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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 40.1935, (Nr. 1-53)

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Nr. 53
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https://doi.org/10.11588/diglit.6779#0842
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Soeben erschien:

Otto (Hofntann

Was ich erlebt - was ich erdacht

Gedichte eines Vielgewanderten.

112 Seiten in Ganzleinen M. 1.80.

Aus einem reichen Erleben
heraus sind diese Reime
entstanden, die in ihrer
ungekünstelten Form jeden
ansprechen, der das Leben
ebenso liebt wie der Ver-
fasser. Ein Buch und ein
Geschenkband besonders
für die Frau.

Zu haben in den Buchhand-
lungen oder beim Verlag

G. Hirth AG.. München. Herrnstraße 10

Splitter

An dem einfachen Menschen ist nichts
lächerlich.

*

Mancher U n g l ü ck l i ch e würde noch viel
unglücklicher werden, müßte er mit dem
„G l ü ck e" eines anderen tauschen.

*

Phantasie und Natur sprechen zwei
verschiedene Sprachen, nur der Künstler
vermag die eine in die andere zu übersetzen.

*

Der gewandte Mensch gibt sich, der unge-
wandte benimmt sich.

Eifersucht

„Warum ist denn ^Hre Frau aus einmal so
eifersüchtig?"

„Jemand hat ihr erzählt, daß ich im Stadt-
park die ,Florch so bewundert Hab ."

Osschichtsciuffci ssung

Im Geschichtsunterricht in einer Forder-
klasse, in der der Lehrer die Geschichtsschilde-
rungen so anschaulich wie möglich gibt, und
auch darauf hält, daß die Kinder, um zu zeigen,
daß sie ihn verstanden haben, aus gleiche an-
schauliche Wiedergabe sieht, erzählt ein Junge
nach der allgemein üblichen Darstellung der
alten Deutschen über die Beschäftigung der
Männer und Frauen folgendermaßen wieder:
„Bei den Germanen, da mußten die Frauen
alles machen; und der Bauer lag auf der
Wiese und laS die Zeitung oder fuhr in der
Kutsche spazieren."

Stilblüte

Ein Gelehrter hielt in diesen Dagen einen
Dortrag über „Gräberfunde" im Museum für
Dölkerkunde. Im Verlauf seiner Ausführungen
ließ er sich im Eifer seiner wissenschaftlichen
Begeisterung zu folgender Exklamation Hin-
reißen: „Möge uns ein gütiges Geschick recht
bald wieder einen Friedhof in die Hand spielen!"

Ein eisiges Gespräch

Zimmerherr (nach einer Auseinandersetzung):
„Sie werden nichts dagegen haben, daß ich
meine Sachen mitnehme?"

Wirtin: „Tut mir leid, Ihr Kragen ist noch
in der Wäsche."

Unfreundlich

Flieger: „Ich stürzte einmal ab. Das war
ein ganz schauderhaftes Gefühl! Glauben Sie
mir, während meines Sturzes durch die Luft
dachte ich an alles Schlechte, das ich je in
meinem Leben getan hatte."

„Na, da müssen Sie aber aus einer ganz
ungeheuren Höhe abgestürzt sein!"

Französisch

„Haben Sie irgendwelche Schwierigkeiten
mit Ihrem Französisch gehabt, als Sie vor
zwei Wochen in Paris- waren?"

„Ich nicht, aber die Franzosen!"

Redaktionelle Notiz!

Das Titelblatt dieser Nummer zeich-
nete nach einem alten Hinterglasbild
Rudolf Kriesch

Rubey


..Wo

„An so einem Jag sollt ma halt verheiratet sein; es is nur a Glück, (laß net alle
Jag Weihnachten ist“

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

845

1935 / JUGEND Nr. 53
Register
Redaktioneller Beitrag: Redaktionelle Notiz
[nicht signierter Beitrag]: Geschichtsauffassung
[nicht signierter Beitrag]: Französisch
[nicht signierter Beitrag]: Unfreundlich
[nicht signierter Beitrag]: Stilblüte
[nicht signierter Beitrag]: Eifersucht
[nicht signierter Beitrag]: Splitter
Rubey: Zeichnung ohne Titel
[nicht signierter Beitrag]: Ein eisiges Gespräch
 
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