos angesehen werden kann. Denn
unsere Negativ-Emulsionen gleichen Überbelichtung innerhalb
weiter Grenzen von selbst aus. Wenn wir uns diese Überlegungen
zu eigen machen, sind eigentlich Belichtungsfehler ausgeschlossen.

Diese technischen Überlegungen stimmen zugleich mit bild-
mäßigen Gesichtspunkten gut überein. Wir erfassen im fotogra-
fischen Bilde im wesentlichen eine Bildidee, die also solche eine

geschlossene Gesamtheit darstellt. Ihr ordnen sich alle Tonwerte
unter, und es würde die Harmonie des besten Bildvorwurfes stören,
wenn irgendwelche Momente auf Grund einer mangelnden Durch-
zeichnung ausfielen.

Für die Praxis hat es Wert, einmal gefundene Zeiten auf ver-
schiedene Blenden schnell umrechnen zu können. Die Blenden-
skala der Kamera ist so eingerichtet, daß die wirksame Objektiv-
öffnung jeweils von Zahl zu Zahl um das Doppelte zu, bzw. ab-
nimmt. Wir brauchen also die gefundene Zeit für andere Blende
nur zu halbieren oder zu verdoppeln. Daß mit größerer Blenden-
zahl die wirksame Öffnung kleiner wird, dürfte bekannt sein. Ein
Beispiel: Mit Blende 11 muß doppelt s,o lange belichtet werden,
wie mit 8, mit 5,6 halb so lange wie mit 8.

Danach

Als gewissermaßen zur Aufnahme gehörend sollten Sie sich
einige Handgriffe angewöhnen, die dann schließlich automatisch
nach der Belichtung ausgeführt werden. Sie dienen dazu, um die
Kamera sofort wieder in schußbereiten Zustand zu bringen. Denn
sonst würde uns manchmal das beste Motiv entgehen, weil wir
nicht aufnahmefertig sind.

Es wird also sofort (und das zur Vermeidung von Schrammen
bei geöffneter Kamera) der Rollfilm weitertransportiert, die Lasche
des Filmpackes gezogen oder die Kassette gewechselt. Bei vielen
Kameramodellen ist das auch das einzige Mittel, um Doppelbelich-
tungen zu vermeiden. — Für den Anfang wird es wichtig sein, die
Aufnahmedaten zu notieren. Denn man braucht sie später immer
einmal, um mit anderen Fotos zu vergleichen.

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