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Theater

Das alte Burgtheater war wegen seiner schlechten Akustik bekannt.
Baumeister kam in die Jahre, in denen er zwar ein herrlicher Schau-
spieler blieb, nur sein Gedächtnis liest etwas nach. Eines Abends verlor
er plötzlich in einer großen Szene vollkommen den Text, jedoch ohne sich
lange zu besinnen, gab er unartikulierte Laute von sich, drehte sich
daraufhin zu seinem Partner und raunte ihm zu: „Jetzt werden die
draußen wieder über die schlechte Akustik schimpfen."

Estlair spielte den Otto von Wittelsbach. Damit die Wirkung einer-
dramatischen Szene erhöht würde, liest er ein vorderes Tischeck ansägen,
damit es abbräche, wenn er auf den Tisch schlüge und es aussähe, als
ob er daS Tischeck durch die Wucht deS Schlages herunterrisse. Eines
Abends drehten witzige Kollegen den Tisch kurz vor Szenenbeginn anders
herum. Als Eßlair diesmal zuschlug, fiel aus der entgegengesetzten Seite
das Tischeck herunter. DaS Publikum soll noch stärker als sonst applau-
diert haben.

Parierter Hieb

Als der dänische Dichter Holberg im Jahre 17^7 in den Adels-
stand erhoben wurde, erschien er zur Audienz bei Hose in der damals
üblichen Hostracht, den Galanteriedegen an der Seite. Der diensttuende
Kammerherr, der ihn in das Audienzzimmer führte, hat sich in der
Geschichte nicht besonders ausgezeichnet, wohl aber im Privatleben, denn
er hatte nicht weniger als fünf Frauen gehabt und war damals eben im
Begriffe, die sechste zu heiraten. Außerdem gehörte er zur strengen
Adelspartei, welche nur hohe Militärs und Beamte, nicht aber Männer
der Kunst oder Literatur geadelt wissen wollte.

Gar zu gerne hätte er mithin Holberg vor den übrigen anwesenden
Herrschaften im Audienzzimmer blostgestellt und malitiös lächelnd wandte
er sich denn auch an ihn mit der Frage:

„Weshalb tragen Sie denn eigentlich einen Degen, Herr Professor? —
Stechen Sie jemals etwas anderes als Silben?"

„Ich gebe Ihnen gerne zu, daß der Degen ein unnützes Anhängsel für
mich ist. Aber ich tröste mich eben damit, daß eS Ihnen gerade so ergeht,
Herr Graf."

„Mir? — Weshalb? — Inwiefern? — Warum?"

„Nun, Sie tragen als Abzeichen ihrer Kammerherrnwürde einen
goldenen Schlüssel. Wozu nur dieses Attribut? Schließen Eie je etwas
anderes als — Ehen, hochgeborner Herr Graf?"

Milderungsgrund

Richter zum Angeklagten: „Sie wollten das
Auto stehlen, was können Sie zu Ihrer Ent-
schuldigung Vorbringen?"

Angeklagter: „Es stand doch beim Friedhof
und da dachte ich, der Besitzer .. . wäre
gestorben!"

Unter Künstlern

Operettenlibrettist: „Ich kann nur nachts
schreiben!"

„Begreiflich, da wird ja auch — am meisten
gestohlen!"

6 a b b y

„Denken Sie nur, Bobby, mein Junge ist
erst sechs Monate alt und sitzt bereits!"
schwärmt die Mama.

„Was hat er denn angestellt?" fragt daraus
Bobby.

Kunstantiquariat Walz

München NW 2 / Amalienstraße 38

GRAPHIK UND
ZEICHNUNGEN

vom 15. Jahrhundert
bis zur Gegenwart

KUNSTLITERATUR

Letzte Verzeichnisse:

Kunstliteratur (150 Nummern)
Graphik und Zeichnungen (180 Nummern)

Gefährliche Drohung

Als Alexander Mo isst noch auf einer
Schmiere spielte, sagte er eines Abends zu
seinem Direktor: „Herr Direktor, wenn Sie
mir keinen Vorschuß geben, dann sterbe ich
schon im ersten Akt."

Kindermund

Die kleine Liefet hört, daß man Erfrorene,
wenn man sie mit Schnee abreibt, wieder zu.n
Bewußtsein bringen kann.

Sie denkt eine Weile nach und ineint dann:
„bind was macht man im Sommer, wenn es
keinen Schnee gibt?"

Unter Kollegen

Erster Dichter: „Die Uraufführung m-'ines
Lustspiels mußte verschoben werden, weil es
erst noch die Zensur bestehen muß."

Zweiter Dichter: „Zensur? Ich denke, clte
Witze unterstehen nicht mehr der Zensur."

1935 / 3 U G E N D Nr. 51 Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehme

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[nicht signierter Beitrag]: Bobby
[nicht signierter Beitrag]: Unter Kollegen
[nicht signierter Beitrag]: Gefährliche Drohung
[nicht signierter Beitrag]: Unter Künstlern
[nicht signierter Beitrag]: Milderungsgrund
[nicht signierter Beitrag]: Parierter Hieb
[nicht signierter Beitrag]: Theater
Hilla Oßwald: Wassersucher
[nicht signierter Beitrag]: Kindermund
 
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